Batwomens Röntgenblick

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„Was ist los mit dir"?

„Du benimmst dich, als hätte Suses Vater die Pest".

Was sollte ich Frauke sagen?

Hej Frauke, das musst du verstehen, es ist noch keine zwölf Stunden her, da wollte ich Brünnele an den Kragen, der Grund für seinen Krankenhausaufenthalt steht vor dir. Nein, ich entschied mich für eine andere Wahrheit.

„Entschuldige, aber ich stehe noch immer unter Stress, dieser Tag war so nicht geplant.

Frauke bitte, ich kann nicht so tun, als wäre nichts gewesen.

Was, wenn Venling erfährt, dass ich heute Nacht schon einmal weg war, er suspendiert mich".

Frauke packte mich ziemlich unsanft an den Schultern und sah mir, mit leicht gesenktem Kopf in die Augen, so als ob sie mich über den Rand einer Brille in Augenschein nehmen wollte.

„Wir beide lassen Suse und Venling jetzt für einige Minuten allein und gehen in die Cafeteria. Ich würde sagen, bei einer Tasse Kakao lässt es sich besser reden und du fährst jetzt etwas runter und packst endlich aus.

Was Venling betrifft, er weiß von deinem nächtlichen Ausflug noch nichts, das geht nur uns beide etwas an".

Frauke schob mich aus dem Badezimmer und eröffnete Venling ihren Entschluss.

„Ich werde mit Tom in der Cafeteria auf euch warten, wir haben dort eine Kleinigkeit zu klären, also lasst euch Zeit".

Dieses kleine Wörtchen Kleinigkeit klären, wurde von Frauke besonders betont und von Venling aufgegriffen.

„Ja, das sehe ich genauso, wir sehen uns dann später".

Auf dem Weg zur Cafeteria lies mir Fraukes Anspielung keine Ruhe.

„Was hast du mit Kleinigkeit gemeint"?

„Tom, du kannst das nicht alleine machen, wir sind an dieser Schule ein Team!

Sieh dich an, du bist gerade ein nervliches Wrack, eine Fehlentscheidung und du bringst nicht nur dich in Gefahr.

„Woher hast du beispielsweise diese Platzwunde am Kopf"?

„Vermutlich von Faithfuls Zwillingsbruder, er hatte mit einem Knüppel hantiert, als er diese Pistole aus der Jackentasche zog, war ich für eine Sekunde abgelenkt.

Aber was solls, das ist nur ein Kratzer".

Frauke packte meinen Arm und drückte mich derb gegen die Wand im Treppenhaus, dann wurde sie Laut und sie war stinkig.

„Wie bitte, er hatte eine Waffe, ist dir klar, was er damit anrichten kann"?

Ich war gerade in dem Versuch, mich zu Verteidigen als Frauke nachlegte.

„Halt den Mund, bist du denn verrückt, hast du bei dieser Aktion einmal an mich oder Suse gedacht"?

Um sich gegen Frauke zu behaupten und gehör zu finden, gab es nur eins, einmal laut antworten.

„Frauke".

„Ich weiß es und ich habe an dich gedacht, die ganze Zeit. Dieser Gedanke war meine Kraftquelle und glaube mir, ich hatte Angst, mehr als jeder andere.

Das ganze geht nicht spurlos an mir vorbei, mir ist sehr wohl klar, dass das kein Schachspiel war".

Mit zitternden Händen setzte ich mich auf eine der Treppenstufen.

Frauke sah mich irritiert an, dann strich sie mir mit ihrem Zeigefinger über die Lippen.

„Du bist ja völlig ausgetrocknet, klar, du hast den ganzen Tag nichts gegessen und nur das eine Glas Wasser bei Frau Schwarz getrunken.

Insignien Teil 2  "Die Farben der Liebe"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt