~24~

113 9 5
                                    

~Sweet caramel on a sunday night ~

Der warme Geruch von süßem Gebäck kroch in Fabians Nase. Langsam sah sich der Blonde um, helles Licht und Nebel ließen seine Sicht unklar. Er blinzelte einige Male bis sich der Nebel lichtete. Er stand in dem Café in welchem er arbeitete. Die Schürze etwas zu eng mit einer Schleife in seinem Rücken befestigt. Die Stammgäste saßen an ihren Tischen und unterhielten sich.

Das leise, süße klingeln welches ertönte wenn jemand den Laden betrat brachte Fabian aus seinem verträumten Zustand. Ein Mann vielleicht in seinen Mitte dreißigern trat mit einem kleinen Mädchen mit ebenso pechschwarzem Haar wie der Mann selber durch die Tür.

Das Mädchen legte ihre Hände an die Glasscheibe welche zwischen dem Gebäck und den Kunden stand. Sie hatte große Augen während sie all die verschiedenen Süßspeisen ansah.

Ein weiteres Mal klingelte die Tür. Eine Frau mit blondem Haar kam ebenfalls in das Café. Ihr Blick erhellte sich als sie das junge Mädchen und den Mann sah.

Der Mann mit den schwarzen Haaren sah nun von dem Gebäck auf und in Fabians Gesicht. Sein Herz stoppte als er den Mann vor sich erkannte.

“Guten Tag. Könnten wir bitte drei Zimtschnecken bekommen?”

Perplex nickte der Blonde während er das Gebäck einpackte. Jedes Wort welches aus dem Mund von Sven kam klang weit entfernt fast als wäre er nicht einmal in dem selben Raum wie er.

Zögernd legte Fabian das Bestellte auf den Tresen.

“Ähm.. Das wären dann 3,60 €.”

Die Frau welche neben den anderen beiden stand nickte kurz und legte dem Blonde das Geld passend auf den Tresen. Die drei drehten sich um und wollten aus dem Café treten und in dem ewigen Weiß vor dem Gebäude verschwinden doch konnte Fabian sie eben noch stoppen.

“Sven?”

Der Schwarzhaarige drehte sich verwirrt um.

“Das bin ich. Kann ich ihnen helfen?”

“Du- Ich bins! Fabian...”

Leicht legte Sven den Kopf schräg und betrachtet den Mann hinter der Kasse genau.

“Fabian? Oh ja! Sorry ich hab dich wirklich nicht erkannt. Wie geht's? Frau? Kinder?”

“Ich- Ich habe keine Frau, noch Kinder?”

Lachend drehte sich Sven wieder zum Ausgang und öffnete die Tür.

“Wir sollten uns am Wochenende treffen!”

Mit diesen Worten trat Sven in das unendlich Weiß. Ohne auf die Kundschaft zu achten rannte Fabian ihm nach. Kurz war er von dem hellen Licht geblendet und musste die Augen schließen. Als er sie wieder öffnete stand er in einem Wohnzimmer mit hellen Wänden. In Mitten des Raums stand eine junge Frau mit Karamellfarbendem Haar welches sie in einen Zopf nach oben gesteckt hatte.

Die Frau stand vor einem Bügeleisen und pfiff dazu eine simple Melodie. Ein Mädchen vielleicht gerade einmal vier trat in die Szene. Sie hatte ebenfalls Karamellfarbendes Haar und sah der älteren Frau unglaublich ähnlich.

Das Mädchen lief auf Fabian zu und umarmte sein rechtes Bein. Verwirrt sah der Mann auf. Die junge Frau sah ihn grinsend an. Er wollte etwas sagen, eine Frage stellen, wissen was los war doch plötzlich wurde alles verschwommen. Bilder liefen an seinen Augen vorbei wie ein Film. Jedes Bild war eine Szene aus seinem Leben. Doch irgendwann machten die Bilder keinen Sinn mehr für ihn. Eine Hochzeit, ein weißes Krankenhauszimmer und eine Beerdigung. Nichts von diesen Bildern kam ihm bekannt vor.

Geschockt setzte sich Fabian in seinem Sitz auf. Verwirrt sah er sich in dem Auto um. Sven lag immer noch schlafend an dem Fenster gelehnt und sein Handydisplay zeigte ihm an das es kurz vor halb acht war. Er versuchte Sinn aus dem Traum zu machen doch nichts schien zusammen zu passen.

Sein Handy klingelte plötzlich. Immer noch mit den Gedanken abwesend nahm er den Anruf an.

“Fabian! Dein Urlaub war für ZWEI Tage eingeplant! Wo bleibst du?! Ich erwarte dich morgen früh pünktlich um 8:00 Uhr hinter der Kasse!”

Bevor Fabian antwortet konnte hatte seine wütende Chefin aufgelegt. Genervt schaltete er das Auto an und fuhr vom Straßenrand auf die Straße. Von der plötzlichen Bewegung wurde Sven wach. Dieser streckte sich kurz bevor er mit einem verträumten Lächeln zu Fabian sah doch als er das Gesicht des anderen erblickte wurde er misstrauisch.

“Alles gut?”

Fast hätte Fabian das Auto in einen Baum gelenkt als er die Stimme des Schwarzhaarigen hörte.

“Fuck! Erschreck mich doch nicht so!”

“ 'tschuldigung... Was ist jetzt los?”

“Ich...hab einfach schlecht geschlafen. Und meine Chefin hat mich angerufen. Morgen um acht erwartet sie mich pünktlich. Mein Zug fährt um 11:00 Uhr... Sag den anderen bescheid das ich los musste, ok?”

Ohne Emotionen hatte Fabian seine Worte gesprochen. Jegliche Emotionen welcher er in diesem Moment verspürte waren Verwirrung. Dieser Traum war in sein Gehirn gebrannt. Er konnte sich an jedes Detail erinnern und dennoch fand er keinen Sinn.

Sven sah ihn geschockt an. Leise hatten sich Tränen in seinen Augenwinkeln gebildet doch wischte er diese schnell weg.

“Fabi... Du kannst nicht gehen! Nicht jetzt...”

“Ich muss... Oder ich verliere meinen Job.”

“Und wenn ich mit dir kommen?”

Fabian sah keinen Moment von der Straße herunter. Langsam parkte er das Auto vor der Garage von Ronans Haus. Er stieg aus Sven direkt hinter ihm. Langsam vergrub er seine Hände in seinen Jackentasche und lief die Straßen herunter um ins Hotel zu kommen. Der Schwarzhaarige joggte an seine Seite.

“Fabian. Ich- Ich liebe dich! Du kannst mich nicht einfach hier stehen lassen!”

Abrupt blieb Fabian stehen. Tränen liefen über seine Wangen und mit zittrigen Finger wischte er diese weg. Ohne Erfolg. Der Traum war nicht einfach ein Traum. Zwar glaubte er nie an Dinge wie Wahrsagen und dennoch wusste er nun was der Traum zu bedeuten hatte. Die Zukunft wollte sie nicht zusammen sehen.

“Ich weiß... Sven bleib hier. Für mich. Ich rufe dich an wen ich wieder zuhause bin. Du wirst mit mir nicht glücklich. Wir sind zu unterschiedlich. Du wirst es in der Zukunft sehen, vertrau mir.”

Er zog den Schwarzhaarigen in eine Umarmung bevor er sich umdrehte und in die Richtung des Hotels rannte. Er ignorierte die Rufe von Sven hinter sich. Er konnte keine Sekunde länger in die Augen des anderen sehen oder in dessen Gegenwart verweilen.
_

Ungeduldig hüpfte er von einem Bein auf das andere. Sein Zug fuhr in den Bahnhof ein. Sein Handy klingelte im Dauerlauf. Die Anrufe von Max und Flora ebenso wie von Alex und Mexi hatte er endgegen genommen und beantwortet doch den Schwarzhaarigen ignorierte er. Vielleicht würden sie sich eines Tages wieder sehen.

Mit zittrigen Beinen trat er in den Zug und setzte sich auf seinen Sitz. Tränen konnten nicht gestoppt werden als das Dorf an dem Zugfenster vorbei zog. Passagier sahen ihn verwirrt und verunsichert an.
_

Mit einem Ruck welcher den ganzen Waggon durchzog blieb die Bahn stehen. Von der Masse mitgerissen stolperte der Blonde aus dem Zug. Seine Augen waren rot unterlaufen und seine Sicht verschwommen.

Unkonzentriert lief er durch die Menschenmenge. Plötzlich wurde er von jemandem angerampelt und viel mit einem genervten Hey! auf den Boden. Gerade wollte er sich aufrappeln da hielt ihm jemand eine Hand hin. Sein Blick richtete sich nach oben.

Vor ihm stand eine junge Frau mit Karamellfarbendem Haar und sie bot ihm ihre Hand am.

Hey~

Ich denke jetzt hasst ihr mich alle XD

Das Ende war irgendwie nicht so geplant aber am Ende mochte ich es wirklich weshalb ich es genommen habe.

Und ein letztes Mal für dieses Buch:

Wie immer gilt Feedback ist herzlich willkommen und wird sogar erwünscht!

~Till the Party is over~ |Wintersaft|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt