Partnerarbeit

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Als ich aufwachte war die Sonne noch nicht aufgegangen und ein Blick auf meine Uhr sagte mir, dass es erst 5:00 Uhr morgens war. Ich hatte nur wenige Stunden geruht und trotzdem war ich hellwach. Ich probierte noch einmal einzuschlafen, doch nach einer halben Stunde gab ich es auf. Die Aufregung, wegen meines ersten Schultages in Hogwarts war einfach zu groß.

Leise, um die anderen nicht zu wecken, stand ich auf und ging ins Bad. Ich hatte keine Schmerzen mehr oder andere Anzeichen der Geschehnisse der letzten Nacht.

Nach einer warmen Dusche zog ich mir meine Schulkleidung an und ging zurück in den Schlafsaal. Ich schlich auf Zehenspitzen zu meiner Tasche, die ich gestern schon gepackt hatte, und verlies mit ihr den Schlafsaal.

Im leeren Gemeinschaftsraum setzte ich mich auf einen Fenstersims, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Als die ersten Strahlen durch das Fenster schienen nahm ich mir ein Buch mit blauem Einband aus einem der großen Regale. Es war eine Lektüre über das Zusammenleben der Feen. Das Buch war toll, denn die Autorin war wie ich der Meinung, dass Feen fälschlicherweise oft als dumm und eitel angesehen werden, obwohl sie schlaue freundliche Wesen sind.

Ich las Seite für Seite, bis langsam mehr und mehr Leute in den Gemeinschaftsraum strömten und sich nach und nach auf den Weg zum Frühstück machten. Ich legte das Buch so zurück ins Regal, dass ich es am Nachmittag wiederfinden könnte, um es weiterzulesen.

Als ich mich auch aufmachen wollte, fiel mir auf, dass ich mit Fred gar keine Zeit ausgemacht hatte, wann er mich abholen sollte. Ich verließ den Gemeinschaftsraum genau in dem Moment, wo er die Treppe heraufkam. Er begrüßte mich, indem er eine Hand um meine Hüfte legte und: „Guten Morgen, geht es dir gut?" flüsterte. Ich gab ein leises „Morgen, ich habe mich nie besser gefühlt." zurück und wir machten uns auf den Weg, um George und Lee auf dem Weg in die große Halle einzusammeln.

Ich konnte an diesem Morgen kaum etwas essen. Ich war einfach zu nervös wegen dem Unterricht der mir bevorstand und vielleicht auch ein bisschen wegen einem großen rothaarigen Jungen, den ich erst seit einem Tag kannte.

Nach dem ich wenigstens eine Kleinigkeit zu mir genommen hatte, flogen die Eulen mit der morgendlichen Post ein. Auch Amalia war dabei und ich war überrascht wie schnell sie nach Hause und wieder zurückgeflogen sein musste. Wahrscheinlich waren meine Eltern bis in die Nacht wach geblieben, um ein Lebenszeichen von mir zu erhalten und hatten sie dann gleich wieder losgeschickt.

Amalia brachte ein kleines Packet mit einem Brief. Ich reichte ihr ein Stück Toast, was sie gierig verschlang.

Der Brief handelte größtenteils davon, dass sie sich Sorgen um mich gemacht hatten und mir viel Glück für den ersten Schultag wünschten. Ich solle mich sofort melden, wenn irgendetwas passiert und wenn ich ein Problem hatte nicht zum Schulleiter gehen, da sie seit dem Vorfall mit der Abstammungsgeschichte niemandem mehr trauten. Wenn sie nur wüssten, dass genau der mir das Armband geschenkt hatte, welches mir gestern so große Schmerzen bereitet hatte. Jedoch wollte ich nicht zu ihm gehen, da ich ihm wie meine Eltern nicht ganz über den Weg traute. Prüfend schaute ich in meine Tasche, wo ich das Stück Pergament verstaut hatte in welches das Armband eigewickelt war. Vielleicht war der Zahlencode darauf der Schlüssel zum Rätsel, jedoch hatte ich ja nur ein Teil des Pergamentes. Das Armband hatte ich lieber im Zimmer gelassen. Nach letzter Nacht verzichtete ich gerne es zu tragen.

Als nächstes öffnete ich das kleine Päckchen, was Amalia mitgebracht hatte. Darin befand sich ein Wachs zur Besenpflege, worüber ich mich sehr freute. Ich steckte es in meiner Tasche und streichelte Amalia über ihr weißes Gefieder.

Als ich gerade aufstehen wollte spürte ich einen Atemzug an meinem Nacken. „Wollen wir losgehen?", fragte eine bekannte Stimme. „Wenn wir uns jetzt auf den Weg machen, kann ich dir das Quidditch-Feld noch einmal vom Nordturm aus zeigen, bevor der Unterricht beginnt." Ohne zu zögern drehte ich mich um und sagte: „Unbedingt".

Wir waren uns nun so nah, dass kaum ein Blatt Pergament zwischen uns gepasst hätte. Er nahm seinen Kopf etwas zurück, jedoch ohne mir weniger intensiv in die Augen zu schauen. Er richtete sich langsam auf und ich tat es ihm gleich. Wir nahmen unsere Taschen und verließen die Große Halle.

Vom Nordturm aus hatte man eine wunderbare Sicht auf das Stadion. Rund um das ovale Feld standen große Türme für das Publikum in den Hausfarben und ich konnte förmlich den Ehrgeiz und die Leidenschaft dieser Sportart riechen. Ich freute mich bereits darauf das erste Mal seit langem meinen Besen zu besteigen und einfach nur Runden zu fliegen. Das beruhigte mich genauso wie das Lesen von interessanten Büchern. Auf meinem Nimbus 2000 (den ich zum Geburtstag bekommen hatte) fühlte ich mich frei und konnte alles um mich herum vergessen.

Ich hätte noch ewig dort stehen und das Feld betrachten können, doch der Unterricht würde bald anfangen und ich wollte nicht an meinem ersten Tag gleich zu spät kommen.

***

Als ich im Klassenraum ankam sah ich, dass die Gryffindors alle auf der rechten und die Ravenclaws auf der linken Seite saßen. Ich setzte mich zu meinem Haus, jedoch so nah wie möglich zu Fred.

Der Lehrer für Geschichte der Zauberei, Professor Binns, war ein Geist - der Einzige, der in Hogwarts unterrichtete.

Wir starteten die Doppelstunde gleich mit einem neuen Thema, den Koboldaufständen gegen die Herrschaft der Zauberer. Das Thema war wenig spannend und die Unterrichtsgestaltung von Professor Binns machte das auch nicht besser. Er stand vor der Klasse und las aus dem Lehrbuch vor, während wir uns Notizen machen sollte. Nach quälenden zwei Unterrichtsstunden tat mir die Hand vom Schreiben weh und ich war froh als er seine Vorlesung beendete.

Bevor er uns in das nächste Fach entließ, machte er noch eine unerfreuliche Ankündigung. „Ich weiß, dass ist eure erste Stunde im neuen Schuljahr, aber wir brauchen Noten damit wir uns ab dem Frühling auf die ZAG's konzentrieren können. Deswegen bitte ich euch bis in zwei Wochen Aufsätze auszuarbeiten, die benotet werden. Ich teile Themen und Partner zu und ihr arbeitet zusammen an den Aufsätzen über die berühmten Zauberer. Die Länge der Aufsätze ist unwichtig, hauptsache er beinhaltet die Biografie, vor allem ihre Erfolge, ihre Auswirkung auf die Zauberer nach ihnen und ihre Bedeutung für die Zauberwelt."

Es kam großes Chaos auf. Die Schüler beklagten sich über die Aufgabe und wollten sich bei der Schulleitung beschweren, doch Binns ließ nicht locker. „Ich möchte in zwei Wochen von jedem Pärchen ein Aufsatz haben. Und jetzt bitte ich um Ruhe, ich möchte die Themen verteilen."

Na super, das ging ja gut los. Gleich am ersten Schultag bekamen wir eine Hausaufgabe, die benotet wurde und dann musste ich auch noch mit einem Partner zusammenarbeiten, obwohl ich doch kaum jemanden kannte.

„Angelina Johnson und George Weasley, sie bekommen Nicholas Flamel. Alicia Spinnet und Lee Jordan nehmen Miranda Habicht." Und so ging es weiter, bis er sagte „(Y/N) (Y/L/N), sie bearbeiten mit Fred Weasley Rowena Ravenclaw."

Bei diesem Namen spürte ich einen Druck auf meiner Brust, der mich kaum atmen ließ. Nur langsam konnte ich mich wieder beruhigen. Ich sah mich um, doch anscheinend hatte niemand etwas von meiner kleinen Panikattacke mitbekommen. 

Fred lächelte mir zufrieden zu, was in mir eine innere Ruhe ausbreitete. Ich war zwar mit dem Thema ganz und gar nicht zufrieden, jedoch freute ich mich darauf mehr Zeit mit ihm zu verbringen, auch wenn es für die Schule war.


Ich probiere jetzt regelmäßig alle 2-4 Tage ein neues Kapitel hochzuladen und es wechselt immer mal wieder zwischen spannend und romantisch. 

Der Saal der glitzernden Berge (Fred Weasley X Reader) Pausiert!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt