~Till the Party is over~ |Wintersaft|

~20~

~I'm packing up my Crayons and leaving~

Schwankend lief Fabian die wenigen Stufen zu Svens Eingangstür hinauf. Seine Tränen waren beim Lauf zu dem Haus seines Freundes getrocknet und nur noch die Wut gegenüber seiner Eltern war präsent.

Er drückte die Klingel und wartete einige Sekunden bevor Sven die Tür öffnete. Der Schwarzhaarige sah verwirrt an dem Blonde herunter welcher vor seiner Tür stand. Rot unterlaufende Augen zierten Sein Gesicht und die getrockneten Spuren von Tränen lagen auf seinen Wangen, doch in der Haltung des Kleineren war Wut und Verzweiflung zu lesen.

Bevor Sven etwas fragen konnte war Fabian in das Haus gelaufen und ließ sich auf das helle Sofa fallen. Der Schwarzhaarige rannte ihm hinterher und setzte sich neben ihn. Langsam faltet der Blonde seine Hände in seinem Schoss und holte tief Luft. Was wollte er sagen?

"Wo sind deine Eltern?" Immer noch verwirrt sah Sven seinen Freund(?) an. Was sollte die Frage?

"Einkaufen."

"Gut."

Bevor der Schwarzhaarige auch nur irgendwie reagieren konnte hatte der Blonde ihm an seinem Hoodie herunter gezogen und ihre Lippen miteinander verbunden. Überrascht wurden die Augen des Größeren weit bevor er sich vollkommen in das Gefühl von dem Kuss fallen ließ.

Sanft legte Fabian seine Hände in Svens Haare und zog in näher an sich heran. Der Schwarzhaarige legte seine Hände auf Fabians Hüfte doch in seinem Kopf arbeitete es. Irgendetwas war anders...

Der Kuss war nicht sanft und voller Gefühle wie am Strand, er war mit Wut und Angst gefüllt. Schnell zog Sven sich zurück und sah dem Blonde in die Augen. Hunderte von Tränen liefen über seine Augen als er seine Hände in dem Sofabezug vergrub. Vorsichtig rutschte der Schwarzhaarige näher an ihn heran und legte einen Arm um den Jungen welcher so zerbrechlich in diesem Moment wirkte.

"Sie wollen-" Ein lautes Schluchzen hielt Fabian vom sprechen ab und ein zittern durchzog seinen Körper.

"Hey... Seh mich an ok? Fabian! Einatmen und Ausatmen."
Langsam wiederholte der Blonde das was ihm vor gemacht wurde und als er sich in der Lage fühlte wieder zu sprechen begann er Sven alles zu erzählen.

"Er ist wieder hier... Mein Vater. Er war Jahre weg und nun ist er wieder hier. Ein Mann von Eitelkeit und mit einem Herzen aus Stein und dennoch liebt meine Mutter ihn noch... Weißt du was sie vor haben? Sie wollen weg ziehen! Nach Thü- Thüringen! In zwei Tagen... Was soll ich nur machen Sven?!"

Eine unangenehme Stille erfüllte den Raum. Keiner der beiden sagte etwas. Jeder von ihnen war in seinem eigenem Schock.

"Du wirst weg sein... So weit weg... Wissen die anderen Bescheid?" Die Worte des Schwarzhaarigen klangen langen in der Stille wieder bevor Fabian leise nicht mehr als mit einem flüsterten antwortete.

"Ich kann nicht- Ich kann es ihnen nicht sagen Sven." Jedes Wort welches gesprochen wurden hinterließ tiefe Schnitte in den Herzen der beiden Jungen.
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Heißer Dampf beschlug die Fensterscheiben des Wohnzimmers und leise spielte der Fernseher im Hintergrund während die beiden auf dem Sofa zusammen saßen. Beide hatten eine Tasse Tee in der Hand und starrten auf den Fernseher vor ihnen. Fabian würde die Nacht in dem Haus von Sven verbringen.

Tief in seinem Inneren wusste er das seine Freunde auch wissen sollten das er wegziehen wird doch konnte er es nicht übers Herz bringen es ihnen zu sagen.
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Schneller als die beiden Jungen gedacht hatten war der Tag gekommen an dem Fabian mit seiner Familie fahren würde.

Das Auto war voll mit Umzugskisten und vor dem Wagen stand ein LKW welcher alle Möbel mitnahm welche nicht in den kleinen PKW passten.

Fabian saß auf dem Bürgersteig, in seinen Händen hielt er ein schwarzes Stück Stoff. Als würde sein Leben von diesem Stoff abhängen vergrub der Blonde seine Finger in dem schwarzen, weichen Material. Sein Vater schrie laut durch die Nachbarschaft den Umzugshelfer an dass dieser das Bett falsch auseinander gebaut habe. Seine Mutter lehnte am Auto und sah besorgt zu ihrem Sohn. Nie hatte sie ihm in so einem Zustand gesehen und tief in ihrem Herzen machte sich Reue breit.