34. Kapitel

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Verzweifelt versuchte ich mir den Staub aus den Augen zu wischen.
"Da liegt das kleine Mädchen endlich", hörte ich Tarans Stimme. Allerdings sah ich ihn nicht.
"Wie fühlt es sich an, dem Tod in den Augen zu blicken?", fragte er. Ich schwieg. Nein, es durfte noch nicht zu Ende sein. Die Wut verblasste und panische Angst machte sich in mir breit. Ich hörte nur wie Taran eines meiner Schwerter nahm. Schmerzerfüllt versuchte ich mich zu bewegen. Keine Chance. Jede Bewegung tat unglaublich weh.
"Fahr zur Hölle. Da warte ich auf dich", zischte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Taran lachte.
"Wie soll ich es anstellen? Soll ich dir erst den Bauch aufschneiden? Damit du schön den Schmerz fühlst? Oder soll ich dir erst die Gliedmaßen abhacken?"
Ich begann zu zittern.
"Nein, viel besser. Ich quäle dich erst, dann töte ich dich während du mein Gesicht siehst. Damit du keinen Frieden finden wirst. Wir sehen uns in der Hölle wieder, Kleines Mädchen", triumphierte Taron. In dem Moment sah ich nur jemanden an mir vorbei rennen. Ich hörte Taran stürzen und dann zog mir jemand den Sperr aus der Schultern. Schmerzerfüllt schrie ich auf. Zwei kräftige Hände packten mich und zogen mich auf die Beine. Es war Lian.
"Los komm. Der Palast stürzt ein. Wir müssen hier raus", sagte er und zog mich mit zum Ausgang. Aus meiner Schulter lief das Blut und ich merkte wie schwächer ich wurde.
"Wozu habe ich dich trainiert. Du bist stark Xenia", machte mir Lian Mut. Er brachte mich nach draußen. Ich sah wie Taran ebenfalls zu uns rannte.
"Vergiss nie, dass ich dich liebe. Ich werde es immer tun, Xenia", flüsterte Lian und löste sich dann von mir. Er rannte zurück in den Palast und stürzte sich auf Taran.
"Lian nein!", brüllte ich. In dem Moment stürzte der Palast ein. Eine Staubwelle breitete sich aus und ich wurde von der Wucht mit geschleudert.
"Lian!", schrie ich und Tränen liefen mir über die Wangen. Mein Herz wurde gefühlt zerfetzt. Doch ich war so kraftlos, dass ich nur liegen blieb und den eingestürzten Palast sah. Nein, das durfte nicht wahr sein. Lian war darunter begraben. Ich spürte die Schwere, die mich nach unten zog. Langsam glitt ich in die schwarze Stille hinab...

Die DrachenköniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt