It all starts at the end
Tatooine
9 BBY
Er saß auf einem der sandfarbenen Steine, die neben seiner Hütte lagen. Ein kleiner beschaulicher Haufen Sand deutete den Eingang an und eine Treppe führte ins unterirdisch gelegene Innere.Vor seinen Augen sah er die zwei Sonnen des Planeten untergehen. Beide leuchteten sie strahlend hell am Horizont. Die eine gelb wie der Boden zu seinen Füßen und die andere rot wie frisches Blut. Mit ihnen verschwand die sengende Hitze und wurde durch eine angenehme Wärme ersetzt.
Er seufzte.
Sein beiges Leinenhemd klebte auf seiner Haut und seine rotblonden Haare hingen ihm in Strähnen ins Gesicht. Er hatte einen anstrengenden Tag hinter sich.Die letzten zwei Tage war er in Mos Eisley gewesen, um neue Vorräte und alle möglichen Ersatzteile zu kaufen, die sie hier in der Abgeschiedenheit brauchen würden. Am frühen Morgen war er aufgebrochen, um noch vor Sonnenuntergang zurück zu sein, doch der Weg war ein Langer. Zwar hatten ihn die Jawas ein gutes Stück der Strecke von Mos Eisley aus mitgenommen, doch die letzten Klicks hatte er laufen müssen.
Noch immer spürte er den heißen Sand, der sich durch seine Sohlen gebrannt hatte. Barfuß strich er mit den Füßen über den Boden und ließ gedankenlos die kleinen Körnchen durch seine Zehen rinnen.
Dieser Planet war alles andere als eine ideale Welt. Es war heiß und so gut wie alles hier würde nicht zögern ihn zu töten, doch er hatte ihn freiwillig gewählt.
Es war ein guter Ort für das Exil. Niemand würde vermuten, dass er sich hier versteckt hielt. Niemals würde das Imperium hier suchen.
Niemals würde er hier her zurückkehren."Ben?"
Eine Frau, ebenfalls in beige Leinenkleidung gehüllt, trat die wenigen Stufen aus der Hütte heraus. Kaum trat sie aus dem Eingang, wurde sie in sanftes violettes Licht gehüllt, dass ihre Silhouette umspielte.
Er löste seinen Blick vom Himmel. Die erste Sonne war bereits untergegangen und auch von der zweiten konnte man nur noch einen kleinen Teil erkennen.
"Ich komme gleich."
Seine Worte waren sanft und ein Lächeln ziehrte sein Gesicht als er sie ansah. Sie erwiederte die Geste und tat die letzten Schritte, die beide von einander trennten.
Von hinten trat sie an ihn heran, schlang sanft einen Arm über seine Schulter und lehnte ihren Kopf auf die andere."Ich hab dich vermisst, weißt du?", flüsterte sie leise.
Er griff nach ihrer Hand und verflocht sie mit seiner eigenen. Ihr zweiter Arm fand seinen Weg um seinen Körpermitte und ihre Brust wurde noch enger an seinen Rücken gepresst.
"Ich dich auch, du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr."
Auch seine Worte waren kaum ein Flüstern, doch mehr war auch nicht nötig.
Sie lachte lautlos als sie es hörte und das Vibrieren ihrer Brust ließ ihn wohlig erschaudern.
"Glaub mir, das kann ich."Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und betrachtete sie.
Ein warmes Lächeln lag auf ihren schmalen Lippen und ihre Augen waren geschlossen. Mit seinen Augen folgte er den grauen Linien, die sich über ihre Wangen und Stirn zogen. Wie ein Kunstwerk umrahmten sie ihre weichen Züge und gaben ihrem Gesicht eine gefährliche Austrahlung."Hast du genug gesehen?"
Ihre Mundwinkel wanderten noch ein wenig höher, als seine blauen Augen auf die ihren trafen."Niemals, mein Herz. Aber ich könnte mich dazu überreden lassen", schmunzelte er.
"Achja?", ihre Worte waren kaum ein Hauchen, "Und wie hast du dir das vorgestellt?"
Federlleicht strichen seine Finger über ihre Wange und schoben sie noch etwas näher zu ihm.
Ihr Atem prallte auf seine Lippen, bevor er das letzte Stück überbrückte.Ihre Lippen liebkosten einandner und er spürte, wie sämtliche Spannung ihren Körper verließ.
Er ließ ihre Hand los und drehte sich zu ihr herum. Kaum hatte er das getan, waren ihre Arme wieder um seinen Hals geschlungen und er drückte ihren Körper so nah er konnte an sich.
Eine Wärme schoss durch seinen Körper. Er empfand nichts als Liebe in diesem Augenblick, der nie enden sollte.Atemlos lösten sie sich nach, was sich wie eine Ewigkeit anfühlte, schließlich doch. Noch immer eng umschlungen, sah er in ihre violetten Augen uund presste seine Stirn an die ihre.
"Ich liebe dich."
"Ich weiß", keck grinste sie ihn an, platzierte ihre Lippen dann aber wieder auf seinen und zog ihn in einen weiteren gefühlvollen Kuss. Ihr Finger strichen durch seine Haare und entlockten ihm ein heiseres aufseufzen.
"Ich kann nicht glauben, dass ich es so lange ohne dich ertragen habe. Ich war verrückt dich gehen zu lassen."
"Das warst du, doch ich war auch nicht unschuldig. Aber heute ist keine Zeit um in der Vergangenheit zu verweilen. Du bist wieder zu Hause, bei mir. Nur das zählt jetzt."
Sie nahm ihre Arme von seinen Schultern und legte stattdessen einen um seine Hüfte. Ihren Körper lehnte sie an seinen und betrachtete das selbe Schauspiel, was ihn beschäftigt hatte, bevor sie herausgekommen war.Die erste Sonne war scgon lange am Horizont verschwunden und nur noch die zweite spendete schwach weißes Licht. Er legte ebenfalls eine Hand um ihre Hüfte und platzierte seinen Kopf auf ihrem.
"Wunderschön, nicht war?"
Sie sprach noch immer leise, um die Stille der hereinbrechenden Nacht nicht zu stören."Das einzig wahrhaft schöne, was dieser Planet zu bieten hat", stimmte Ben ihr zu.
Eine Weile sahen sie schweigend zum Horizont, bis auch das letzte Licht verblasst war und die Sterne ihren Weg an den Himmel fanden.
"Komm bald rein, ja? Denk dran, dass morgen ein kleiner Junge darauf wartet verwöhnt zu werden."
Sie löste sich aus der angenehmen Position nur um sofort von Bens Hand festgehalten zu werden."Wie könnte ich ihn vergessen?"
Einen letzten Blick legte er auf das Land vor sich. Der Sand wurde nun durch das schwache Licht der Sterne beschienen. Alles hatte einen blauen Schimmer und nur der Horizont war noch in ein blasses lila getaucht.Mit seiner Hand in ihrer ließ er sich nach drinnen ziehen.
Sie taten die wenigen Schritte die Stufen hinunter, welche zur Tür führten. Mit einem Zischen rastete sie hinter ihnen in ihrer Position ein und ließ sie im Dunklen zurück.
Ohne auch nur daran zu denken, dass Licht einzuschalten bahnten sie sich ihren Weg. Er kannte jeden Zentimeter seines zu Hauses und wusste genau wo alles stand.Der Raum vor ihm war nicht groß und bescheiden eingerichtet. Dennoch mochte er ihn. Seine Frau hatte das beste gegeben und mit dem Wenigen trotzdem ein gemütliches zu Hause errichtet.
Mit einigen wenigen Schritten durchquerten sie den dunklen Raum. Der Sand knirschte unter ihren Füßen. Er drückte den Knopf an der Wand und mit einem Zischen schwang die schwere Metalltür zur Seite, die sich hier befand.
"Shaji?"
"Was ist?"
"Es ist gut zu Hause zu sein."
Auch hier war es dunkel gedimmt und nur durch ein kleines Fenster an der Decke drang das Sternenlicht hinein. Im schwachen Licht schimmerten ihre weißen Haare wie pures Silber und ihre violetten Augen waren strahlende Kristalle."Es tut gut, nicht mehr allein zu sein."
Von einer plötzlichen Müdigkeit übermannt, strich er sich die Haare aus dem Gesicht und schloss für einen Moment die Augen.
Ein Kuss auf seine Wange erinnerte ihn daran, dass er noch immer im Zimmer stand, obwohl das willkommene Bett direkt vor ihm stand.Shaji zog ihn mit sich auf die Matratze und zog die weiße Decke über ihre Körper. Er zog sie an sich und ließ seinen Arm auf ihrer Hüfte verweilen.
"Ich liebe dich, Ben Kenobi."
Das letzte, was er sah, bevor er in den Schlaf sank, waren ihre violetten Augen.
Diese violetten Augen, die ihn schon so lange Zeit begleiteten.
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The Edge Of Legend | Obi-Wan Kenobi FF
FanfictionDer Jedi-Orden ist gefallen, die letzten Mitglieder sind in der Galaxis verstreut und halten sich vor dem Imperium versteckt. Obi-Wan Kenobi ist einer von ihnen. In seinem Exil auf Tatooine wacht er als Ben über Anakins Sohn. Eine Aufgabe, die er n...