Kapitel 14

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Als die Haustür aufging schreckte ich aus meinen Gedanken.

“Hallo!”

"Hi."

“Oh, ganz alleine?”

"Kaysen ist ins Bett, glaube ich."

”Oh, okay. Wie geht es deinem Arm?”

"Er hat es euch also erzählt."

“Ja.”

"Naja, ganz gut. Es ist ja nur eine kleine Bisswunde. Ich wurde schon von Katzen und Hunden schlimmer gebissen."

“Na ja…” Die beiden sahen sich an.

"Ich hoffe nur es entzündet sich nicht. Er macht sich schon genug Vorwürfe."

“Er hat dir nicht erklärt, warum er sich Sorgen macht?”

Ich schüttelte den Kopf. "Wir haben heute nicht viel geredet."

“Ah, okay.”

"Ich glaube, er ist aus irgendeinem Grund sauer."

“Nein, er hat Angst. Der Biss ist nicht ganz ungefährlich.”

"Ich weiß, Menschen haben noch mehr Bakterien im Mund wie die meisten Tiere.”

Sean lachte.

"Was nebenbei total widerlich ist."

“Stell dir mal vor du hast sowas wie einen Hybriden aus beidem.”

"Die Bakterien in dem Mund will ich nicht sehen. Danach muss ich mich erstmal mit Sagrotan duschen."

“Dann solltest du das machen.”

"Was?!" In meinem Kopf ratterte es. Das wir beim Wolfgehege viel mir wieder ein. "I...ihr wollt mir jetzt nicht ernsthaft verkaufen, dass mein Freund ein Werwolf ist?!"

“Wäre das denn schlimm?”

"Es gibt keine Werwölfe! Hört auf mich zu verarschen."

Sean hob die Hände. “Ich lüge nicht. Soll ich es dir zeigen?”

"Ihr spinnt doch!" Ich sprang auf und lief raus. Dieses Kasperletheater musste ich mir jetzt beim besten Willen nicht geben.

“Warte!”

Ich war schon aus der Tür und rannte vom Haus weg.

“Verdammt.”

Erst als ich bei meinem alten Haus ankam, wurde ich langsamer. Bis zum Ende des Monats war das ja noch meine Wohnung, also noch zwei Tage und ich hatte noch nicht ausgeräumt.

Es klopfte an meiner Zimmertür. “Ja?”

"Ähm...wir haben eventuell Mist gebaut…"

Ich setzte mich auf. “Wieso? Welche Tasse ist jetzt schon wieder kaputt gegangen?”

"Keine Tasse...dein Freund ist rausgerannt."

“Was? Wieso?” Ich stand auf.

"Ähm…"

“Du hast doch nicht etwa…? Bist du verrückt?!” Ich stürmte an ihm vorbei aus dem Haus.

Ich saß einfach im Dunkeln in meinem Sessel und starrte ins Nichts. Hatten sie wirklich gelogen? Was, wenn….? Nein, das konnte nicht stimmen, es gab keine Werwölfe. Aber woher wusste ich das so sicher? In wie vielen Büchern existierten Werwölfe neben den Menschen, ohne dass die überhaupt etwas davon mitbekamen.

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