Kapitel 16

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„Ich kann es immernoch nicht glauben, dass ihr mich überredet habt zu singen." warf Raban ein, als wir die Klasse zur Pause verließen. „Ahja Raban, dann kannst du dir denken, was ich gerade auch nicht glauben kann." stimmte Leon ihm zu, Maxi und Markus stießen hinzu. „Was könnt ihr nicht glauben?" der Keeper drängte sich zwischen die beiden Ungläubigen und legte freundschaftlich seine Arme um die Schultern der beiden. „Dass uns unsere Mädels zum Singen überredet haben." antwortete Leon und Markus blieb stehen. „Sag mir nicht, du holst deinen Glitzeranzug wieder raus?" Maxi's Blick war genauso geschockt wie der meines besten Freundes und wir alle mussten lachen. „Nein, das nicht. Aber mein Talent werde ich wohl oder übel wieder rausholen müssen." „Ich hatte schon für einen Moment gedacht, wir müssten uns wieder für dich schämen." für diese Aussage bekam unser Mann mit dem härtesten Bums einen freundschaftlichen Schlag auf den Hinterkopf vom Torjäger.

Wir erklärten unseren beiden Parallelklassenkameraden von unserem Auftritt beim Lichterfest und die beiden schienen ein wenig skeptisch. „Lasst euch überraschen, ich habe das Gefühl, dass das klasse wird." sprach ich und das hatte ich wirklich. Ich meine ich liebte das Singen und mir lag es irgendwie am Herzen. Ich meine Fußball ist für mich das wichtigste auf dieser Welt, aber es war schön auch mal etwas anderes zu machen. Das würde und selbst so eine wie Nele nicht kaputt machen können. „Was wird klasse?" Juli und Marlon waren nun auch zu uns gestoßen und wir weihten die beiden in unser Vorhaben ein. „Kreuzkackendes Kümmelhuhn und wir werden die Show verpassen. Wir sind an dem Tag noch auf Klassenfahrt." stöhnte Huckleberry genervt und ließ sich neben mir auf einem Stuhl in der Aula fallen. „Keine Sorge Herr Müller möchte das für die nachkommenden Generationen festhalten, das heißt ihr könnt euch hinterher das gesamte Lichterfest anschauen." lachte Joschka und ich konnte mir vorstellen, dass wir am letzten Tag vor den Ferien und das die letzten Stunden geben konnten.

„Wo treffen wir uns heute Abend eigentlich?" warf Marlon dann ein. „Wir könnten zu mir, Papa hat Nachtschicht. Ich weiß nur nicht was wir machen sollen." schlug ich vor und Nessie schaute mich entgeistert an. „Du weißt nicht, was wir machen sollen? Lou du hast einen Pool im Garten, einen Whirlpool, dein Papa hat einen Partykeller und du hast eine Sauna." „Willst du bei Schnee draußen in den Pool oder was? Bei der Sauna und dem Whirlpool habe ich ehrlich gesagt gar keine Ahnung, wie das funktioniert." antwortete ich wahrheitsgemäß, denn ich hatte weder die Sauna noch den Whirlpool in jemals benutzt in der Zeit, in der wir hier wohnten. „Darüber brauchst du dir ja mal gar keine Sorgen machen." der Unbezwingbare legte seinen Arm um meine Schulter, was ein komisches Kribbeln in meinem Bauch auslöste. Dieses schüttelte ich schnell ab, denn Markus war mein bester Freund und eigentlich hegte ich ja auch Gefühle für den Mann mit dem härtesten Bums der Welt. „Wir haben sowas nämlich auch im Keller, wie du weißt. Ich denke ich bekomme es hin, deine Sauna und deinen Whirlpool ans Laufen zu bekommen." ich grinste ihn nur an und musste an unser Treffen denken, als ich zum ersten Mal bei ihm war. Seine Eltern waren nicht da und er hat den Whirlpool angeschmissen. „Dann ist das ja damit geklärt. Sollen wir etwas früher kommen, damit wir vorher nochmal die Lieder für das Lichterfest durchgehen können? Vanessa kann ja Nele's Part mitsprechen." schlug Leon vor und ich musste Grinsen. „Solange sie nur mitspricht, komme ich gerne früher." stellte Raban grinsend klar und meine Cousine warf ihm einen gespielt bösen Blick zu.

Es klingelte zur nächsten Stunde und wir verbrachten diese damit aufzuteilen, wer welchen Part singt und konnten es sogar so aufteilen, dass alle zufrieden waren. Vorallem Herr Müller war stolz, dass wir das alles in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt hatten. „Dann können wir ja jetzt zum Musikraum gehen zum Proben. Ihr könnt eure Taschen mitnehmen, wir werden den Rest des Tages dort verbringen, so wie die nächsten Tage bis zum Fest auch." gesagt, getan unser Weg führte uns in den Musikraum, wo es für uns dann hieß Proben. Vanessa spielte das Schlagzeug, Fabi eine der Gitarre, genauso wie Joschka und Lizzie von den Biestern. Nele's beste Freundin spielte das Keyboard und der Rest der Klasse teilte sich dann unter Backgroundsängern, Triangelspielern und Blasinstrumentenspielern auf.

Als wir dann anfingen den ersten Song, Make it Shine zu singen, schaute ich unseren Klassenlehrer an. Er schien vor Stolz zu platzen und das konnte er echt, denn wir haben es innerhalb von sechs Unterrichtsstunden geschafft Lieder zu finden und zu proben. Ich meine er versuchte es auf den letzten Drücker, wir hätten wie Markus' Klasse früher anfangen können, die starteten nämlich ihr Projekt nämlich schon Anfang Dezember, andere Klassen sogar schon vorher. Der grauhaarige Lehrer schob es auf, kam dann eine Woche davor auf die Idee, dass wir ja noch etwas vorbereiten mussten. Ich meine ich mochte seine verpeilte Art, er war ein verdammt guter Lehrer. Klar er vergas oft Dinge oder kam erst später drauf, aber das war okay. Denn das machte ihn weniger zum strengen Lehrer, das machte ihn irgendwie menschlicher, wenn man es so ausdrücken konnte.

„Um fünf bei dir?" fragte Leon nochmal nach, bevor er auf sein Fahrrad stieg. „Ja, fünf Uhr. Vergiss mein Cousinchen und den Helden nicht." antworte ich unserem Anführer, als ich mich auch auf mein Fahrrad setzte. Er nickte mir nochmal zu und radelte dann mit Nessie davon, nachdem sich die beiden verabschiedet hatten. Maxi und ich taten es den beiden gleich, verließen dann den Schulhof in Richtung alte Alee. „Schon süß die beiden." kommentierte der Mann mit dem härtesten Bums die Beziehung der beiden, doch ich konnte in seinen Augen sehen, dass es ihn verletzte. Ich schluckte, was wenn er in Vanessa verliebt war? Der Gedanke versetzte mir einen kleinen Stich ins Herz, aber im gleichen Moment musste ich an den Unbezwingbaren denken, an den ich auch öfters dachte, als mir lieb war. Beim Allmächtigen Fußballgott, ich hatte absolut keine Ahnung was diese beiden Testosteronbomben mit mir angestellt hatten. „Ja das stimmt, bin froh, dass sie ihn hat." antwortete ich ehrlich. Auch wenn ich verdammt skeptisch war, weil Leon eben ein Arsch sein konnte, ich war froh, dass die beiden sich gefunden hatten. Ich meine wir alle wussten, dass die beiden nicht immer einer Meinung waren und er ein kleiner Dickkopf war, aber dennoch fand ich die Beziehung der beiden toll.

„Hast du vielleicht Lust vorher noch zu mir zu kommen und eine Runde Fifa spielen?" lud Maxi mich ein und ich grinste. „Willst du nochmal verlieren?" „Nein, ich habe dich gewinnen lassen. Keine Ahnung das wird nicht mehr vorkommen." prustete er und ich schaute ihn skeptisch an, hielt neben seinem Fahrrad an. Wir standen bereits vor seinem Haus, ich konnte Herr Maximilian am Fenster sehen, der uns beobachtete. Ich grinste ihn an und winkte ihm, verdutzt winkte er zurück. „Als ob er wieder hinter der Gardine stand? Ganz ehrlich seitdem er mit der Hexe zusammen ist, wird er so langsam echt komisch." der braunhaarige schüttelte nur lachend seinen Kopf. Als ich ihn ansah und er lachte, hatte ich das Gefühl, ich würde das in Zeitlupe sehen. Er war so verdammt heiß, ich biss mir leicht auf die Lippe. „Kommst du dann um drei? Hallo? Erde an Zoey." ups er sprach ja mit mir. „Sorry, Maxi. Ich habe über was nachgedacht. Willst du nicht lieber mit deiner Playsi rüberkommen? Dann können wir im Wohnzimmer auf unserem großen Fernseher spielen." er bejahte meinen Vorschlag, ich lächelte ihn noch zum Abschied an bevor ich ein Haus weiter zu unserem fuhr und mein Fahrrad in der Garage abstellte. Es war so verdammt rutschig, dass mein Hintern erstmal Bekanntschaft mit dem schneebedeckten Boden machte. ‚Kacke verdammte' murmelte ich und versuchte mich wieder hochzuhieven. Ich betete, dass es niemand gesehen hatte, bei meinem Glück hatten es jedoch wahrscheinlich meine gesamte Nachbarschaft gesehen.

„Na Lou, wie war dein Tag?" Papa hatte bereits den Tisch gedeckt, als ich reinkam. „Super, erzähle dir gleich alles. Ich muss mich aber erst umziehen, habe mich gerade draußen auf die Schnauze gelegt." ich hörte ihn im Esszimmer lachen, als ich mich meiner Jacke, meinem Schal, meiner Mütze und meinen Stiefeln entledigte. Ich rannte hoch, zog mir eine schwarze Leggings und einen weißen Hoodie an, den ich mir mal von Maxi ausgeliehen hatte. Zusätzlich holte ich meine dicksten Kuschelsocken aus dem Schrank und sprintete zu Papa, denn ich war verdammt hungrig.

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Die Wilden Kerle - für immer wild? | pausiert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt