17. Kapitel

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Sicht von Lian

Ich kam herein und sah Xenia nur im Bademantel mit ihren wunderschönen Haaren, die offen waren. Unwillkürlich musste ich schlucken. Sie hatte so wenig an. Nur ein Kleidungsstück.
Konzentrier dich Lian!
"Hi. Was gibt's?", wollte Xenia wissen und setzte sich auf ihr Bett. Ihr Bademantel rutschte ihr ein wenig vom Bein, weshalb ich ihren Oberschenkel sah. Sie schmunzelte kurz und richtete ihren Bademantel wieder richtig. Scheiße macht mich das an. War das von ihr absichtlich???
"Ich wollte dich nur kurz sehen. Weil du warst gestern Abend und heute Abend nicht beim Training, deswegen wollte ich nach dir schauen", erzählte ich und lehnte mich gegen die Wand. Ihr Zimmer sah so edel aus. Wow.
"Ich war gestern bei meiner Familie mit Leo", antwortete Xenia.
"Das freut mich. Und wie war es?", fragte ich und sie meinte: "Ganz gut. Mein kleiner Bruder ist zwar krank aber er wird wieder gesund." Ich nickte.
Sie stand auf und ging zu der Balkontür. Dann öffnete sie sie und ging auf den Balkon. Ich folgte ihr und atmete ihren Duft ein. Lavendel.
Xenia stellte sich ans Geländer und schaute in die Ferne.
Nach kurzer Überlegung stellte ich mich neben sie.
Warum bin ich bei ihr nur so unsicher? Ich habe schon viele Frauen rumgekriegt und mit ihnen geschlafen ohne unsicher zu werden. Aber bei Xenia ist das anders. Sie ist anders als andere Frauen und ich habe mich in sie verliebt.
"Was ist? Was schaust du mich so an?", fragte Xenia lächelnd und riss mich aus meinen Gedanken. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich sie die ganze Zeit von der Seite angeschaut hatte. Shit ist das peinlich!
"Äh. Ich habe was überlegt", stammelte ich und räusperte mich. Boah ist das albern.
"Alles gut?", fragte sie und nahm meine Hand. Ein Schauer durchfuhr mich.
Xenia schaute mir in die Augen.
Ich schwieg, denn ich wusste dass es den Drachenreitern verboten war bis zum 20. Geburtstag eine Liebesbeziehung zu haben.
Xenia berührte mit ihrer anderen Hand meine Wange. Ein warmer Schauer durch fuhr mich.
"Du weißt, dass ich für dich da bin, wenn du reden möchtest", flüsterte sie kaum hörbar.
Wie süß sie ist. Der Drang sie jetzt einfach zu küssen war groß.
Eine Haarsträhne wehte über ihre Schulter. Sanft nahm ich sie und strich sie wieder hinter ihre Schulter. Ich spürte, dass sie aufgeregt war. Genau wie ich.
Bevor ich überhaupt denken konnte, beugte ich mich ein wenig runter und machte kurz vor ihrem Gesicht Halt. Ihre Augen funkelten. Sie wusste was ich vorhatte und lächelte leicht.
Also küsste ich sie zart. Ihre Hände lagen auf meiner Brust und ich spürte wie Xenia unter dem Kuss schmolz.
Ihre Lippen waren so weich und zögernd erwiderte sie den Kuss. Es war ihr erster Kuss, das spürte ich. Aber ich fand ihn wunderschön. Schöner als alle anderen die ich je hatte. Als wir uns von einander lösten, lächelte wir beide.
Ich hörte ihr Herz aufgeregt klopfen. Xenias Augen funkelten und ich verlor mich darin. Ich hatte sie endlich geküsst!
Xenia löste sich langsam von mir.
"Ich muss morgen wieder früh raus. Deswegen würde ich jetzt ins Bett gehen", meinte sie und lächelte mich an.
"Ja klar", antwortete ich und wir gingen wieder rein.
Sie legte sich ins Bett und zog mich dann zögernd zu ihr hinunter. Bereitwillig folgte ich und setzte mich auf ihr Bett.
"Gute Nacht", flüsterte sie und küsste mich dann. Xenias eine Hand war auf meinem Oberschenkel und die andere war an meinem Hinterkopf. Meine Hand lag an ihrer Taille. Sofort spürte ich was in meiner Hose wachsen. Wie gerne ich sie jetzt flachlegen würde. Ich stupste mit meiner Zunge an ihre Lippen. Xenia öffnete ihren Mund leicht und unsere Zungen spielten miteinander.
Langsam wurde ich geil. Wie gerne ich sie jetzt flachlegen möchte. In sie eindringen möchte und ihre Stöhner an meinem Ohr hören möchte.
Xenia löste sich von mir und kuschelte sich dann ins Bett.
Ich stand auf und wünschte ihr noch eine gute Nacht. Danach machte ich das Licht aus und verließ das Zimmer.
Auf dem Weg zu meinem Zimmer rechnete ich paar Aufgaben.

Sicht von Xenia

Ich ließ mich überglücklich ins Bett fallen. Holy shit, ich hatte Lian geküsst!
Die Schmetterlinge in meinem Bauch beruhigten sich langsam. Ich erinnerte mich an die Beule die an seiner Hose war, nachdem wir uns auf dem Bett geküsst hatten.
Der Kuss war eigentlich verboten, aber ich bin in Lian einfach hoffnungslos verliebt. Aber wir müssen das geheim halten.
Mit dem Gedanken schlief ich ein.

Am nächsten Morgen weckte mich Rebecca wieder und ich machte mich fertig. Nach dem Frühstück ging es zum Theorieunterricht. Leo sah mich mit hoch gezogenen Augenbrauen an.
"Was ist denn passiert?", fragte er neugierig. Ich musste den Kuss geheim halten.
"Gestern war Lian noch kurz bei mir und ich glaube ich habe da eine kleine Beule an seiner Hose gesehen nachdem wir uns umarmt hatten", erzählte ich aufgeregt. Leo klatschte in die Hände.
"Sag ich doch. Der steht auf dich!"
Davido rief mir zu: "Sag mal, was läuft da zwischen Lian und dir? Ich sehe ihn öfter zu deinem Zimmer gehen."
Ich hörte den Spott in seiner Stimme.
"Wir sind nur Freunde. Wir sehen uns manchmal zufällig im Trainingsraum und gestern haben wir nur geredet", antwortete ich kühl.
"Ach ja, nur Freunde? Das hat meine Schwester auch gesagt. Sie und Lian wären nur Freunde bis er sie dann flachlegt hat. Sie hatten ein paar mal bis sie ihn dann mit einer anderen erwischt hat", entgegnete Davido und grinste nur.
"Das glaube ich dir nicht", erwiderte ich und Davido lachte schallend.
"Warte ab. Vielleicht seid ihr jetzt nur Freunde in ein paar Tagen wird er dich flachlegen, so wie alle anderen jungen Frauen. Oder soll ich Jungfrauen sagen? Lian sucht sich nur die hübschen aus beziehungsweise die, die noch Jungfrauen sind um zu ficken. Das wird bei dir nicht viel anders sein."
Es traf mich wie ein Schlag. Ich verdrehte nur die Augen, doch innerlich herrschte Chaos.
Das erklärte auch warum er so gut im Küssen war. Aber ich kann das einfach nicht glauben. Problem ist nur, Davido lügt nie in solchen Dingen die andere verletzen. Fuck.
Der Unterricht begann. Auch wenn ich so tat wie als würde ich aufpassen, dachte ich nach.
Will mich Lian wirklich nur flachlegen?
Nach dem Theorieteil hatten wir Drachentraining.
Doch Aroa spürte mein Gefühlschaos weswegen wir heute nicht gut waren. Wir verfehlten Ziele und waren langsam.
"Was ist denn los Miss Nakamuro?", fragte Mister Regoul genervt.
"Tut mir leid Sir. Mir steckt der Ritt von vorletzter Nacht noch in den Knochen", log ich gekonnt.
Ich flog hoch in die Wolken und über die Wolken.
Kurz atmete ich durch. Von unten kam ein Pfiff und ich lenkte Aroa in den Sturzflug.

Die DrachenköniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt