Rache ist süß und riecht nach Mist

101 8 14
                                    

Der Montagvormittag verlief ziemlich normal. Geschichte der Zauberei war langweilig wie immer, Verwandlung anstrengend und anspruchsvoll und der einzige Lichtblick war das Quidditch-Training heute Nachmittag. Die Auswahlspiele waren in weniger als einer Woche und ich wurde langsam echt nervös.

Nach dem Mittag hatte ich eine entspannte Stunde Kräuterkunde und anschließend eine Stunde Pflege magischer Geschöpfe. Hagrid sah niedergeschlagen aus, was bestimmt an dem Vorfall letzte Woche mit Malfoy lag. Die Gerüchte, dass sein Vater Hagrid verklagen möchte hatten sich bereits in der ganzen Schule rumgesprochen.

Als sich alle Schüler vor Hagrids Hütte versammelt hatten, holte dieser eine große Box aus dem Inneren und stellte sie vor uns auf den Boden. „Darin befinden sich Streeler. Kann mir jemand sagen was sie sind und mir beim auspacken helfen?" Anscheinend hatte niemand eine Ahnung über dieses Geschöpf oder traute sich nach der Geschichte mit dem Hippogreif nicht in die Nähe von Hagrid und der Box.

Nach einigen Momenten der Stille hob ich meinen Arm. „Ja, Miss (Y/L/N)." Ich trat ein Stück nach vorn und sagte: „Streeler sind Riesenschnecken, die stündlich ihre Farbe wechseln. Ihre Schleimspur ist extrem giftig und lässt Pflanzen schrumpfen und verdorren." Während ich sprach, half ich Hagrid die Decke von der Box zu nehmen und warf einen Blick hinein. Darin befanden sich rund ein dutzend Schnecken in den unterschiedlichsten Farben.

„Sehr gut", lobte der Lehrer mich: „5 Punkte für Ravenclaw." Zufrieden trat ich zu den anderen Schülern zurück und lauschte den Anweisungen. „Die nächsten Wochen werdet ihr euch um die Streeler kümmern... sind pflegeleicht, aber müsst wegen dem Gift aufpassen. Am besten arbeitet ihr zu dritt zusammen. Macht euch ein paar Notizen, wie die Riesenschnecken aussehen, was sie am liebsten Essen und beobachtet wie sie ihre Farbe wechseln. Heute baut ihr ihnen am besten erstmal ein neues zuhause.", sagte Hagrid und deutete auf große Schachteln, Moos, Stöcke und andere Naturmaterialien. „Los geht's."

Ich blickte mich um und stellte fest, dass ich nicht wirklich wusste mit wem ich zusammen arbeiten sollte. Die Mädchen aus meinem Schlafsaal wandten sich von mir ab und bildeten ihre eigene Gruppe. Viele andere aus meinem Jahrgang kannte ich nicht. Dann blieb mein Blick an Fred und George hängen. Sie standen zusammen mit den Gryffindors und diskutierten. Anscheinend wollten die Zwillinge mit Lee ein Trio bilden, doch der hatte sich schon mit Angelina und Alicia zusammen getan. Freds Blick blieb an meinem hängen und ein Lächeln trat auf sein Gesicht. Er zog George am Arm mit sich, der etwas verdutzt aussah, dann aber schnell merkte was sein Zwillingsbruder vorhatte.

„Du suchst doch bestimmt noch zwei gutaussehende Partner.", sagte Fred, als sie bei mir angekommen waren. „In der Tat, aber ihr seid auch okay", erwiderte ich und George musste über Freds überraschtes Gesicht lachen.

Wir begannen mit unserer Aufgabe und unterhielten uns über die anstehende Quidditchauswahl. Nach ungefähr zehn Minuten bemerkte ich die lästigen Blicke der Mädchengruppe gegenüber von uns. Es waren meine Zimmergenossinnen. Sie lachten und tuschelten vor sich hin, wobei sie mich immer wieder ansahen. Ihr Verhalten blieb nicht unentdeckt und so fragte Fred mich nach einigen Minuten. „Was haben deine Mitbewohnerinnen eigentlich für ein Problem", fragte er möglichst beiläufig. „Geht es immer noch um die Sache wo du sie abends ins Bett gebracht hast?", fügte George lächelnd hinzu. Hatte Fred ihm alles erzählt, was in dieser Nacht passiert war... von dem Dementorenangriff, meiner Ohnmächtigkeit und wie er mich ins Bett getragen hatte. Eigentlich sollte es mich nicht wundern, denn sie waren wie ein Herz und eine Seele. Trotzdem warf ich Fred einen strafenden Blick zu. Er erwiderte nur ein entschuldigendes Lächeln.

„Nein, da war noch was anderes.", setzte ich an, unsicher ob ich alles von dem Streit erzählen sollte. Als sie mich aus erwartungsvollen Augen anschauten begann ich zu erzählen. „Ich habe mich mit Luna Lovegood angefreundet und meine Mitbewohnerinnen haben sie beleidigt und als verrückt dargestellt. Daraufhin habe ich ihnen meine Meinung gesagt und seitdem haben wir kein Wort mehr gewechselt."

Der Saal der glitzernden Berge (Fred Weasley X Reader) Pausiert!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt