Am Himmel kreisten fünf Drachen. Die Elementdrachen und Aroa. Sie waren wieder da! Die Drachen landeten alle neben dem Marktplatz auf der großen Wiese. Manche der Leute quiekten erschrocken auf, doch keiner war wirklich panisch. Die Drachen bildeten einen Halbkreis. In der Mitte stand Aroa. Ich ging von der Tribüne runter und zu den Drachen. Aber ihre Reiter waren doch tot? Wie konnten sie noch sichtbar sein?
Ich strich jedem einzelnen über die Nüstern. Die Drachen grummelten leise.
"Hier seid wieder da", flüsterte ich glücklich.
"Auf die Drachenkönigin und die Wächterin des Nordens!", rief eine fremde Männerstimme mitten der Leute und das Volk stimmte ein.
Eine erneute Welle von Stolz und Macht durch flutete mich.
Das Fest ging bis in die tiefe Nacht hinein.
Ich versorgte die Drachen und untersuchte sie auf Wunden. Aber es ging ihnen gut. Wie war das möglich?Am nächsten Morgen stand ich früh auf und machte mich fertig für die Abreise, weil ich mich heute zu den Barbaren aufmachte.
Ich flechtete mir eine Strähne ein und zog mir eine Hose und ein T-Shirt an. Außerdem trug ich einen Umhang aus schwarzem Bärenfell und hatte an meinen Unterarm so einen Art Schutz aus Leder. Meine Waffen steckte ich in meinen Gürtel. Vor dem Haus wartete mein Begleiter mit zwei Pferden.
Mit einem Kopfnicken grüßte er mich und half mir aufs Pferd. Ich ritt ein weißes Pferd. In den Satteltaschen war Proviant. Mein Begleiter ritt voran, weil er den Weg kannte.
Der Ritt dauerte ungefähr einen Tag bis wir das Hauptdorf der Barbaren erreichten.
Zwischendurch machten wir zwei Pausen. Es war bereits Abend als wir durch einen Wald ritten.
"Wir sind bald da, Mylady", informierte mich mein Begleiter.
Ich spürte, dass wir beobachtet wurden.
Am Ende des Waldes kam eine Lichtung, auf der das Barbarendorf stand. Es war groß für ein Dorf.
Uns kamen zwei Reiter entgegen. Die Barbaren saßen auf ihren Pferden und hielten vor uns an.
"Was führt euch her?", fragte der eine.
"Wir wollen mit eurem Häuptling reden", antwortete mein Begleiter.
Ich musterte die zwei auf ihren Pferden. Sie sahen eher wie Wikinger aus.
Die zwei Männer ritten voraus und wir hinterher. Das Dorf wurde von einer Holzmauer umschlossen. Wir ritten hinein und blieben vor dem Häuptlingshaus stehen. Misstrauisch aber auch neugierig wurden wir beobachtet.
Ich stieg ab und mein Begleiter tat es mir gleich. Meine Beine waren halb taub von dem langen Ritt.
"Ich nehme euch die Waffen ab", sagte einer der Barbaren. Mein Begleiter gab seinen Dolch ab und ich meine zwei Schwerter. Dem Wikinger sah man die Bewunderung meiner Schwerter an, obwohl er nichts sagte.
"Folgt mir", meinte er schließlich und wir folgten ihm in die Häuptlingshütte.
Sie war aus Holz und ein paar Fackeln gingen an der Wand. Am Ende war ein größeres Feuer. Sowas hatte ich noch nie gesehen. Die Hütte fasziniert mich. Am Ende der Hütte war außerdem ein Durchgang der von einem Vorhang aus Bärenfell verdeckt wurde. Ich setzte mich auf eine Bank am Feuer. Mein Begleiter machte es mir gleich und setzte sich neben mich.
Ein paar Wikinger kamen ebenfalls in die Hütte und setzten sich auf Hocker oder lehnten sich gegen die Wand. Wo blieb ihr Häuptling?
Gerade als ich das gedacht hatte, kam ein Mann durch die Tür. Blondes langes Haar was er eingeflochtet hatte, einen blonden Bart, eisblaue Augen und angezogen wie alle anderen Barbaren. Nur hatte er hatte goldene Gürtelschnalle und zwei Ächse an seinem Gürtel hängen.
Wow, er weiß wie ein Häuptling aussehen muss. Selbstbewusst und stolz, aber gleichzeitig auch lässig kam er hereingeschritten.
Als er näher kam, erkannte ich, dass er ungefähr zwei Jahre älter sein müsste als ich. Eine Narbe verzierte seine linke Gesichtshälfte. Sie ging von der Stirn übers Auge bis zum Wangenknochen.
Der Häuptling ließ sich auf seinen Sessel fallen.
Dann schaute er uns an. Mich musterte er mich ein wenig länger.
"Khal Sverrir, darf ich Ihnen Xenia Nakamuro, Drachenkönigin und Wächterin des Nordens vorstellen?", begann mein Begleiter doch er wurde von Lachern unterbrochen. Ein paar Wikinger lachten.
"Drachenkönigin?", fragte er einer schelmisch. Der Häuptling namens Khal Sverrir schwieg. Sein Blick konnte ich nicht lesen.
"Ja, Drachenkönigin. Hast du damit ein Problem?", fragte ich und der braunhaarige Wikinger schaute mich an.
"Eine Frau die einen Drachen reitet?", wollte er wissen und seine Kumpels lachten.
"Ja. Ich habe fünf Drachen", antwortete ich kühl und ein leises Raunen ging durch die Reihe. Nur Khal Sverrir musterte mich.
"Warum seid ihr hier?", fragte nun der Häuptling und seine Stimme ließ einen Schauer über mich laufen. Seine Stimme war irgendwie hart und rau aber gleichzeitig auch wunderschön.
Ich erklärte die Lage von Marland.
Der Häuptling schaute mir dabei immer wieder in die Augen und dann wieder ins Feuer. Wenn wir Blickontakt hatten lief mir ein Schauer über den Rücken. Diese eiskalten Augen, wow.
"Bleibt über Nacht. Euch zwei wird eine Hütte bereit gestellt. Bis morgen früh haben wir eine Entscheidung gefällt", beschloss Khal Sverrir.
"Vielen Dank Khal Sverrir", bedankte sich mein Begleiter. Ich nickte dem Häuptling zu und einer der Barbaren führte uns zu einer Hütte neben der Häuptlingshütte.
Die Hütte hatte zwei Betten die mit einer Holzwand getrennt sind. Zwei Fackeln beleuchteten den Raum. Eine Feuerschale stand an der Wand und strahlte Wärme aus.
Ich zog meine Schuhe und meinen Umhang aus und schlüpfte unter die Decke.
"Also ich weiß nicht, was Sie mit den Barbaren machen. Sie waren noch nie so freundlich und vorallem der Häuptling hätte uns nie übernachten lassen", meinte mein Begleiter verblüfft.
"Ich weiß nicht. Ich bin den Barbaren noch nie begegnet bis jetzt. Und sie sind gute Krieger deswegen brauchen wir sie. Ehrlich gesagt bin ich einfach nur nett und gehe positiv an die Sache ran", antwortete ich und mein Begleiter schlüpfte ebenfalls unter seine Decke. "Sie sind talentiert, Mylady. Sie haben eine Gabe mit allen Menschen klar zu kommen und das ist was gutes", sagte er. "Danke schön. Ich habe dich noch gar nicht nach deinem Namen gefragt. Wie heißt du?", fragte ich etwas verlegen.
"Matthias ist mein Name, Mylady."
Ich lächelte ihn freundlich an.
"Dann gute Nacht Matthias."
"Gute Nacht Mylady. Und wenn Sie was brauchen wecken Sie mich einfach."Am nächsten Morgen wurde ich durch Gebrüll wach. Alamiert sprang ich auf und zog mich. Matthias wurde auch wach und folgte mir nach draußen.
Es hatte sich ein Menschenkreis um zwei Barbaren gescharrt die sich umkreisten mit gezogenen Waffen.
Ich erkannte den einen Barbaren von gestern der sich über mich lustig gemacht hatte. Den anderen kannte ich nicht.
Plötzlich kam aus dem Häuptlingshaus Khal Sverrir. Wow im Licht sah er einfach noch gruseliger und hübscher aus. Ein Wikinger durch und durch.
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Die Drachenkönigin
FantasiXenia ist ein 17 jähriges Mädchen, das seit Jahren ausgebildet wird um eventuell von einem Elementdrachen ausgewählt zu werden und somit das Land mit regieren zu können. Die Wende, die ihr Leben verändert, begann mit dem Tod ihres Kampflehrers. Und...