Kapitel 23- Verzweifelte Suche

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*Rückblick*

Zoe hielt sich mit einem Arm an Daryl fest während sie mit der anderen ihr Langmesser hielt und damit dem Beißer den Kopf glatt abtrennte, an dem sie gerade vorbeifuhren. Sie folgten dem Verlauf der Straße, stets Ausschau haltend. In Zoe's Magengegend machte sich ein ungutes Gefühl breit, nicht nur weil sie wusste was sie finden würden, wenn sie dort ankamen, wo sich der Governor verschanzt gehabt hatte. In der Ferne sah sie eine Gestalt und kniff die Augen zusammen. Etwas an der Erscheinung sagte ihr, dass es sich hierbei nicht um einen der Untoten handelte, und als sie sie mit dem Bike erreichten und Daryl eilig stehen blieb, da erkannte Zoe die Frau, die mit einem Katana die Straße hinab lief. Sie kam ihnen entgegen und nickte ihnen grüßend zu, doch ihr Gesichtsausdruck war ernst.

„Michonne!", rief Zoe ihr entgegen und stieg vom Motorrad ab. „Was ist passiert? Wo ist Merle?", wollte Daryl wissen und war ebenfalls abgestiegen. „Er hat mich freigelassen. Meinte, er hätte noch etwas zu erledigen und ist weggefahren.", Michonne sah die beiden Neuankömmlinge ernst an und Zoe schluckte einen Kloß hinunter, denn als die Frau ihr nun in die Augen sah, überkam sie eine Vorahnung. „Claire war bei ihm." Zoe schloss einen Moment lang die Augen. Nein! Nein, nein, nein..., murmelte sie in Gedanken, doch eine leise Stimme meldete sich in ihrem Kopf und sagte ihr, dass sie damit hätte rechnen müssen. „Das... kann nicht sein. Claire ist bei den Anderen, sie ist doch nicht mit Merle weg. Ich meine, sie weiß doch ... das kann nicht sein!", murmelte die Brünette und schüttelte ungläubig den Kopf, obgleich sie Michonnes Worten glaubte und ihr Gefühl ihr sagte, dass genau dies geschehen war.

„Seit wann sind die Beiden weg?", wollte Daryl wissen. Auch in seinem Gesicht konnte Zoe Sorge lesen und hörte wie Michonne sagte: „Noch nicht lange. Wenn ihr euch beeilt, holt ihr sie vielleicht noch ein." Daryl packte das Mädchen am Arm und zog sie mit sich.

Wenig später befanden sie sich wieder auf der Straße und rasten auf ihr dahin bis sie einige verlassene Fabriken oder Lagerhallen erreichten, die Zoe bereits von den Verhandlungen kannte die Rick und der Governor geführt hatten. Mit der Armbrust im Anschlag stiegen sie ab und umkreisten erst großflächig, dann in kleiner werdenden Kreisen das Gelände. Hier und da trafen sie auf einen Beißer, Zoe entdeckte Ben, der zusammen mit ihr und Claire zu den Jüngsten in der Woodbury-Armee gehört hatte. Eine Kugel musste ihn in die Brust getroffen haben. Zoe zuckte einen winzigen Moment zurück, besah ihn mit einem traurigen Blick, und schoss ihm dann einen Pfeil zwischen die Augen um ihn endgültig zu töten. Sie folgte Daryl zwischen den Häusern hindurch bis zu einem freien Platz, doch Merle oder Claire konnten sie nicht finden. Die Brünette wusste nicht ob sie über diesen Umstand froh und dankbar sein sollte, oder besorgt. Gemeinsam durchsuchten sie auch die umstehenden Lagerhallen, doch außer weiteren Beißern fanden sie nichts.

In einem der verlassenen Gebäude blieb Zoe plötzlich stehen und schaute auf eine Ecke, die sie wegen des Halbdunkels fast übersehen hätte. Blut bedeckte hier großflächig den Boden und auch die Wand, es schaute so aus als habe hier ein blutiger Kampf stattgefunden, denn Spuren davon waren überall auszumachen. Etwas Helles blitzte in einem Sonnenstrahl auf, der durch das zerstörte Fenster drang. Sie beugte sich hinab und hob den Dolch auf, seine Klinge war blutig wie alles um ihn herum, doch das war es nicht, was Zoe einen Schauer über den Rücken jagte.

„Das ist Claires Dolch!", keuchte sie und spürte wie ihre Hand zu zittern begann. Panik kroch ihre Kehle hinauf und breitete sich in ihrem Inneren aus wie ein Feuer. Mit aufgerissenen Augen schaute sie sich erneut um, während Daryl sich auf den Boden hockte und alles untersuchte. Ihr selbst fehlte jegliche Ruhe dazu, sie konnte den Blick kaum noch von dem Dolch abwenden, den sie wie automatisch an ihrer schwarzen Hose abwischte.

Nach einer Weile stand Daryl wieder auf und sah sie bedeutungsvoll an. In seinen Augen glitzerte es verdächtig, doch er brach nicht zusammen, anders als das brünette Mädchen.

You know I'm no goodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt