♡Gute Neigkeiten♡

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Katsuki POV.

"Guten Morgen!" rief die Krankenschwester und riss die Vorhänge auf.

Ich tat so als hätte ich geschlafen, gähnte und streckte mich. Dies war nun schon mehr oder weniger zur Routine. Seit den drei Wochen, in denen Shoto nun im Krankenhaus lag, verbrachte ich fast jede Nacht hier. Wenn die Krankenschwestern mich am Morgen weckten, tat ich so als würde ich schlafen, da ich wusste, dass das nur für unnötige Aufruhr sorgen würde. Die Brandverletzung, die Endeavor mir zufügte hatte, sich entzündet und ich musste ständig diesen Verband tragen, was schon echt nervte. Doch irgendwie machte es mir schon bedenken, was er gesagt hatte.

"Rede gefälligst nie wieder so mit mir. Wenn ich es könnte, würde ich dir den Umgang mit ihm verbieten, du kleine Göre!"

Mir war klar, dass Shoto dies niemals zulassen würde, wenn er wieder aufwachen sollte. Aber ich wusste nicht, zu was dieser Typ fähig fähig war und das machte mir Angst. Seufzend drückte ich nocheinmal die Hand des Rotweißhaarigen und stand dann auf. Langsam schleppte ich mich zur Schule. Da ich immer direkt von der Yuei ins Krankenhaus ging, hatte ich meine Schulsachen schon dabei.

Meine Noten waren in der letzten Zeit drapide gesunken, was warscheinlich damit zusammenhang, dass ich im Unterricht schlief und meine Hausaufgaben nicht machte. Na ja, schlafen war das falsche Wort. Eher lag ich mit meinem Kopf auf dem Tisch, hatte meine Augen geschlossen und hörte nichts, doch schlafen tat ich trotzdem nicht wirklich. Es war aufjedenfall nicht erholsam oder ähnliches. Ich war einfach von der Außenwelt abgeschottet und hing meinen eigenen Gedanken hinterher. Die Lehrer hatten aufgehört mich zu wecken, da ich fünf Minuten später sowieso schon wieder 'schlief'.

Auch hatte Herr Aizawa am Anfang versucht mit mir zu reden, dass ich gefälligst lernen und meine Hausaufgaben machen sollte, doch das hatte mich wenig interessiert. Meine Augeringe abzudecken, wie ich es noch bei dem früheren Schlafmangel getan hatte, machte ich auch nicht mehr. So sahen die anderen natürlich meine dunklen Augenringe, doch das war mir ziemlich egal. Eigentlich war mir im Moment alles egal.

Das einzige, was ich mir wünschte war, dass Shoto einfach wieder aufwachte. Es machte mich fertig ihn so dort liegen zu sehen und ich konnte es nicht abstreiten, nicht schoneinmal daran gedacht zu haben, einfach aus dem Fenster zu springen. Das einzige, was mich noch daran hinderte, waren die Worte meiner Mutter, die sie damals sagte.

"Stell dir vor, Shoto kommt doch zurück und erfährt, dass du dich wegen ihm umgebracht hast. Er würde wie du in ein schwarzes Loch fallen und sich am Ende vielleicht auch umbringen und das willst du doch nicht, oder?"

Natürlich wollte ich das nicht! Doch ich wusste nicht, wie lange ich es noch durchhalten sollte ohne ihn. Ohne seine weichen Haare, durch die ich streicheln konnte, seine starken Arme, welche mich beschützerisch an sich drückten, seine perfekten Lippen, die sich auf meine legten, das Gefühl von Geborgenheit. Ohne Shoto Todoroki.

"Jo, Bakubro!" begrüßte mich Shitty Hair vor der Yuei, welcher mit Deku an der Hand im selben Moment wie ich ankam.

"Mh....." machte ich nur und ging nach drinnen.

"Jetzt warte doch mal!" rief mir die beiden hinterher und schlossen schnell wieder zu mir auf.

"Hast du Lust heute Nachmittag mit uns in die Stadt zu gehen?" fragte Deku.

"Nein." sagte ich und lief einfach weiter.

"Och komm schon! Nur der Bakusquad, du und Izu. Bitte?"

Vielleicht war es ja gut eine kleine Ablenkung zu bekommen...

"Na gut...." seufzte ich.

"Ja!"

Die beiden klatschten ab. Ich verdrehte die Augen. Wir waren am Klassenzimmer angekommen und ich begab mich zu meinem Platz. Dort angekommen ließ ich mich erschöpft auf meinen Stuhl fallen. Da kam auch schon All Might herein und begann mit dem Unterricht. Ich legte meinen Kopf auf den Tisch und dachte nach. Was, wenn er starb und ich nicht bei ihm war? Diesen Gedanken versuchte ich schnell los zu werden.

Der Tag zog sich lang und danach war ich völlig alle, doch ich müsste wohl oder übel noch mit den anderen in die Stadt. Müde trottete ich hinter ihnen her. Die anderen fünf unterhielten sich lachend während wir durch die Straße liefen. Zwischendurch kamen wir an dunklen Seitengassen entlang aus denen goldene Katzenaugen uns musterten. Ich kickte eine Bierdose vor mir her, bis Alien beschloss, in ein Klamottengeschäft zu gehen. Wir anderen blieben draußen. Mein Handy vibrierte, als Zeichen, dass ich eine Nachicht bekommen hatte. Die Nachichten aus unserem Klassenchat ignorierend, klickte ich auf den Chat mit meiner Mutter.

Mum
Willst du am Wochenende nach Hause kommen?

Katsuki
Mal sehen.... Ich würde lieber bei Shoto bleiben....

Mum
Du musst dich auch mal ausruhen, Schatz.

Katsuki
Ich überleg es mir.

Seufzend steckte ich das Teil wieder in meine Tasche.

"Ich bin fertig, Jungs!" rief Alien, als sie aus dem Laden kam.

In den Händen trug sie zwei große Taschen. Wieso kauften Mädchen immer so viele Klamotten?

"Und wo gehen wir jetzt hin?" fragte Fakepikachu.

"Da vorne ist ein Cafe! Lasst uns doch da hin gehen." schlug Shitty Hair vor.

Die anderen stimmten zu und zogen mich einfach mit. Wir betraten das kleine Cafe und setzten und an einen Tisch am Fenster. Jeder von uns bestellte etwas, was auch schnell gebracht wirde. Lustlos rührte ich in meiner Eischokolade. Mein Blick glitt nach draußen. Das Cafe stand an einem großen, leeren Platz, auf welchen Tauben ihr Geschäft erledigten. Ich erkannte in den Platz. Es war der Ort, an dem vor ca. 2 Monaten der Jahrmarkt stand auf den Shoto und ich gegangen waren, als wir die Schule geschwänzt hatten. Es war der Tag vor seiner Entführung gewesen. Bei dem Gedanken zog sich alles in mir zusammen.

"Hallo! Erde an Kacchan!" riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken.

Deku wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht.

"Ist alle okay? Du siehst so traurig aus...."

Ich schüttelte den Kopf.

"A-alles gut...."

"Sicher?"

"Ja, verdammt!"

Ich stand auf und legte das Geld auf den Tisch. Dann verabschiedete ich mich und verließ mit den Händen in den Hosentaschen das Cafe. Niedergeschlagen machte ich mich auf den Weg ins Krankenhaus. Dort angekommen fuhr ich mit dem Fahrstuhl nach oben und öffnete die Tür zu Shotos Zimmer. Im Raum stand Herr Shimizu und schrieb etwas auf seinen Zettel. Ich schmiss meine Schultasche auf den Boden. Durch das Geräusch sah der Arzt auf und lächelte mich an.

"Gute Neuigkeiten! Er ist stabil und wir können nun anfangen, die Medikamente abzusetzen."

Ich sah den Mann mit großen Augen an, bis diese Aussage es in mein Gehirn schaffte und ich anfing zu weinen. Er würde nicht sterben.... Shoto würde nicht sterben!

"Es wird zwar zwei, drei Tage dauern, bis er wieder vollkommen bei sich ist, aber das wird schon.... Natürlich besteht immer noch die Gefahr, dass etwas passiert, aber die Warscheinlichkeit, dass jetzt noch etwas passiert, liegt bei unter 5%. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass er es schaffen wird. Ich lass dich dann mal allein." erklärte er, bevor er das Zimmer verließ.

Ich setzte mich auf den Stuhl und griff nach Shos Hand.

"Hey Sho.... Ich bins. Es wird alles gut... Ganz bestimmt..."

Fortsetzung folgt

Wenn Idioten Seelenverwand Sind |Todobaku|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt