Kapitel 2

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Die Wilden Kerle gingen auf den Fußballplatz. Nach ihrem für die anderen beängstigendem ‚Raaah', spielten sie ein verdammt gutes Spiel. Vanessa's Pässe waren echt legendär, Kaninchen-Wattebausch-Bommelschwanz-Po, hatte ich sie vermisst. Ich freute mich darauf, wieder mit ihr zu spielen. Wir waren zusammen unschlagbar, in Hamburg spielten wir jahrelang in einer Mädchenmannschaft, was uns aber nicht gefiel. Wir waren die einzigen die wirklich mit Leidenschaft dabei waren, die anderen waren sich zu fein, sich irgendwie schmutzig zu machen. Dafür, dass die Wilden Kerle 5-0 zurück lagen, verflixte Hühnerkacke, sie gewannen mit 6-5. Dementsprechend fiel auch ihr Jubel aus. Gonzo auf dem Dach, ging schon während des Spiels mit einem wütendem "Ehy Pickels, da unten gewinnen die falschen! Das macht überhaupt keinen Spaß! Das müssen wir ändern." anscheinend konnte er es nicht ertragen Vanessa zu verlieren und den Kerlen beim Gewinnen zu zu sehen, doch das wird er nicht ändern können. Ich freute mich extrem für die Mannschaft meiner Cousine. Sie nahmen mich mit zu ihrem Teufelstopf, auf dem Weg dorthin jubelten sie ununterbrochen. Bis dort ein Mann im Anzug, vor einem mit hässlichem Graffiti beschmiertem Auto lehnte. Irgendwas sagte mir, dass das kein gutes Zeichen war und dieser Verdacht bestätigte sich auch wenige Sekunden später.

"Papa! Was machst du denn hier? Wir haben gewonnen." fragte der Junge, der sich mir vorhin als Maxi vorstellte seinen Vater. „Und Sie kriegen ihre fünftausend Euro bis auf den letzten Hella zurück, dafür leg ich meine beiden Beine ins Feuer." versicherte ihm Leon, der Anführer. Ich war ziemlich verwirrt, warum beim Allmächtigen Fußballgott lieh Maxi's Vater den Wilden Kerlen fünftausend Euro? "Soso, dann legt eure Beine schonmal auf den Grill." antwortete der Herr im Anzug. "Euer Teufelstopf hat sich nämlich ein klein wenig verändert, wie man sieht." er drehte sich gehässig grinsend um und wir liefen auf den Hügel, um uns den Teufelstopf anzuschauen. Ich schluckte, denn anscheinend sah ihr Teufelstopf sonst anders aus. Vorallem ohne Gonzo und seine Freunde. "Dampfender Teufelsdreck!" schrie Markus, der Torwart, den sie den Unbezwingbaren nannten. "Und heiliger Donnerschlagvogel." fügte der rothaarige Junge, der sich als Raban herausstellte, hinzu. "Eröffnet das Feuer!" schrie der Freund von Gonzo mit den blauen Haaren. Auf Leon, Raban, Maxi und mich flogen mit Farbe gefüllte Luftballons. „Kreuzkackendes Kümmelhuhn, Gonzo! Musste das sein?" Zischte ich ihn böse an. Das Top hatte ich mir vor kurzem erst gekauft und wenn diese ekelhafte Farbe nicht raus geht dann werde ich ihm verdammt nochmal seine Dreadlocks aufschneiden. „Und? Gefällt's euch? Ab morgen werdet ihr nur noch Christbaumkugeln bemalen. Dafür hätte ich euch sogar zwanzigtausend Euro bezahlt. Das ist überhaupt der schönste Tag in meinem Leben. Und die Wilden Kerle gibt es nicht mehr!" lachte Herr Maximilian, als er sich von seinem Chauffeur wegfahren ließ. Verwirrt schaute ich ihm hinterher, was labberte er bitte von Christbaumkugeln? Wir hatten doch Sommer, was wollte er jetzt schon damit?

POV Vanessa
"Gonzales du Mistkerl!" schrie Leon. "Zeig dich, wenn du dich traust. Gonzo, ich rede mit dir!" Gonzo erschien mit einem provokantem Grinsen. "Hey Ho, kleiner Clown. Warum bist du so sauer? Hat dich Vanessa denn vor nichts gewarnt?" ich senkte meinen Blick und schluckte, während Leon mich vorwurfsvoll anschaute. Ich könnte Wetten, dass Zoey denselben Blick haben musste. "Was meint er damit?" ich sagte nichts, als seine braunen Augen mich erwartungsvoll anschauten. Ohne, dass ich hinschaute, wusste ich, dass sie auf mir ruhten. Dass dieser Blick mich schitte nochmal durchbohrte. "Vanessa! Was meint er damit?" fragte er nochmal. "Oh ho, das ist ganz einfach. Sie hat mir alles erzählt, aber keine Angst, ihr kriegt euren Bolzplatz wieder zurück. Aber ihr habt die Wahl: entweder jetzt sofort oder in einer Woche." kam es von Gonzo. "Das ist zu spät!" warf Raban ein und unsere Gegenüber lachten. "Ich hab doch gewusst, wir werden uns einig." ich atmete tief durch. Er wollte mich. Dieser Mistkerl, er ließ mir keine andere Wahl. "Was willst du von uns?" schrie Leon ihn böse an. "Ich? Oh, hey ho." antworte Gonzo und lächelte mich verführerisch an, was mir mein Mittagessen hochkommen ließ. Ich seufzte und ging einen Schritt vor. "Er...Er will mich." ging dann den Hügel zum Teufelstopf hinunter, Gonzo ließ das Tor öffnen. Ich drehte mich noch mal um "Was willst du? Willst du, dass ich hier bleibe?" Leon schaute mich an. "Was? Wie bitte? Ich weiß nicht." traurig drehte ich mich um. Diese Antwort versetzte mir einen Stich ins Herz. Schitte nochmal ich liebte diesen Jungen doch! "Okay, verstehe." - "Vanessa!" rief Leon mir hinterher. "Das ist nicht dein Ernst Vanessa, lass mich nicht alleine." kam es von Zoey. Ich ging trotzdem weiter. Ich wusste, dass sie mir nicht zu Gonzo folgen würde. Eher würde sie die Sommerferien mit unserer Oma verbringen. Ein Wilder Kerl war sie auch nicht. Marlon und Deniz redeten auf Leon ein, jedoch konnte ich nicht verstehen, was sie sagten. "Du weißt, warum ich jetzt komme." giftete ich Gonzo an. "Natürlich aus Liebe." er verbeugte sich und deutete mir den Weg. Seine schleimige Art ging mir so langsam wirklich auf den Sack. Langsam ich ging auf ihn zu, als Leon rief, Ich solle warten. "Ich will das nicht, bitte." - "Ich will das auch nicht, Vanessa. Du gehörst hier her, zu mir. Deine Cousine auch, wenn sie das möchte. Pickels ist auch Single. Vanessa, du bist mein Mädchen. Mein wunderschönes und phantastisches Mädchen." Gonzo legte seine Hand an meine Wange und schaute mir tief in die Augen für einen Moment dachte ich ehrlich, dass ich zu ihm gehen sollte, immerhin war er schon fünfzehn, reifer als Leon. Aber diesen Gedanken verdrängte ich schnell wieder, weil sich ein Gefühlvon Ekel in mir ausbreitete, dass ich nicht beschreiben konnte. "Vanessa! Ich bitte dich." redete Leon dazwischen, ich schaute ihn an, doch Gonzo drehte meinen Kopf wieder zu sich. Ich schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. "Und dann kriegen diese Kinder ihren Spielplatz zurück." er wollte mich küssen, was ich sofort abblockte. "Es tut mir leid Gonzo, aber das ist kein Spielplatz. Das ist unser Stadion. Habt ihr das alle gehört?" Ich ging einen Schritt von ihm weg. „Das ist unser Stadion und wir holen es uns zurück." sagte ich etwas lauter und guckte seine Freunde alle nacheinander an. Dann lächelte ich Leon an und er reichte mir seine Hand."Und was machen wir jetzt?" Marlon stand mit verschränkten Armen vor uns, er schaute mich vorwurfsvoll an, doch ich versuchte das jetzt nicht an mich ran zu lassen. "Wir schlagen Gonzales mit seinen eigenen Waffen. Leon, komm mit. Wir treffen uns in der Eisdiele, heute noch." ich lief dann mit Leon zu unseren Rädern.

"Vanessa was ist mit mir?" schrie ich hinterher und sie fuhr weg. Eine ihrer tollsten Eigenschaften, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog sie es durch ohne Rücksicht auf mich. "Na du kommst mit uns." bestimmte Markus und zog mich hinter sich her. "Toll sie hat das Fahrrad mitgenommen." ich war verärgert, doch Joschka bot mir an, in seinem Beiwagen mitzufahren. Ich hatte zwar während der Fahrt einige Male das Gefühl, dass ich raus fallen würde, doch zum Glück passierte das nicht. Als wir an der Eisdiele ankamen, begrüßte uns der Besitzer, der sich als Leon und Marlon's Vater herausstellte. "Ach hallo, wer bist du denn? Ein neuer Wilder Kerl?" fragte er mich. "Hallo, ich bin Zoey und nein ich bin kein Wilder Kerl." antwortete ich ihm wahrheitsgemäß und Raban zwinkerte "Noch nicht." "Naja Papa, erstmal muss sie ihre Fußballkünste zeigen. Vanessa hat zwar von ihnen erzählt, aber gesehen hat sie noch keiner." sagte Marlon grinsend. Ich hätte nicht gedacht, dass Vanessa von mir erzählt hat. Vorallem aus ihren Erzählungen wusste ich, was es für ein Theater war, als Mädchen ein Wilder Kerl zu werden. Trotzdem hatte ich das Bedürfnis es zu versuchen, denn nochmal in einer Mädchenmannschaft zu spielen, hatte ich nicht vor. "Naja wenn das so ist, was soll ich tun?" fragte ich vorsichtig. "Wie wär's mit einem Revolvermänner Duell gegen Marlon." Schlug Markus vor. "Schaffst du das?" fragte Maxi etwas besorgt und ich nickte. Marlon und ich standen Rücken an Rücken vor der Eisdiele. Vanessa und Leon kamen angeradelt, standen wenige Meter von uns entfernt mit einem komischen Hexenkopf. "Okay seid ihr bereit? Gut. Drei, Zwei, Eins. Los!"

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Die Wilden Kerle - für immer wild? | pausiert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt