Tanz in der Nässe

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Die Nachricht von der Sichtung des Massenmörders Sirius Black hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet und am nächsten Tag standen die Schüler in Trauben zusammen, tuschelten und mutmaßten. Auch ich war etwas beunruhigt, doch solange das Geheimnis meiner Vergangenheit gewahrt würde, bestand keine akute Gefahr. Es gab eine ausführliche Stellungnahme des Ministeriums im Tagespropheten und es wurden weitere Dementoren um das Gelände postiert.

Der Unterricht lief aber, zum Leidwesen der Zwillinge, ganz normal ab. Am Dienstag hatten wir unseren ersten Test in Zaubertränke. Zuerst gab es einen schriftlichen Teil mit Fragen zu den verschiedensten Zaubertränken und Zutaten. Anschließend mussten wir einen Schrumpftrank brauen. Dieser war zwar nicht schwer zuzubereiten, jedoch machte uns die knappe Zeit sehr zu schaffen. Auch in Zauberkunde wurde unser Wissen in Form eines Testes geprüft, in Muggelkunde schrieben wir eine unangekündigte Arbeit und bei unserer nächtlichen Astronomiestunde mussten wir eine beschriftete Sternkarte abgeben, die Professor Sinistra benoten würde. Die Masse an Aufgaben verdoppelte sich täglich und bald hatte ich kaum noch Freizeit. Dazu kam noch das harte Quidditchtraining zwei Mal die Woche.

Ich hatte seit dem romantischen Treffen am See keine Chance mehr mit Fred alleine über das zu reden was geschehen war. Es hatte sich so gut angefühlt, so vertraut. Jedoch war ich mir nicht sicher, ob er das auch so empfand. Jedes Mal wenn wir uns sahen, lächelte er mir zu, doch ich hatte keine Gelegenheit das Thema anzusprechen, da immer George oder Lee in der Nähe waren. Auch unsere Treffen in der Bibliothek wurden dank Oliver Woods strengem Trainingsplan immer seltener.

Das Wetter wurde immer wechselhafter und es wurde von Tag zu Tag düsterer um Hogwarts. An einem besonders stürmischen Nachmittag beschloss ich in die Bibliothek zu gehen, um meine Hausaufgaben für Verwandlung und Kräuterkunde zu erledigen. Zwischen den großen Regalen standen nur vereinzelt Schüler und suchten nach Büchern. Ich ließ mich an einem Tisch neben einem großen Fenster nieder und breitete meine Sachen aus.

Nach einer harten Stunde Arbeit war ich beinahe fertig und fasste die letzten Informationen über die Fangzähnige Geranie zusammen. Als ich eine Seite in meiner Ausgabe von Tausend Zauberkräuter und -pilze umschlug segelte ein vergilbtes Pergament daraus, welches sanft auf dem Boden landete. Ich hob es auf und wollte es wieder zwischen den Seiten des Buches verstauen, da ich dachte, es sei nur einer meiner Merkzettel, doch bei genauerem Betrachten fiel mir auf, dass es das Rätsel von Rowena Ravenclaw war. Ich hatte seine Existenz wochenlang verdrängt und das Blatt von einem Ort zum anderen geschoben. Ebenso gut verstaut hatte ich das Armband, welches mir Dumbledore an meinem ersten Tag geschenkt hatte. Seit dem nächtlichen Vorfall lag es in meinem Nachtschrank und hatte seitdem zu keinen weiteren Komplikationen geführt. Mit Dumbledore selber wollte ich darüber nicht sprechen, da ich ihm nicht wirklich traute und auch sonst gab es niemanden, dem ich mich anvertrauen konnte, da ein seltsames Rätsel zu vielen Fragen und unweigerlich zu meiner Vergangenheit führen würde.

Als ich das Rätsel gedankenverloren zwischen die Seiten schob, entdeckte ich ein weiteres Pergament, das aus dem Buch ragte. Darauf war mein kläglicher Anfang das Rätsel zu lösen zu sehen, was ich schon fast aufgegeben hatte. Doch nun packte mich die Neugier erneut. Ich hatte noch fast eine Stunde Zeit, bis ich zum Abendessen musste und betrachte das Blatt Pergament in meinen Händen. Darauf stand in meiner Handschrift geschrieben:

katër dy dymbdhjetë

Was könnte das nur bedeuten? Wieder überlegte ich, ob ich den ersten Zahlenteil wirklich richtig entschlüsselt hatte, doch ich fand keine andere Möglichkeit einen Zusammenhang zwischen den Ziffern zu erstellen. Handelte es sich um ein weiteres Rätsel oder vielleicht um einen Geheimcode. Aber was konnten die einzelnen Wörter bedeuten?

Der Saal der glitzernden Berge (Fred Weasley X Reader) Pausiert!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt