Kapitel 37

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„Danke, für die Kippe und das Gespräch Tronje, werde so langsam, wieder zurück zu den anderen gehen. Gute Nacht." verabschiedete ich mich von meinem Gesprächspartner, dieser lächelte mich an und nickte bloß. Dann ging langsam in Richtung unseres Lagers und konnte eine Situation zwischen meiner Cousine und meinem Nachbarn beobachten. Vanessa hatte sich umgezogen und trug jetzt ein Kleid. Sie nahm ihr Tuch ab und schaute in den Spiegel. Ich beobachtete, wie Maxi langsam auf sie zu ging und beschloss mich erstmal bedeckt zu halten, um zu sehen, was sie redeten. Ich weiß, dass ich nicht lauschen sollte, aber ich hatte ein ungutes Gefühl, also ging ich näher ran und konnte sehen, dass sie weinte. Er auch. „Verflixt, ich glaub ihm kein Wort Maxi. Verstehst du das?" sie drehte sich zu ihm um und es sah aus, als wollte sie ihn küssen, was mich ziemlich schockte. „Wärst du weg gegangen, wegen Horizon?" der braunäugige schaute hoch und sein Blick brachten meine Augen zum brennen. „Nein, ich hätte dich niemals verlassen." antwortete er ihr und dieser Satz löste in mir ein Gefühlschaos aus. Pechschwefliges Rübenkraut ich hatte es geahnt, aber so krass hintergangen zu werden, war krass. „Oh mein Gott, das wusste ich nicht." sagte Vanessa und nahm ihn in den Arm. „Das solltest du auch niemals erfahren." Tränen rannen mir über die Wangen. „Und Zoey?" fragte sie, er senkte nur seinen Kopf. „Ich wollte mich einfach ablenken. Immerhin liebst du Leon." murmelte er, ich konnte hören, dass er weinte. „Ich weiß es nicht. Finden wir es heraus." sie zig ihn an sich ran, küsste ihn und ich rannte raus. Ich schmiss mein Motorrad an und fuhr los. „Zoey!" hörte ich Nessie und Maxi noch hinter mir her schreien, doch ich reagierte nicht. Ich fuhr in die Nacht, durch den Wald und hoffte irgendwo anzukommen.

POV Nerv
Ich konnte Zoey beobachten, wie sie meinen Bruder und Vanessa beobachtete. Genauso konnte ich beobachten, dass Zoey anfing zu weinen und weg fuhr, nachdem Vanessa Maxi küsste. Ich lief schnell zu Markus, um ihn zu wecken, damit er nach ihr schauen konnte. „Markus, Markus. Du musst sofort aufstehen. Zoey ist gerade heulend abgehauen." sagte ich und er sprang sofort auf. Ich erzählte ihm was passiert war und er murmelte nur ein ,verflixt', als er zum Motorrad ging. Vanessa wollte auch los, doch ich hielt sie auf. „Vanessa, ich denke das ist keine gute Idee." ich hielt sie an der Hand zurück. „Das ist meine Cousine kacke verdammte." antwortete sie giftig. „Ja und genau deshalb solltest du hier bleiben verflixte Hühnerkacke. Verstehst du das denn nicht?" fragte ich sie und sie schluckte. Drehte sich um und ging zurück ins Zelt. Ich konnte beobachten, wie die beiden rumknutschten. Ih gitt kotz und würg, was war mit meinem Bruder passiert? Was war mit Vanessa passiert? Dreifach geölte Beulenpest, ich dachte, dass sie Leon liebte. Beim Thema Liebe blickte ich ja überhaupt nicht durch.

Irgendwann kam ich an einer Lichtung an, wo der Mond hin schien. Ich setzte mich dorthin und weinte. Wie konnte ich nur glauben, dass Maxi mich liebte. Er liebte Nessie, die ganze Zeit. Ich weinte nicht, weil ich traurig war wegen Maxi. Ich weinte, weil ich jetzt erst wirklich merkte, dass ich diesen Schock gebraucht hatte. Tronje hatte recht, ich musste mit Markus reden, aber wie? Immerhin war er mein bester Freund, wir konnten immer über alles reden, doch wenn es um meine Gefühle für ihn ging, konnte sich meine große Klappe nicht öffnen. Ich nahm einen Stein und schmiss ihn gegen einen Baum, wo dieser zerbrach. Ich hörte ein Motorrad hinter mir doch ich drehte mich nicht um. Ich schaute einfach den Mond an. Es setzte sich jemand neben mich. Es war Markus, das erkannte ich an seinem Geruch, ohne auch nur hinzuschauen. „Wunderschön hier." merkte er an. Ich nickte. „Ja ich habe nie etwas schöner gefunden als den Mond, es hat mich nie etwas mehr fasziniert als der Mond. Er ist einfach so hell, das einzige Licht in der Dunkelheit. Er leuchtet mit Milliarden kleinen Sternen und schenkt uns Licht in der Dunkelheit." ich wischte mir die Tränen von den Wangen, als ich ihm meine Ansicht mitteilte. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und er legte seinen Kopf auf meinen. Wir sagten beide nichts, doch ich wusste, dass ich jetzt mit ihm über alles reden konnte. Aber das konnte ich nicht, denn in diesem Moment fühlte ich mich verdammt nochmal geborgen bei ihm. Er war einfach für mich da und das tat mir gut. Er tat mir gut. Ich hatte das Gefühl, er würde mich niemals verletzen. Es waren gefühlte Stunden, in denen wir uns nur anschwiegen. Doch die verdammte Stille war wunderschön.

„Sollen wir zurück zu den anderen?" brach er irgendwann die Stille. „Wenn du möchtest, fahr zurück. Aber ich möchte hier schlafen. Morgen schaue ich wie es weiter geht. Nur heute kann ich das nicht." erklärte ich und er lächelte. „Dann verbringen wir die Nacht im Mondschein." er legte sich hin und deutete mir, mich in seinen Arm zu legen. „Danke Markus." sagte ich nach einer Weile. „Wofür?" fragte er verwirrt und schaute mich an. „Naja, dass du für mich da bist. Es ist nicht selbstverständlich, dass du mir hinterher fährst. Ich kann mit dir über fast alles sprechen und nie habe ich mich bei einem Menschen sicherer oder wohler gefühlt." sagte ich. „Das ist selbstverständlich. Aber wieso nur über fast alles?" Ich zuckte mit den Schultern, starrte seine Brust an, Tränen platschten auf sein schwarzes T-shirt. er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, strich mir über die Wange und küsste mich. Ich zuckte zurück. „Markus...ich-ich kann das nicht..." stotterte ich und setzte mich auf, er tat es mir gleich. „Tut mir leid." er schaute auf den Boden und ich hatte einen Wasserfall aus Tränen über meine Wange laufen. Ich stand auf und wollte gehen, doch er zog mich zurück. „Bleib hier. Ich wollte den Moment nicht zerstören, aber es fühlte sich so richtig an." er hatte recht, es fühlte sich richtig an. Was mich verwirrte, weil ich von Anfang an immer dachte er fühlt nicht mehr für mich als diese freundschaftliche Liebe. Also hatte ich versucht das für Maxi zu fühlen, was ich für den Keeper fühlte. Aber es konnte nie jemand anderes sein, ich hatte nur Augen für ihn. Jeder Gedanke hing an dem blonden. Bei jedem Kuss stellte ich mir vor, es wäre der Kuss, den ich mit Markus hatte. Doch das war verdammt falsch. Ich hatte mich auf den Mann mit dem härtesten Bums fixiert, damit ich meine Gefühle für meinen besten Freund verdrängen konnte. Verdammte sieben Monate verdrängte ich mein Verlangen meine Lippen auf seine zu pressen. Die ganze Zeit dachte ich, ich würde durch einen Kuss mit Maxi umdenken und mit ihm zusammen kommen, dann würde ich die Gefühle für meinen besten Freund verlieren. Doch verflixt, es lief alles verdammt falsch. Deshalb heulte ich auch wie ein Schlosshund, ich fühlte mich schuldig. Gegenüber meinen Nachbarn, dass ich ihn ausgenutzt hatte, gegenüber meinen besten Freund, dass ich ihn die ganze Zeit über angelogen hatte.

Ich hatte meinen Ersten Kuss mit Markus dem Unbezwingbaren, unserem Torhüter, seitdem war ich noch unsterblicher in ihn verliebt, als ich es vorher schon war. Ich konnte es nicht glauben, dass ich so dumm war und ich dachte ich könnte das alles verdrängen. „Ja und das hat sich auch verdammt richtig für mich angefühlt. Verflixt Markus, verstehst du das denn nicht? Ich dachte immer es sei Maxi, weißt du was ich meine? Die ganze dachte ich ich sei in Maxi verliebt und wir wären so etwas wie Seelenverwandte. Du weißt schon wegen dem härtesten Bums. Ich wollte die Gefühle, die ich für dich hatte verdrängen. Ich habe dich vom Auto aus nackt im Tor stehen gesehen, da hast du mich zum ersten Mal zum Lächeln gebracht. Danach noch ungefähr eine Millionen mal, jedes Mal wenn ich dich sehe schlägt mir mein Herz bis zum Hals. Als wir uns letzten Winter im Whirlpool geküsst hatten, ist in mir eine Bombe hoch gegangen. Als du dann meintest, jetzt hättest du Übung für anderen Mädchen, hätte ich fast angefangen zu heulen. Da du mich nicht liebst, habe ich scheiße gebaut. Maxi küsste mich, dachte ich hätte das Lied an ihn gerichtet, war es aber nicht. Es war an dich gerichtet. Fuck man. Ich dachte ich verliere die Gefühle für dich, wenn ich mit Tippkick zusammen bin. Aber das war alles falsch eine Illusion, denn ich war in dich verliebt. Bei jedem Kuss habe ich an dich gedacht. Jedes verfickte Mal, wenn ich dich auf einer Party mit einer anderen rumknutschen gesehen habe, hätte ich dieses Mädchen am liebsten zusammen geschlagen. Aber ich musste es runterschlucken, weil wir beste Freunde waren redete ich mir ein, dass ich einen anderen liebte, aber kacke verdammte du warst es einfach immer. Als ich nach unserem Kartrennen auf dir gelandet bin, hatte ich einen Klos im Hals. Ich meine ich habe dir in die Augen geschaut und mich verloren, mein Herz hat mir bis zum Hals geschlagen und ich hätte Wetten können, dass Amor in diesem Moment seinen Pfeil in meinen Arsch geschossen hat. Als du uns dann vor den Biestern gerettet hast, mein Herz hat einen Sprung gemacht, wie verdammt heiß du durch dieses Tor gefahren kamst. Oder gestern, diese scheiß Drehung vor dem Revolvermännerduell, meine Hormone haben in mir nh fucking Party geschmissen. Weißt du wie verdammt sexy du bist? Kacke verdammte Markus, warum war ich die ganze Zeit so verdammt blöd?" verzweifelt schaute ich ihn an heulend an. Ich lachte kurz auf und zog mir Lady like die Nase hoch. Er lächelte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

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Was denkt ihr, wie Markus reagiert? Wie wird es mit Maxi, Nessie und Zoey weitergehen?🙈

Herzlich willkommen zu meinem Lieblingskapitel, welches ich als erstes geschrieben habe und worum herum meine Story entstanden ist. Ich hoffe es gefällt euch, ich liebe es. Ich habe immer wieder überlegt, ob es das richtige ist, wenn Zoey ihm so ihre Liebe gesteht. Aber ich fand, dass es das richtige war. Hier ist der versprochene Markus-Zoey Moment❣️

Ich würde mich über Feedback sehr freuen☺️

Die Wilden Kerle - für immer wild? | pausiert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt