Sie wachte mitten in der Nacht auf. Ihr Herz drohte aus ihrer Brust zu springen. Sie blinzelte. Dunkelheit. Um sie herum befand sich nur Dunkelheit.
Keine Flammen. Keine Schreie. Niemand.
Nur sie allein.
"Y/N?", fragte eine verschlafene Stimme. Sie zuckte zusammen.
"Was ist los?"
Im Mondlicht, das durch das Fenster fiel, konnte sie die Silhouette eines Mannes erkennen, der sich jetzt ebenfalls aufrichtete. Der Mond tauchte sein Haar in ein schimmerndes Silber.
"Hast du wieder geträumt?"
Kakashi. Kakashi Hatake. Die Vogelscheuche auf dem Kornfeld.
"Ja", flüsterte sie.
Sanft legte er ihr die Hand auf den Rücken. Sie zitterte. "Wieder das selbe?"
"Ja", wiederholte sie leise.
Er zog in seine Arme. "Alles ist gut. Es war nur ein Traum."
Sie versuchte zu lächeln. Und scheiterte kläglich.
"Ich habe Angst, Kakashi. Ich fürchte, dass sie mir nicht vergeben haben."
Wieder dieser Versuch, glücklich zu wirken. Wieder blieb er erfolglos.
"Keine Masken", bat der Silberhaarigen mit den sanften Augen.
Kurz zuckten ihre Mundwinkel nach oben. "Du trägst doch selbst dieses Tuch."
"Schließe deine Augen, Y/N", flüsterte er in ihr Ohr.
Sie tat wie geheißen. Kurz darauf spürte sie weiche Lippen, die sanft ihren Hals und anschließen ihre Wange entlang streiften. Immer weiter, bis sie ihren Mund berührten.
"Es sind nur Träume. Vergiss das nicht."
Es war ein ein sanfter Kuss, voller Zärtlichkeit. Für einem Augenblick konnte sie die schrecklichen Bilder vergessen.
Konnte sie in Gegenwart leben. Nur in der Gegenwart.
Ohne daran denken zu müssen, was einmal gewesen war. Was vielleicht einmal sein könnte.
"Nichts davon ist real", murmelte Kakashi. "Aber das hier, das hier ist es. Wir sind es."
"Sind wir das? Und wenn das auch nur ein Traum ist? Eine Fantasie in meinem verlorenen Herzen?"
Sie öffnete die Augen, um direkt in seine sehen zu können. Das eine schwarz wie die Nacht, die ihren Mantel über Konohoa ausgebreitet hatte und das andere in einem leuchtenden Rot, dass sie an das Feuer erinnerte, vor dem sie sich so fürchtete. Und doch hatte sie keine Angst davor.
Nicht vor ihm.
"Dann bin ich wirklich froh, in diesem Traum existieren zu dürfen und ihn mit dir träumen zu können."
Er zog sie an sich.
"Dann bin ich glücklich, wenn wir ihn zusammen träumen können."
Y/N bemerkte die Tränen nicht, dass Tränen langsam ihre Wangen hinunterrollten. Sie genoss das Gefühl der Geborgenheit ohne etwas anderes wahrzunehmen. Sanft wischte er die salzigen Wassertropfen mit der Fingerspitze fort.
"Bitte weine nicht, Y/N", flüsterte er.
Sie umklammerte seine Hand. Krampfhaft, denn sie hatte Angst, er verließe sie, wenn sie ihn losließe.
"Kakashi?"
"Ja?"
"Bleib bitte bei mir. Ich könnte es nicht ertragen, dein Gesicht in diesen Träumen zu sehen. Deine Stimme zu hören, die mir alle Schuld zuspricht."
Er hauchte erneut einen Kuss auf ihre Lippen. "Dazu wird es niemals kommen. Das lasse ich nicht zu. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas geschieht. Das ist der Unterschied zwischen deinen Träumen und unserer Realität."
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Random Oneshots
FanfictionGeschichten, die mir so durch den Kopf gehen Manchmal zu einzelnen Charaktere, manchmal zu Shippings Hauptsächlich dramatisch und traurig Erwartet nichts Umwerfendes Für Logik- und Rechtschreibfehler wird nicht gehaftet