Ich habe noch nie eine Türe so leise geöffnet, um in mein Zimmer zu schleichen.
Doch in mein Bett, nein, ich konnte jetzt nicht schlafen.
Brünnele hatte offenbar nicht die Zeit gehabt, um seine Aktion langfristig zu planen. Nach Suses Erzählung wurde ihre Mutter am Vortag gegen drei Uhr von Suses Großmutter angerufen und über einen häuslichen Unfall der alten Dame informiert. Kurz entschlossen lies sie sich von Suses Vater auf den Bahnhof fahren, während Suse aufgebracht zu Frauke kam, um ihr alles zu berichten. Selbstverständlich hat Frauke mich über den Vorfall und Suses Aufregung in Kenntnis gesetzt.
Bei all diesen Gedanken war ich offenbar eingeschlafen.
Es muss vier oder fünf Uhr gewesen sein, ich stand völlig unerwartet neben meinem Körper.
Mein Kopf ruhte auf meinem Armen, ich war am Schreibtisch eingenickt.
Mein Gesicht war vollkommen verheult mit dicken Augenringen. Meine Nase war rot und der Papierkorb mit Taschentüchern gefüllt.
Ich sah wirklich kläglich aus.
„Ja mein Junge, dies ist eine harte Prüfung".
„Du hast diesem Mädchen dein Wort gegeben, du hast ihr deinen Schutz versprochen".
Vor mir stand ein Mann, etwa fünfundzwanzig, kräftig gepflegt im grauen Anzug.
Sein Gesicht war sanft, einem Engel gleich. In seiner Stimme lag ein ergreifender Frieden.
„Wer sind sie"?
„Sie kommen mir vertraut vor, wie mein Vater, nur liebevoller".
„Behalte mein Gesicht in deinem Herzen, eines Tages wirst du wissen, wer ich bin".
Diese schmerzvollen Gedanken, die mich die ganze Zeit gequält hatten, sie waren nicht mehr real, als würden sie nicht zu mir gehören.
Dafür drängte sich mir eine andere Frage auf: „Bin ich tot, warum empfinde ich keine Trauer mehr"?
„Mein junger Freund, warum verdrängst du all diese Bilder und Erfahrungen"?
„Ich kann nicht anders, es quält mich, es bringt mich um den Verstand".
„Genau aus diesem Grund bist du hier, denn diese Erlebnisse, dieses Leid hat dich aus deinem Körper gerissen, du wünschst deinen Körper zu verlassen, dein Leben zu beenden. Die nur, weil es im Moment für dich keinen Sinn ergibt".
Dieser jemand hatte gut Reden, ich musste mit diesen Erinnerungen umgehen, ich trug diesen Schmerz, mein Herz war herausgerissen.
„Komm gib mir deine Hand, ich will deinem Erleben den Sinn zeigen".
An seiner Hand war alles so leicht und ich wollte nicht mehr weg und er hatte mit seiner Aussage recht, und schon gar nicht zurück in meinen Körper.
Noch ehe ich diesen Gedanken aussprechen konnte, stand ich an der Hand dieses fremden neben Fraukes Bett.
Sie war so wunderschön bei dem Anblick, wie sie so friedlich lächelnd in ihrem Bett lag, hätte ich sie am liebsten geküsst.
Nur wie kam ich hier her?
Konnte dieser Fremde mit mir also durch Wände gehen, durch Raum und Zeit?
„Wie ist das möglich, gerade noch war ich in meinem Zimmer"?
„Deine Seele ist auf Reise einer Astralreise. Nicht nur dein Bewusstsein ist dazu in der Lage. Erinnere dich, was hast du mit Herrn Schmid gemacht.
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Insignien Teil 2 "Die Farben der Liebe"
Mystère / ThrillerDen Siegelring, die Insignien zu besitzen ist eine Sache, den Besitz vor einem Verräter einem Maulwurf geheim zu halten eine andere. Dieser Verräter wartet auf seinen Moment, denn wer über den Siegelring, den Bindering Luzifers verfügt, ist in der L...