Jubel empfing uns. Die Sonne strahlte vom Himmel und ich blinzelte kurz.
Die Tribüne hatte einzelne Etagen, so waren die Stände alle schön geordnet. Aber trotzdem war es auf der riesigen Tribüne randvoll. Die Minister hatten eine eigene Tribüne. Der Kanzler stand ganz vorne. Er war jung, 35 Jahre circa, war braunhaarig und groß. Sein Name ist Anton de Gaulour. Anton de Gaulour ist ein guter Staatsführer. Und die Drachenreiter werden mit ihm arbeiten. Meine Nervosität verschwand erst, als wir in fünf Reihen geordnet da standen. Die anderen waren unruhig und aufgeregt, doch ich war die Ruhe in Person.
Miju stand neben mir. Sie war sehr blass vor Aufregung. Ich zwinkerte ihr aufmunternd zu. Sie lächelte nervös.
Anton de Gaulour hielt eine Ansprache. Seine Stimme halte über die ganze Arena. Ich bekam Gänsehaut.
"Mögen die Drachen uns den Weg zeigen!", endete seine Ansprache. Als erstes wurde eine Feuerschale gezündet. Sofort spürte ich den Feuerdrachen, der vom Himmel in die Arena flog. Er kreischte. Doch ich wusste dass ich es nur hören konnte, weil ich eben die energetische Ebene besaß. Die anderen sahen und hörten ihn erst wenn er seinen Reiter gefunden hatte.
Er landete elegant. Dann ging er durch die Reihen. Sein Blick blieb kurz an mir hängen. Ich sog die Luft ein. Doch dann beschnupperte er einen rothaarigen Jungen. Seine Nüstern berührten fast die Stirn des Jungen. Dann wurde er sichtbar. Der Junge erschrak kurz aber legte dann vorsichtig seine Stirn an die Nüstern des Drachens. Jubel brach aus. Der Junge strich dem Drachen vorsichtig über den Hals. Der Drache grummelte. Zusammen gingen sie zum Rand der Arena. Dort blieben sie stehen. Als nächstes wurde Wasser in eine Schale gegossen. Sofort kam der Wasserdrache vom Himmel geschossen. Er landete bei ersten Reihe und sein Blick blieb kurz bei mir hängen. Doch er wendete sich einem braunhaarigen Jungen zu. Es passierte das gleiche wie beim Feuerdrachen. Der Wasserdrache und der Junge stellten sich neben den Feuerdrachen. Als nächstes wurde eine kleine Flagge von unserem Reich in den Wind gehalten. Der Winddrache kam mit einem Windstoß vom Himmel. Auch sein Blick blieb bei mir hängen. Doch er erwählte einen Jungen und zusammen nahmen sie Platz neben dem Wasserdrachen. Meine Hoffnung sank.
Dann wurde eine handvoll Erde in eine Schale gegeben. Der Erdrache landete und sein Blick blieb auch an mir hängen. Doch dann erwählte er Davido. Ich zitterte leicht. Warum Davido und nicht mich?
Nur weil ich ein Mädchen war oder wie? Als der Jubel verstummte und Anton de Gaulour erneut eine Ansprache halten wollte, sah ich wieder den Schatten von gestern am Himmel. Anton de Gaulour verstummte sofort, als die anderen Elementdrachen anfingen leise zu jaulen. Sie senkten ihre Köpfe und ihre Flügel vibrierten leicht.
Plötzlich war ich mit schwarzem Rauch umgeben. Ich spürte einen warmen Atem an meiner Stirn. Völlig verwundert legte ich meine Stirn an die Nüstern des Drachens. Als ich mich löste und die Augen wieder öffnete, konnte ich ihnen nicht glauben.Sicht von Lian
Ich beobachtete ganze Zeit nur Xenia. Als alle Drachen vergeben waren, sah ich dass sie enttäuscht war. Mir ging es genauso. Sie war so perfekt! Warum wollte sie kein Drache?
Doch plötzlich war sie von schwarzem Rauch umgeben. In der Arena war es still und keiner konnte seinen Augen trauen. Als Xenia ihre Stirn nach vorne lehnte, wurde ein großer schwarzer Drache sichtbar. Er war doppelt so groß wie die anderen Elementdrachen. Außerdem hatte er vier muskulöse Beine, während die anderen nur zwei Beine hatten. Die Flügel von dem schwarzen Drachen waren ebenfalls riesig. Er hatte weiße Krallen und wunderschöne bernsteinfarbene Augen. Außerdem hatte er mittelgroße Hörner auf dem Kopf. Dieser Drache sah so majestätisch aus. Der Drache löste sich von Xenia und brüllte laut. Jetzt wusste ich es. Die Drachenkönigin ist zurück gekehrt.Sicht von Xenia
Ich blickte zu dem wunderschönen schwarzen Drachen auf. Das ist doch die Drachenkönigin die verschwunden war?! Jubel brach aus.
"Hey", sagte ich leise auf drachisch. Sie beugte sich zu mir runter.
Aroa.
Sie sprach mit mir in meinen Gedanken! Aroa ist ihr Name. Und mein Drachisch konnte sie auch verstehen! Stolz durchfloss mich. Meine Knie wurden ganz weich vor Glück.
"Ich bin Xenia", flüsterte ich und strich ihr ehrfürchtig über die Stirn. Wie groß dieser Drache war. Mega.
Zur Antwort grummelte sie.
" Die Drachenkönigin ist zurück!", rief Anton de Gaulour feierlich. Jubel brach erneut aus. Meine Mutter wäre so stolz auf mich!
"Kommt zu mir hoch ihr neuen Drachenreiter!", forderte und Anton auf. Wir fünf Drachenreiter gingen die Treppe zu ihm hoch. Er gratulierte jedem einzelnen von uns. Mich lächelte er noch etwas mehr an. Dann gab er jedem von uns den goldenen Drachenreiterring mit dem Wappen unseres Landes drauf.
"Unsere neuen Drachenreiter!", rief er aus und alle jubelten. Unsere Drachen erhoben sich in den Himmel und kreisten über der Arena.
Mich durchfloss erneut purer Stolz. Ich wünschte meine Mutter und meine zwei Geschwister wären hier. Dann könnten sie genauso so stolz sein. Aber wir waren so arm, dass es unmöglich war uns eine Kutsche zu leisten. Außerdem dauerte es vier Tage bis hier her.
Ich musste sie mal besuchen.
Wir wurden wieder in den Palast geführt und gingen in den Keller, wo die Drachennester waren. Fünf Stück.
"Hier sind die Drachennester. Ruft eure Drachen, dann kommen sie durch das große Eingangstor dahinten angeflogen. Das große Tor war bereits geöffnet.
Ich dachte automatisch an Aroa. Ihre pechschwarzen Schuppen und ihre wunderschönen Augen.
In dem Moment flog sie herein und landete. Mit mächtigen Schritten ging sie zu mir. Die anderen Drachen folgten ihr. Jeder Drache ging in sein Nest. Mit einem zufriedenen Grummeln ließ sich Aroa nieder.
Ich strich ihr über die Nüstern und schaute ihr in die Augen.
Meine Augen spiegelten sich in ihren. Und sie waren bernsteinfarben, wie Aroas. Warte, ich hatte doch vorher graue Augen.
Lange zum überlegen blieb mir nicht, da ein älterer Mann zu mir kam.
Aroa fauchte leise. Sie wollte mich beschützen.
"Miss Nakamuro, war dein Name oder?", wollte der ältere Mann wissen. Er hatte schon leicht graue Haare und sein Aussehen war alt. Doch seine Schritte waren selbstbewusst und elegant. Er stützte sich auf seinen Gehstock. Irgendwie erinnerte er mich an Mister Amuro.
Ich nickte. "Ja." Als Drachenreiter wurden wir zwar geduzt, aber mit unserem Nachnamen angesprochen. Erst ab dem 20. Geburtstag wurden wir Mylord bzw Mylady von den Ministern angesprochen und gesiezt. Weil bis dahin unsere Ausbildung abgeschlossen sein wird.
"Ich wollte dich nur beglückwünschen, dass du die Drachenkönigin zurück gebracht hast. Wie du sicher weißt ist es knapp 500 Jahre her als sie zu letzt gesehen worden war", sagte er mit einem freundlichen Lächeln. Wow, doch schon 500 Jahre.
"Danke. Wie ist Ihr Name?", fragte ich und er antwortete: "Mister Regoul. Ich bin derjenige der euch alles über die Drachen beibringen wird."
Ich nickte. "Sehr erfreut."
Wir Drachenreiter folgten ihm.
"Heute Abend findet der große Ball statt. Bitte pünktlich und umgezogen in eurem Tanzsaal sein. Ab morgen werdet ihr dann verstärkt Drachenunterricht haben. Theorie und Praxis. Jeder von euch hat ein eigenes Zimmer. Ich bringe euch gleich dahin. Eure Klamotten und Sachen wurden bereits in eure Zimmer gebracht. Jeder von euch an einen Diener, bzw Miss Nakamuro hat eine Magd. Sie helfen euch bei allem.
Die anderen Auserwählten werden morgen früh abreisen. Bis dahin könnt ihr euch noch verabschieden. Es gibt ein paar Regeln die ihr beachten müsst. Fürs erste dürft ihr eure Drachen nur fliegen, wenn ich es euch erlaubt habe. Ihr dürft den Palast auch nicht verlassen. Das Tor bei den Drachennestern ist nur nachts offen für die Drachen, damit sie nachts auch fliegen können. Tagsüber dürfen sie nur in der Arena fliegen. Ihr gehört jetzt zu der Regierung", erklärte uns Mister Regoul knapp. Dann brachte er uns auf unsere Zimmer.
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Die Drachenkönigin
FantasyXenia ist ein 17 jähriges Mädchen, das seit Jahren ausgebildet wird um eventuell von einem Elementdrachen ausgewählt zu werden und somit das Land mit regieren zu können. Die Wende, die ihr Leben verändert, begann mit dem Tod ihres Kampflehrers. Und...