Anima purgaret

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„Jetzt sollten wir uns aber auf den Weg machen, den Suse dreht sonst durch".

Richtig, Suse. Frau Schwarzens Blick deutete an, dass es höchste Zeit war.

„Geht schon vor, ich komme gleich nach und Tom, deine Bestellung bringe ich mit. Aber iss die Schokolade nicht auf einmal".

Dass Frau Schwarzens Aussage Fraukes Neugier schüren würde, war klar. Doch ich hatte mir bereits eine passende Wahrheit zu Recht gelegt.

„Tom von welcher Bestellung war hier die Rede"?

„Also eigentlich ist es ein Geschenk, in diesem Fall Schokolade für Herrn Brünnele. Im Allgemeinen bringt man bei einem Besuch im Krankenhaus dem Patienten etwas mit, ist doch angebracht".

„Im Allgemeinen angebracht, ich sage dir, was angebracht wäre, wenn du Suse etwas mitbringen würdest, das wäre angebracht.

Suse dreht durch, wenn sie nicht schon durchgeknallt ist.

Ihr Vater liegt im Krankenhaus, du bist vermisst und wirst von der Polizei gesucht, dann muss sie miterleben, wie du Venling durch die Sporthalle schleuderst und im Schlafanzug aus dem Küchenfenster türmst".

„Ja, dann sollten wir uns beeilen".

Frauke hatte ohnehin mitbekommen, was abgelaufen war, sie in einige Details einzuweihen war eigentlich nur logisch.

„Frauke, dieser Zwillingsbruder, also Faithfuls Zwilling, hat einen Kontaktmann, dieser jemand hat ihm das Motorrad gegeben. Ich kenne diese Maschine und den Besitzer. Sollte er dahinterstecken, muss ich meinen Stamm anrufen und wir werden ihn suchen.

„Tom Paul, untersteh dich, ich werde dich im Auge behalten und wehe, du versuchst irgendwelche Tricks, du wirst niemanden anrufen, für heute ist es genug".

Mit Frauke über Verrat zu sprechen, war zumindest im Augenblick sinnlos. Hier galt es sie zu beruhigen.

„Frauke, wie soll ich an deiner Hand Tricks anwenden, ich müsste ja dämlich sein, dich an der Hand zu halten ist einfach das Größte".

Wunderbar, Frauke hatte bei Venling ganze Arbeit geleistet, er kam mit einem Lachen auf mich zu.

Eine Hand in den Rücken gestützt und mit Schmerzseufzen.

Also entschloss ich mich den betroffenen Schüler zu mimen.

„Entschuldigen sie den Vorfall Herr Venling, ich war der Annahme, sie wären so sportlich und könnten sich korrekt fallen lassen".

Ja, das hatte gesessen, ein psychologischer Tiefschlag gegen Venlings Sportlerehre.

Wer hätte das gedacht, Venling richtete sich auf und reichte mir die Hand.

„Nun ja Tom, ganz so schlimm ist es nicht, ich war heute Morgen einfach selbst noch müde und von daher etwas langsam oder steif".

Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich über seinen Witz lachen, doch für smalltalk war die Situation zu ernst.

„Herr Venling, wo ist Suse"?

„Soweit ich weiß, hilft sie in der Küche".

Hier zeigte sich das erste Problem, Suse war nicht in der Küche, dafür kam Pipi völlig aufgelöst aus der Damenumkleide.

„Tom, Frauke schnell. Suse steht beinahe nackt mit einem reisen Messer in der Hand in der Dusche und will sich umbringen".

Das es zum Kollaps kommen würde, war klar, dass es so drastisch wird, damit hatte ich nicht gerechnet.

Insignien Teil 2  "Die Farben der Liebe"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt