Kapitel 9

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„Ob uns das gefällt? Natürlich! Hadschie damit werden wir locker das Kart gewinnen." freute sich mein Freund und Hadschie's Facepalm schlug eine seiner Haarspangen aus seinen Haaren, die ihm die drei rosa Cousinen von Raban verpasst hatten. „Marlon wir müssen ihnen helfen. Ich meine das ist Fabi. Kacke verdammte, wie konnten wir sie nur alleine gehen lassen? Denk an deinen Bruder, an Raban, Joschka, Juli, Vanessa an alle. An Zoey." erinnerte ich und schluckte bei dem Gedanken an sie wurde mir plötzlich ganz schlecht. Potz Blitz, was war das nur für ein komisches Gefühl in meinem Bauch, wenn ich an sie dachte. Sie war meine beste Freundin und wenn Fabi ihr nur ein Haar krümmte, dann würde es verdammt nochmal nicht gut für ihn aussehen.

„Ja aber die Wilden Kerle sind Kinderkram Markus." versuchte Marlon auf mich einzureden. Ich schüttelte den Kopf. „Die Wilden Kerle sind das wichtigste für mich. Die Freundschaft, der Fußball. Eine weitere Niederlage kann ich nicht zu lassen. Verstehst du das denn nicht? Die Jungs und Mädchen sind meine Familie!" sagte ich und er schaute mich verwirrt an. „Und Zoey?" hakte er nach. Verflixt. Warum war ihm das bitte aufgefallen? „Sie ist meine beste Freundin. Aber Marlon das ist unsere Familie! Wir können sie nicht einfach im Stich lassen." ich hoffte inständig, dass er hat das geschluckt hatte. Denn er sollte es nicht herausfinden. Keiner sollte es herausfinden, bevor ich selbst wusste, was es war. Er schien verwirrt über die Aussage, dass sie meine beste Freundin war, doch das zu erklären hätte jetzt zu lange gedauert.

„Markus hat recht, Marlon. Bist du dir sicher, dass es Kinderkram ist, wenn ihr Kaugummi-Spinnweben-Fesselkanonen und Blutegelschleudern dabei habt?" Hadschie wackelte bei dem Satz mit den Augenbrauen und zeigte und die besagten Gegenstände. Pechschwefliges Rübenkraut, wenn wir damit vor Fabi und seinen Biestern stehen, werden die sich vor Angst ins Hemd machen. Wir packten einige von seinen Kanonen und Schleudern ein und machten uns dann auf den Weg zu den Biestern.

„Dampfender Teufelsdreck, der kann doch nicht weg sein!" schimpfte ich, während wir Leon suchten. Als Maxi und ich den Zettel von Leon an diesem komischen Ding mitten im Maisfeld fand, riefen wir die anderen. Vanessa riss mir den Zettel aus der Hand. „Ist das sein Ernst? ‚Ich pack's einfach nicht' mehr konnte er nicht schreiben? Nicht mal die Eier uns es persönlich zu sagen hatte er. Schitte nochmal, er ist so ein Verräter!" dann zerknüllte sie den Zettel und schmiss ihn Maxi in die Hand. Die anderen Kerle waren auch sauer, das sah man ihren Gesichtern an. Doch wieso tat er es schon wieder? Wieso musste er uns schon wieder verlassen? Ich meine er war so überzeugt, dass wir Fabi und seine verdammten Biester schlagen werden. Beim fliegenden Orientteppich, er war so ein verdammt egoistisches Arschloch.

POV Leon
Die Biester hatten mich im Maisfeld umkreist und mitgenommen. Ich saß mit verbundenen Augen auf einem ihrer Quads und musste rückwärts mitfahren. „Könnt ihr mir verraten, was die ganze kacke hier soll?" nörgelte ich. „Ach Leon, das wirst du noch früh genug erfahren." lachte die Fahrerin, auf dessen Quad ich saß. Heiliger Donnerschlagvogel, was jetzt wohl die anderen denken? Was Vanessa sich jetzt denkt? Natürlich gingen alle davon aus, dass ich wieder abgehauen bin. Wie letztes Mal. Was sollten sie auch anderes von mir denken? Kacke Verdammte, was hatte ich nur für eine scheiße gebaut. Irgendwann waren wir in ihrem Lager angekommen und sie banden mich los, ich riss die Augenbinde ab und schmiss sie einem der Biester auf die Füße. Ich wusste nicht wie ich ihr ‚zu Hause' beschreiben sollte, es sah aus wie ein Steinbruch, an dem Zelte hingen. Dann war da ein Käfig, der wahrscheinlich ihren Fußballplatz darstellen sollte, wo er auch vor saß. Fabi. Mein ehemaliger bester Freund. Ich musste den Klos in meinem Hals runterschlucken, als ich ihn nach so langer Zeit sah. Alte Erinnerungen kamen hoch, wir beide zusammen waren ein unschlagbares Team auf dem Fußballplatz. „Na, wie gefällt es dir hier? Gegen das ist euer Baumhaus doch nur ein Bretterverschlag." begrüßte er mich mit einem unfreundlichen Unterton. „Ich dachte du wolltest Fußball spielen." forderte ich ihn heraus. „Heilige Muckefuck, du bist wirklich naiv." seine Biester warfen dann irgendwelche Sätze in den Raum, die ich gekonnt ignorierte und Fabi anstarrte, bis mich eines der Mädchen auf ein Quad schubste. Sie legte mir eine Fußfessel an. Sie boten mir was zu essen an, ich tat so als würde ich essen. Währenddessen riss ich einen rostigen Nagel aus einer Kiste und befreite mich von der Fußfessel. Ich schnappte mir ein Quad und versuchte zu fliehen, doch Fabi saß auf eine Art Thron vorm Tor. „Wie ich sehe bist du bereit." „Wozu?" fragte ich ihn vorsichtig. „Zum Fußball spielen natürlich." Er ging wieder ins Lager und ich grinste: „Träum weiter, Fabi!" ich fuhr los, doch wurde nach einem Meter von zwei seiner Biester abgefangen. Kacke verdammte, wie viele von diesen ekligen Weiber hatte er denn noch hier rum schwirren?

Ich trat nacheinander gegen die besagten Weiber an. Selbst gegen die kleinste verlor ich. Was war nur aus dem Slalomdribbler geworden, der das erste Tor gegen die Nationalmannschaft geschossen hatte? Okay danach hatten wir zwar verloren, aber dennoch war ich derjenige, der das erste und einzige Tor geschossen hatte. Jetzt schaffte ich es nicht einmal im Fußball-Squash ein kleines Mädchen zu besiegen? Jedes einzelne von ihnen widerte mich an, keines war so wie Zoey oder wie meine Vanessa. Verflixte Hühnerkacke diese hier waren alle einfach nur eklig. Dass die überhaupt Fußball spielen konnten, aber mit Fabi als Lehrer schien mir das nicht all zu unrealistisch. Immerhin war er einer der besten unserer Mannschaft gewesen. Damals war er auch schon schwach gewesen, dass er jetzt mit Mädchen abhängen musste, um sich stärker zu fühlen, amüsierte mich schon dezent.

Jetzt war er mein Feind, der mich und meine Mannschaft herausforderte. Ich meine ich wusste, dass wir ihn gemeinsam überlegen waren, doch ich alleine war schwach ohne die anderen. Er wusste genau, dass ich verdammte kacke jetzt am verwundbarsten war vorallem nach dieser Niederlage und das nutzte er aus. Er redete auf mich ein und holte Erinnerungen hoch, die ich versucht hatte zu verdrängen. „Du hattest immer nur schiss, genauso wie jetzt. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich diesen Anblick genieße." er legte mir ein Blatt vor, dass ich unterschreiben sollte, um ihn und seine Biester zu wildesten Fußballmannschaft der Welt zu erklären. „Hier, unterschreib das und ich lass dich nach Hause. Da willst du sowieso am liebsten hin. Hab ich recht?" provokant war er ja schon immer. „Und was machst du dann? Ich dachte du wolltest die Wilden Kerle besiegen?" ich stand auf und ging ein Stück hinter ihm er, bis er sich umdrehte. „Leon, die Wilden Kerle gibt es nicht mehr. Die waren nur Kinderkram, sie waren n Witz!"

„Ich glaub das nicht! Ich will das nicht glauben." sagte Nerv, Juli stand währenddessen auf und trat feste auf den Boden, sodass Grashalme durch die Luft flogen. „Verflixt. Leon geht nicht einfach so stiften." „Genau wie beim Spiel gegen die Nationalmannschaft?" antwortete Nessie mit einem verdammt abwertendem Blick. Juli lief hin und her. „Wenn der erst einmal schiss hat, ist er doch zu allem bereit." fügte sie noch hinzu und alle schauten sie an. „Ich pack's. Ich hau ab." sie stand auf und nahm ihr Fahrrad. „Okay, dann fahren wir alle. Aber unter einer Bedingung: wir fahren dorthin, wohin er uns führt. Der Geheimnis Geheimverstecksucher und Finder Navigationsautomat." Juli stellte dieses Ding vor Vanessa und ich kniete mich neben ihm ins Gras. „So. Und du sagst uns jetzt bitte, wo sich Leon befindet." „Los Nessie, komm schon." versuchte ich sie aufzuhalten und sie schaute kurz auf diese Erfindung von Hadschie. Juli tippte irgendwas ein und das Dingen gab den Geist auf, was für Vanessa eine Genugtuung war: „Was hab ich gesagt? Leon ist weg." „Ja. Viel zu weit weg, wenn ich es versuche. Aber vielleicht ist es bei dir ja anders, Vanessa. Ich meine denk an den See." „Und an den Kuss." unterstützte Raban unseren Huckleberry. „Ist doch verrückt." meine dickköpfige Cousine drehte sich um und stieg auf ihr Fahrrad. „Nessie, bitte." bettelte ich und sie stieß ein verächtliches Lachen aus. „Aber es ist unsere einzige Chance." Juli stand nun auf. „Bitte Vanessa." meldete sich auch Joschka zu Wort. „Wir schauen auch alle nicht hin." Nerv und die Jungs drehten sich um, ermutigten sie.

Ich zog meine Cousine neben mich ins Gras und wiederwillig tippte sie die Worte in dieses Ding. „Okay wie ihr wollt. Ich suche den, den ich." sie stoppte. „Na komm schon." ermutigte Juli sie. „Ich suche den, den ich am meisten." das Worte Liebe tippte sie stumm. Nur ich konnte es lesen. Kaum zu glauben, aber Hadschie's Erfindung funktionierte. Wir machten uns auf den Weg in die Richtung, in die die Erfindung zeigte. Alle waren begeistert, Vanessa blieb kurz nur dort sitzen. „Na komm schon Nessie, du liebst ihn doch. Was wenn eine von diesen Mädchen was mit ihm anstellt?" „Na dann wird sie genauso enden wie Kiki damals." grinste sie und ich zog sie hoch.

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Ich würde mich über Rückmeldungen und Kritik freuen, wenn euch das Kapitel gefallen hat, auch über einen ⭐️.

Die Wilden Kerle - für immer wild? | pausiert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt