Sasunaru ~ Still Dreaming

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„Du bist ein Blödmann!", fauchte Naruto. Sasuke stahl ihm, mal wieder, die gesamte Show. War schon wieder besser als er. Das selbstzufriedene Grinsen des Schwarzhaarigen trieb das Ganze noch auf den Gipfel.
Es belustigte ihn! Naruto belustigte ihn!
„Halt die Klappe. Deine unterirdischen Fähigkeiten sind nicht meine Schuld. Ich habe dich sogar gerettet. Du schuldest mir dein Leben.", erwiderte Sasuke. Sie waren gerade aus dem Reich der Wellen zurückgekehrt und Sasuke ließ bei keiner Gelegenheit unerwähnt, dass er beinahe für seinen Gefährten gestorben wäre.
'Warum hast du das getan?', hatte Naruto gefragt.
Und alles was er an Antwort erhielt war ein schlichtes 'Ich weiß es nicht' gewesen.
Und genau in diesen Augenblick, als Sasuke in die Knie gegangen war, war dem Blonden bewusst geworden wie stark dieses Gefühl in seiner Brust eigentlich war.
Er wusste genau, dass sein Herz in diesem Moment beinahe zerbrochen war. Aber das Problem dabei war, dass Sasuke Uchiha der Auslöser gewesen war.
Damit kam Naruto nicht klar. Er hatte es auch nicht wirklich versucht. Er hatte nur immer gehofft, dass seine Gefühle sich irgendwann ändern würden. Dass sein Herz irgendwann nicht mehr bei Sasukes bloßen Anblick zu rasen begann.
In Gedanken versunken hatte er gar nicht bemerkt wie der Größere näher kam. Bis er direkt vor ihm stand.
„Weißt du, warum ich mich vor dich geworfen habe? Warum ich alles geben würde, um dich zu retten", fragte der Dunkelhaarige mit rauer Stimme.
Naruto verschränkte die Arme und wollte losmeckern, doch Sasuke ließ ihn nicht zu Wort kommen.
„Seit diesem Tag habe ich mich das gefragt. Ich bin zu einer einzigen logischen Folgerung gekommen."
Die schwarzen Augen musterten Naruto und schienen erbarmungslos bis an den tiefsten Grund seiner Seele zu blicken.
„Ich habe es getan weil ... weil ich dich liebe. Nicht Sakura. Nicht irgendeine andere dieser eingebildete Zicken. Sondern dich. Nur dich, Naruto." Die Art wie er seinen Namen sagte jagte dem Kleineren einen Schauer über den Rücken und ließ ihn gleichzeitig aufatmen.
Und trotzdem konnte er sich eine großspurige, aber dennoch überraschend berührende, Antwort nicht verkneifen: „Das habe ich doch die ganze Zeit gewusst.", posaunte er heraus. „Ich wusste von Anfang an, dass du mich liebst."
„Du bist ein Arschloch", stellte Sasuke trocken fest. Doch das Lächeln, welches seine Lippen zierte sprach andere Worte.
Er beugte sich vor. Naruto konnte bereits seine Warmen Atem auf seinem Gesicht spüren, als Sasukes Lippen sachte über die Seinen streiften.

„Naruto! Wach endlich auf!" Die Stimme klang nicht so verführerisch wie in seinem Traum.
Naruto öffnete verschlafen seine Augen und blickte direkt in Sasukes grimmiges Gesicht.
„Was willst du denn hier?", knurrte er genervt. „Ich hab' gerade so schön geträumt." Dass es in diesem Traum um Sasuke gegangen war ließ er unerwähnt.
Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen. Naruto blinzelte. Die Dämmerung war noch nicht hereingebrochen.
„Was willst du eigentlich mitten in der Nacht von mir?"
Sasuke verschränkte die Arme und starrte Naruto einfach an. Er schien nicht vorzuhaben, eine Antwort zu geben.
Naruto war drauf und dran sich wieder unter seiner Decke zu verkriechen als Sasuke sich schließlich doch zu einem Flüstern überwinden konnte.
„Als wir im Reich der Wellen waren ... ich war so verdammt kurz davor zu sterben. Ich wollte aufgeben. Weil ich nicht mehr konnte. Weil ich keine Kraft mehr hatte. Weil ich mich in diesem Moment so unglaublich schwach fühlte. Und alles woran ich denken konnte war dein missgestaltetes Gesicht. Ich habe mich daran geklammert. Alles was ich denken konnte war, dass ich dich retten müsste. Weil du einfach immer zu voreilig handelst. Du weißt einfach nicht weißt, wann du aufhören oder dich zurückziehen musst. Aber ich konnte mich nicht bewegen. Diese Tatsache hat mich wahnsinnig gemacht. Und da war dein Gesicht. Ich konnte dich hören, Naruto. Ich habe jedes Wort verstanden. Wie du gefleht hast, ich möge noch leben." Er lächelte bei der Erinnerung. Naruto verkniff sich seine Bemerkungen.
„Ich hab versucht meine Augen zu öffnen. Ich wollte dich anblicken. Nur damit du wissen konntest, dass ich dich niemals einfach so verlassen würde."
Naruto begann die Parallelen zu seinem Traum wahrzunehmen. Er lachte auf. „Ich muss immer noch träumen", schlussfolgerte der Blonde kopfschüttelnd. Sasuke verwirrtes Gesich war unbezahlbar.
„Was?"
Jetzt lachte Naruto lauthals los.
Als er sich wieder halbwegs im Griff hatte, murmelte er, mehr zu sich selbst als in Sasuke's Richtung: „Aber warum träume ich schon wieder dasselbe? Und warum gesteht mir Sasuke die ganze Zeit seine Liebe?"
Besagter riss entsetzt die Augen auf. Und Naruto kicherte wieder wie ein Verrückter los. „Mein Unterbewusstsein fährt anscheinend voll auf dich ab. Du musst wirklich ein richtig toller Typ sein."
Sasuke presste die Lippen aufeinander und richtete seinen Blick in Richtung Boden. Seine geballten Fäuste zitterten während Naruto sich vor Lachen auf dem Bett kugelte.
„Und du bist ein Idiot. Ein unheimlich dummer, beschränkter Idiot", knurrte der Dunkelhaarige. Er klang so viel verletzlicher als je zuvor. „Und so unendlich blind für das Offensichtliche."
Mit einem Mal war Naruto ganz ernst. „Du meinst ... das ist gar kein Traum? Das passiert gerade wirklich?"
„Hmm."
Die blauen Augen weiteren sich. „Und das ist auch kein schlechter Scherz?"
Sasuke's grimmiges Gesicht war Antwort genug. Naruto wurde ganz still. Blickte den Schwarzhaarigen mit den Augen wie Obsidian einfach nur an. Doch anstatt diesen intensiven Blick zu erwidern wandte Sasuke sich ab. Schritt zur Tür.
„Warte!"
Sasuke hielt inne, wandte sich jedoch nicht um.
Naruto sprintete vor und griff nach seiner Hand. „Geh doch nicht einfach!"
Seine Finger schloßen sich fest um Sasuke's Handgelenk.
„Bitte."
Nun hatte der Blonde die ganze Aufmerksamkeit des Uchiha-Erben
„ Bleib. Lass mich nicht allein. Ich brauche dich. Ich will dich nie wieder gehen lassen. Egal wohin."
Zum ersten Mal spiegelte sich etwas anders als Gleichgültigkeit und Ehrgeiz in den Zügen des Älteren. Es schien fast, als wäre es Erleichterung.
„Naruto", flüsterte er. „Danke."
Narutos Herz schlug schneller als je zuvor, als Sasuke sich zu ihm hinab beugte. In Wirklichkeit küsste Sasuke ganz anders, als in seinen Träumen. Er war sonderbar sanft.
„Bleib", wiederholte Naruto schließlich atemlos und Sasuke wehrte sich nicht, als er ihn zu seinem Bett zerrte.

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