Kapitel 23

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Es waren jetzt schon einige Wochen vergangen. Blais und Pansy hatten beide ziemlich positiv auf Dracos Briefe reagiert, auch wenn beide schrieben das es wohl ein bisschen Zeit brauchte, bis sie sich an die Beziehung gewöhnen würden.
Draco war sehr erleichtert über die Reaktion seiner besten Freunde, aber was ihn störte war das Ron immernoch ein großes Problem damit hatte, dass Harry und er ein Paar waren. Er sah wie schlecht es Harry damit ging, nicht die selbe Beziehung zu dem rothaarigen zu haben wie damals.

Draco hatte offt versucht mit dem Weasly zu reden, aber dieser hatte ihn immer nur abgewiesen oder beleidigt.
Er hatte sich sogar mit Hermine darüber unterhalten. Auch sie konnte sich das verhalten ihres Freundes nicht erklären. Sie erzählte ihm das Ron das Thema 'Harry' immer umging wenn sie versuchte mit ihm darüber zu reden.

Der Weasly ging sogar soweit das er Harry in ihrem Schlafsaal ignorierte und wenn der schwarzhaarige versuchte mit ihm zu reden, endete es eigendlich immer in einem Streit, bei dem dann auch die ein oder andere Beleidigung fiel.

Irgendwann wurde es Harry zu viel. Mit Professor McGonagalls Erlaubnis packte er seine Sachen und zog ganz offiziel zu Draco in die Kerker.
Zwar hatten sie auch davor schon immer zusammen in Dracos Einzelzimmer geschlafen, aber Harry hatte immer nur ein paar Klamotten unten gehabt. Jetzt war es ihr gemeinsames Zimmer.

Gerade saß das Paar mal wieder im Gerichtssaal des Ministeriums und wartete auf das Urteil des Richters.

Harry hatte sich noch einmal mit dem Zaubereiminister, Kingsley Shacklebolt, in Kontakt gesetzt und hatte dafür gesorgt, das Lucius Malfoy eine zweite Chance und damit auch endlich eine richtige Gerichtsverhandlung bekam.

Am Vortag waren die beiden in Hogwarts abgereist um zum Malfoy Manor zu aparieren, wo sie eine Nacht blieben um am nächsten Morgen, sprich an diesem Morgen, zu dritt ins Ministerium zu aparieren.

Auch dieses Mal, so wie schon bei Narcissas Verhandlung, hatte Harry sich für die Familie seines Freundes eingesetzt. Zum einen hatte er für Lucius ausgesagt, zum anderen hatte er gut eine halbe Stunde auf den Richter eingeredet den Malfoy doch mit Veritaserum zu befragen, bevor er eine Entscheidung treffen würde, da es zu dem Zeitpunkt eher schlecht aussah.

Jetzt saßen die drei schweigend und sichtlich angespannt da und warteten auf das Urteil.
Auch wenn Draco nicht die schönste Kindheit hatte und an vielem sein Vater schuld war, liebte Draco ihn. Er wusste das sowohl er als auch seine Mutter es nicht verkraften würden, müssten sie mit ansehen wie ihr Ehemann und Vater nach all der Hoffnung wieder nach Askaban müsste.

"Hay Draco, Schatz. Alles ok?", Harry hatte bemerkt wie dein Freund sich immer mehr vekrampfte und angefangen hatte zu zittern.
"Was ist wenn er zurück muss? Ich kann doch nicht einfach hier sitzen und zusehen, wie sie ihn wieder nach Askaban schicken. Harry ich kann das nicht mehr."
Vorsichtig wischte der schwarzhaarige mit seinem Daumen eine Träne von Dracos Wange und küsste ihn dann ganz leicht auf diese, bevor er ihm ein kleines Lächeln schenkte.
"Du hast alles getan, das du tun kannst. Für das was dein Vater getan hat, und das nicht einmal freiwillig, war er schon viel zu lange in Askaban. Sie können ihm nichts mehr anhängen. Sie müssen ihn frei lassen."
"Aber was ist wenn sie doch noch etwas finden?"
"Werden sie nicht. Du wirst sehen, heute Abend werden wir zu viert bei euch zu Hause sitzen und dann können wir ihm von unserer Beziehung erzählen und einen schönen Abend gemeinsam verbringen. So wie du es dir vorgestellt hast. Alles wird gut." Jetzt senkte Draco nur den Kopf. "Hey, was ist los?"
Dracos Antwort war so leise das Harry sich anstrengen musste um ihn zu verstehen.
"Was ist wenn er es nicht akzeptiert? Was ist wenn er mich rausschmeist? Mich hasst?"
"Warum sollte er dich hassen?"
"Harry. Ich bin der einzigste Malfoyerbe und ich bin schwul. Und noch dazu konnte er dich nie leiden. Und wir sind eine reinblütige Familie. Warscheinlich hat er schon irgendeine Hochzeit geplannt, damit die Familie rein bleibt. Aber so endet der Stammbaum mit mir. Die Frage ist, warum sollte er mich nicht hassen?"
"Weil er dich liebt. Er wird es akzeptieren wenn es das ist was du willst. Er hat schon soviel getan um dich zu schützen und in Sicherheit zu wissen. Das wird er jetzt nicht hinschmeisen, nur weil du schwul bist, und wenn er mich nicht leiden kann dann ist das ok. Hauptsache du bist glücklich. Er liebt dich genau so sehr wie du ihn, warscheinlich sogar nich mehr. Ich liebe dich. Ok?"
Mit einem breiten Grinsen nickte Draco, gab Harry einen schnellen Kuss und mit einem geflüsterten "Ich liebe dich auch." drete er sich wieder nach vorne, wo immernoch sein Vater saß und auf sein Urteil wartete.

Nach einigen Minuten trat der Richter wieder an sein Pult und schlagartig wurde es still im Saal.
"Wie sind zu dem Entschluss gekommen, das alle Anschuldigungen an Mr. Malfoy fallen gelassen werden können. Hiermit erkläre ich Mr. Lucius Apraxas Malfoy für frei. Bitte kommen sie gleich noch einmal mit ihrer Frau und ihrem Sohn in mein Büro, damit ich mit ihnen alles noch einmal genau besprechen kann. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag."

Sofort fiel Draco seiner Mutter, und dann auch Harry in die Arme. Sein Vater war frei. Sie waren wieder eine ganz normale Familie, oder zumindestens so normal wie die Familie Malfoy eben sein konnte.
Das einzigste das ihm jetzt noch etwas Sorgen machte, war das bevorstehende outing bei deinem Vater.

Ich liebe dich, Draco.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt