Dog

Kapitel 8

Hey, Wochenende! Hast du was vor?

Ich wachte erst Mittags auf. 

Bin gerade erst aufgestanden. Habe nichts vor.

Oh, wollen wir uns nachher vielleicht treffen?

Gerne.

Und worauf hättest du Lust?

Irgendwas ruhiges.

Einen Spaziergang? Im Wald vielleicht?

Klingt gut.

Okay, soll ich dich in einer halben Stunde abholen?

Gerne, ich komme dann raus.

Die Wohnung war mir viel zu peinlich, als dass ich ihn rein lassen könnte.

Okay. Bis gleich.

Bis gleich. 

Ich lief ins Bad und zog mich schnell um. Ein pastellblauer Pulli, eine dunkelblaue Jeans, eine etwas abgetragene Lederjacke, die Lederhandschuhe, die ich aus dem Müll gerettet und ausgebessert hatte. Ich hatte früher viel selber genäht, aber das war irgendwie auf der Strecke geblieben. Mein vermutlich teuerstes Besitzstück waren die dunklen halbhohen Stiefel aus einer Zeit mit mehr Geld und weniger Schulden.

Ich lief zu seinem Haus und wartete, von hier war es ja nicht weit bis zum Wald, das wusste ich ja.

Ich lief raus. "Sorry, dass ich so lange gebraucht habe", meinte ich leicht außer Atem.

“Ich bin erst seit zwei Minuten da, alles gut.”

Ich fuhr mir verlegen durch die noch feuchten Haare. "Wollen wir dann?"

“Ja.” Zielstrebig lief ich los Richtung Waldweg.

Ich folgte ihm.

“Was machst du gerne?”

"Kochen, Nähen, naja, momentan schlafen."

“Oh, kannst du gut kochen?”

"Kann ich nicht wirklich sagen. Ich finde es hat etwas meditatives."

“Oh, interessant, so habe ich das noch nie gesehen.”

"Ist vielleicht auch etwas eigen."

“Jedem das seine. Ich koche meistens nur irgendwas schnelles, ich bin auch nicht wirklich begabt darin.”

"Ich komme momentan auch nicht wirklich dazu."

“Ach so, wegen der Arbeit, oder?”

"Mittags bin ich in der Praxis, abends in der Bar und morgens habe ich auch nicht die Zeit was zu kochen."

“Ja, das ist blöd.”

"Naja, ich sollte nicht jammern, so schlimm ist es nicht."

“Na ja, nur nervig, wenn man zu nichts außer dem Arbeiten kommt, oder?”

"Naja, geht. Ich mache meine Arbeit gerne."

“Ja, dachte ich mir.”

"Sonst würde ich sie kaum machen, oder?"

“Und sonst würdest du nicht in Erwägung ziehen Tiermedizin zu studieren. Warum genau hast du dich für diesen Beruf entschieden? Und warum machst du das mit der Bar noch zusätzlich?”