Neji Hyuga ~ In another life

47 3 0
                                    

Es fühlte sich an, als würdest du ertrinken.
In einen See aus Hoffnung und Träumen.
In einen Chaos deiner Gefühle.
Es fühlte sich an, als würde dein Weltbild zerbrechen, wie ein Spiegel, der jahrelang nur Dunkelheit und Schmerz reflektiert hatte.
Alles nur wegen ihm. Weil er dir gezeigt hatte, dass es mehr als Tränen im Leben gab.
Weil du ihm geglaubt hattest, als er von einer Zukunft sprach. Als hätten ihr jemals eine Chance gehabt.
Am Ende war dir nur der Abschied geblieben.
Und so standest du da, während der Regen sich mit deinen Tränen vermischte und du keine Worte finden konntest.
Er war alles gewesen. Alles, das dir noch geblieben war. Doch wenn es etwas wie Schicksal gab, hasste es dich. Du hättest es wissen müssen. All jene, die du liebtest starben. Es war wie ein Fluch. Und du hattest zugelassen, dass Neji den Preis zahlte.
Du hättest dort sein müssen, an jenem Tag.
Du hättest ihn retten müssen.
Aber es war anders gekommen und nun warst du wieder allein. Doch in all deiner dunklen Traurigkeit konntest du die Träume nicht vergessen, die nur euch beiden gehört hatten.
All die Versprechungen, die ihr euch gegeben hattet. Ohne je einen Gedanken daran zu verschwenden, dass du ihn eines Tages verlieren würdest. Du hattest nie erwartet, dass es überhaupt einmal soweit kommen würde.
Er hatte es dich vergessen lassen. Die Vergänglichkeit und deinen Schmerz.
Doch wie hattest du nur glauben können, er bliebe ewig?
Warst du wirklich so naiv gewesen?
Du suchtest nach Worten, die du niemals finden konntest. Keine Worte für das, was du fühltest. Diese grenzenlose Leere in deinem Herzen, von der du nichts gewusst hattest.
Keine Worte für den Abschied, für den du nicht bereit gewesen warst. Niemals sein würdest.
„Vielleicht in einem anderen Leben", flüstertest du schließlich heiser. „Vielleicht können wir in einem anderen Leben wieder zusammen sein."
Du wusstest nicht warum du diese Worte laut aussprachst, obwohl sie niemand hören würde, doch es war das einzige, das sich im Moment richtig anfühlte.
„Vielleicht kann ich diesen Fehler in einem anderen Leben wieder gutmachen."
Du blinzeltest deine Tränen fort. Neji hatte es gehasst, dich weinen zu sehen. Zögernd wandest du dich ab.
„Vielleicht habe ich dich losgelassen, aber ich werde die Erinnerung an dich nicht sterben lassen."
Dein Gesicht dem grauen Himmel zugewandt machtest du dich auf den Weg. Ließt zurück, was ohnehin schon hinter dir lag. Es war Zeit zu gehen. 
Dies war der Abschied. Und er war endgültig.

Random OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt