Kapitel 21

771 30 9
                                    

„Beim Allmächtigen Fußballgott, wie hast du das geschafft?" fragte Joschka entsetzt, als ich ihn in Fifa geschlagen hatte. Vorhin kamen Maxi und Markus auf die Idee, zum Glück hatte Tippkick seine Playsi noch angeschlossen. So war Nerv nunmal auch als Zuschauer beschäftigt. „Tja, mein Lehrer ist auch der beste." ich zwinkerte meinem Nachbarn zu, der mir dieses Spiel überhaupt beigebracht hatte. „Scheiße Zoey, du bist echt wild." murmelte Joschka, der immernoch entsetzt auf den Fernseher starrte und das Endergebnis musterte. „Ach komm schon Joschka ist doch kein richtiger Gegner, gib mal her das Dingen." Marlon riss dem zweitjüngsten unter uns den Controller aus der Hand und startete das nächste Spiel. „Ich mach dich fertig Zoey." der ältere Bruder des Anführers schmiss sich auf die Couch, ich setzte mich im Schneidersitz auf den Teppich vor dem Fernseher und schon begann das Spiel gegen die Intuition. Es war verdammt schwer und ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich verlieren würde. Ich meine ich hab mein bestes, aber Marlon macht wahrscheinlich nichts anderes mehr, seitdem es Winter geworden war und wir nicht mehr trainieren konnten. „Scheiße, Marlon. Warum bist du so gut?" murmelte ich angepisst und versuchte weiter gegen ihn anzukommen. „Fuck, Zoey. Wie hast du das gemacht?" ich war selber geschockt. Zwei Minuten später hatte einfach gegen ihn gewonnen, wenn auch nur knapp. Aber kacke verdammte ich hatte wirklich gewonnen. „Frag Maxi nach Nachhilfestunden." ich zuckte mit den Schultern und grinste triumphierend. „Ohne ihn hätte ich das nicht gelernt." „Das stimmt allerdings." stimmte Maxi mir zu. „Oha ich dachte jetzt kommt sowas wie ach Quatsch aber anscheinend war ich wirklich scheiße." gespielt beleidigt und alle fingen an zu lachen, in welches ich mit einstimmte.

„Nerv, du musst jetzt so langsam schlafen." bemerkte Maxi, als er auf die Uhr schaute. „Nein. Gestern hat dich das auch nicht interessiert." antwortete der Fifa spielende Nerv seinem großen Bruder. „Schitte Nerv gestern war er auch besoffen." lachte ich. „Die Hexe köpft mich, wenn sie rausfindet, dass ich dich solange wach bleiben ließ. Du weißt genau, dass du nur hier bist, weil ich ihr versprochen habe dich pünktlich ins Bett zu bringen und dir keinen Alkohol zu geben. Wenn ich ihr sage, dass du nicht auf mich gehört hast, wirst du wohl oder übel deinen Matrosenanzug in der Schule tragen müssen." drohte der braunäugige, was den kleinsten unter uns genervt aufstöhnen ließ. „Das mache ich nur, weil ich meinen Matrosenanzug nicht tragen will." giftete er weiter und stiefelte die Treppen in Richtung meines Zimmers hoch. „Da waren's nur noch sieben." stöhnte Juli, als er sich auf die Couch fallen ließ. „Ich bin aber ehrlich gesagt auch ziemlich müde." gähnte Raban. „Mein Kopf dröhnt auch noch. Denke eine Mütze Schlaf tut mir ganz gut." nun stolperte der Brillenträger auch die Treppen hoch. „Will uns noch jemand verlassen?" lachte Juli. Joschka grinste schief. „Naja eigentlich aber ich bin auch müde." „Egal, dann sind wir nur noch zu fünft." bemerkte mein bester Freund, als uns der Kappenträger nun auch verlassen hatte.

„Und jetzt?" Juli sippte einen Schluck aus seinem Glas Cola. „Sollen wir einen Film gucken?" schlug sein Klassenkamerad vor. „Klar, such aus." ich schmiss Huckleberry die Fernbedienung in den Schoß und kuschelte mich ein eine Wolldecke neben Markus, dann machte ich es mir bequem und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Nach und nach wurden mein bester Freund und ich dann vom Rest auch alleine gelassen. „Bist du müde?" fragte er nach einer Zeit. „Nein, überhaupt nicht." antwortete ich wahrheitsgemäß. Dann kam mir eine Idee. Langsam zog ich ihn an seiner Hand hinter mir her. „Was hast du denn vor?" lachte er, als er mir hinterher stolperte. „Ich weiß nicht ich hatte so eine ungeheure Lust auf den Whirlpool." angekommen bei letzterem genannten, startete ich den Pool und sprang in Unterwäsche hinein. „Na los, komm rein." forderte ich mein Gegenüber auf, dieser tat wie ihm geheißen.

„Wie war eigentlich dein Kuss mit Marlon?" grinste ich, als er am Whirlpool irgendwas umstellte. Wenige Sekunden später waren die Blubberblasen stärker und die LED's leuchteten in verschiedenen Farben, was mich dazu veranleitete kurz aus dem Wasser zu steigen und das große Licht auszumachen. „Hör bloß auf damit, das war echt scheiße von dir." murmelte er und es tat mir jetzt schon verdammt leid. Ich meine ich wusste nicht, dass er vorher ungeküsst war und jetzt naja. Ich glaube es zählte ja nicht mal als erster richtiger Kuss, ich meine wir waren alle betrunken und außerdem war Marlon ja ein Junge. Markus war aufjedenfall nicht schwul, das wusste ich. „Es tut mir leid, Markus. Ich wusste nicht, dass du umgeküsst bist. Außerdem zählte das Ja auch nicht als erster Kuss." versuchte ich ihn aufzumuntern. „Schon gut, wenigstens bin ich nicht alleine ungeküsst." zwinkerte er und ich lächelte leicht beschämt. „Sollen wir das nicht einfach hinter uns bringen?" fragte er nach einer Zeit und ich schaute ihn verwirrt an. „Na ob wir zwei vielleicht?" augenblicklich schlug mir mein Herz bis zum Hals und der Klos in meinem Hals gewann an Größe. „Wir zwei?" fragte ich noch einmal mit zittriger nach, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht verhört hatte. Ich räusperte mich um diesen Klos loszuwerden doch er war zu groß um ihn anschließend runterzuschlucken.

„Verflixt. Vergiss es das war dumm." jetzt war er derjenige, der beschämt auf den Grund des Whirlpools schaute. „Nein, das ist eigentlich eine ganz gute Idee." gab ich zu uns lächelte ihn an. Ich meine wir beide hatten es hinter uns, wir beide konnten sagen, dass wir unseren ersten Kuss bereits hatten. Ein kleiner Kuss, der unsere Freundschaft nicht kaputt machen würde und mir vielleicht sogar Ordnung in mein innerliches Chaos bringen würde.

„Na dann legen wir mal los." murmelte er und kam langsam auf mich zu. „Möchtest du das wirklich?" hauchte er, als unsere Gesichter nur noch Millimeter voneinander entfernt waren. Unsere Augen trafen sich und ich verlor mich in ihnen, wie das schon des Öfteren passiert ist. Ich nickte kaum sichtbar und schloss meine Augen, seinen heißen Atmen spürte ich auf meinen Lippen. Mein Herzschlag verdoppelte sich und unsere Lippen trafen endlich aufeinander. Ich hätte schwören können, dass er in der Lage gewesen sein müsste, meinen Herzschlag zu hören. Ich legte zögerlich meine Arme um seinen Nacken und er vorsichtig seine warmen Hände an meine Hüften, womit er mich nur näher an sich zog. Eine Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper und in mir kribbelte alles, ein Feuerwerk explodierte in mir, ich lächelte unwillkürlich in den Kuss hinein, was er mir gleich tat. Als wir uns lösten gingen wir beide ein Stück zurück. Aus unserem beiden Mündern entwich ein kurzes Wow und es breitete sich eine angenehme Stille zwischen uns beiden aus.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Wie findet ihr Zoey's ersten Kuss?🥺🙈

Wenn euch das Kapitel gefallen hat, hinterlasst mir gerne einen Kommentar oder einen ⭐️.

Die Wilden Kerle - für immer wild? | pausiert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt