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~Sad Smiles~

Ohne Wiederrede lief Sven etwas wankent hinter dem Blonden her welcher ihn in Richtung des Autos zog. Die kühle Nacht Luft schlug ihm ins Gesicht und das Gefühl von Schwindel wurde für einen kurzen Moment übertönt von der plötzlichen Kälte.

Seine Gedanken kreisten als er sich auf den Beifahrersitz neben Fabian falle ließ. Wie spät war es? Warum hatte er Fabian angerufen? Weshalb ist er in abholen gekommen? Auf keine dieser Fragen konnte er eine Antwort finden.

Ein genervtes seufzen neben ihm ließ den Schwarzhaarigen zu dem Blonden sehen.

"Du bist so ein Idiot!"

Fabian legte seinen Kopf in den Nacken und schloss seine Augen. Er versuchte die Gefühle welche aufkamen wieder in seinem Herzen einzuschließen.

"Ich weiß."

Verwundert darüber das Sven kaum noch so betrunken wirkte wie am Telefon und in der Bar drehte er seinen Kopf zu seinem Nebenmann.

"Was ist passiert?"

Sven lehnte sich tiefer in den Sitz des Autos und legte seine Arme um sich selber. Seine Erinnerungen und Gedanken waren von einem dichten Nebel umhüllt durch welchen er nicht gehen konnte. Nie in seinem Leben wollte er sich so betrinken das er nicht einmal mehr klar denken konnte doch es war passiert und der Grund saß direkt neben ihm.

Ohne auf Fabians Frage einzugehen drehte Sven das Radio auf und hörte den Liedern zu welche gespielt wurden. Er fühlte sich leicht und jegliche Sorgen waren vergessen doch die Wirkung der Getränke würde bald nachlassen und die Realität würde ihn einholen. Der Blonde sah ihn immer noch an. Der durchgehend des Blick ließ Sven sich unbehagen fühlen.

Fabian drehte seinen Blick weg und sah durch die Frontscheibe auf die Straße. Autos fuhren vorbei. Das Licht der Bar reflektierte sich auf dem feuchten Boden und langsam schob sich die Sonne hinter dem Horizont hervor.

Wieder drehte er sich zu dem Schwarzhaarigen. Ihre Blicke trafen sich und Fabian könnte in den Augen des anderen verloren gehen so wie er es hunderte Male zuvor getan hatte doch verbot er es sich selber.

Fabian erstickte sich selber in Gefühle und Gedanken. Seine Luft zum atmen war gering und bald aufgebraucht. Sein ganzes Leben lang hat er alles weit weg in seinem Kopf verstaut bis es sich begonnen hat zu stapeln und nun war es zu viel. Auch mit den Gefühlen für Sven hatte er es nicht anders gemacht.

Ohne es zu bemerken hatte er begonnen zu weinen. Die salzigen Tränen schmeckte er auf seinen Lippen und verwirrt sah er auf. Sven sah ihn geschockt an. Das Gefühl des Alkohols ließ langsam nach und die Leichtigkeit verflog wieder. Vorsichtig legte er eine Hand auf das Knie des Blonden. An der Stelle an der sie sich berührten breitete sich eine Wärme aus welche die beiden so vermisst hatten.

Es war wie eine Sucht. Ein Verlangen diese Wärme nie wieder missen zu müssen. Plötzlich fühlte sie sich wieder wie einfache Teenager welche betrunken von einer Party kamen. Fabians sah von der Hand auf seinem Knie hinauf in Svens Augen.

"Du weißt garnicht wie sehr ich dich küssen möchte."

Der heiße Atem von Sven streifte das Gesicht des Blonden. Sein Atem ging ebenso schwer.

"Vielleicht doch..."

Als wären diese Worte der Startschuss gewesen legten sich ihre Lippen aufeinander. Wärme breitete sich in ihren Körpern aus. Verlangen wurde gestillt. Ihre Herzen schlugen schneller als je zuvor. Fabian legte seine Hände in die schwarzen Haare des anderen und ließ sich für einen Moment einfach fallen.

Das Atmen fiel ihm wieder leicht, leichter als je zu vor doch jeder Moment musste zu Ende gehen und sobald Sven wieder vernünftig in dem Beifahrersitz saß und nur noch durch seine Hand welche immer noch auf dem Knie des Blonden lag seine Anwesenheit zeigte hatte Fabian das Gefühl der Schwerelosigkeit wieder verlassen.

Er drückte sanft auf das Gas, hörte nicht auf das leise spielen des Radios oder auf die sanfte Stimme des Größeren.

Kennt ihr ein Kaleidoskop? So fühlte sich Fabian. Sein Blick war von all den Mustern und Farben abgelenkt. Seine Gedanken kreisten und konzentrierten sich nicht auf das graue Leben außerhalb seiner Sicht. Es war der Nachklang von wieder aufgewühlten Gefühlen.

Plötzlich begann Fabians Gehirn wieder so zu funktionieren wie es sollte und ihm viel wieder ein weshalb Sven überhaupt in einer Bar am Rande der Stadt gelandet war.

Das Auto blieb stehen. Ruckartig und überrascht hielt sich Sven an der Autotür fest. Das plötzliche stehen des Pkws hatte auch Fabian in seinen Sitz gedrückt und kurz brauchte er um zu realisieren weshalb er am Straßenrand stehen geblieben war.

"Ich hatte dir eine Frage gestellt!"

Verwirrt sah Sven den Blonden an, fast als wäre dieser verückt geworden. Der Alkohol in seinem Blut hatte jegliche Wirkung verloren und er musste sich kurz anstrengen um sich an irgendwelche Fragen des Kleineren zu erinnern.

"Weshalb hat äh... Maya? Dich rausgeschmissen?"

Svens Blick war starr auf die Straßen vor ihnen gerichtet.

"Sie hatte gefragt in welchem Zusammenhang wir miteinander stehen. Sie redete von dir als wärst du ein Objekt welches ich einfach einmal in meiner Wohnung stehen hatte. Ich habe es ignoriert und ihr einfach die Wahrheit gesagt..." Der Schwarzhaarige legte eine Pause in seine Worte und ein angeekelter Ausdruck trat auf sein Gesicht.

"Du hättest ihre Reaktion sehen sollen. Ekel ist kein Begriff wie sie mich angesehen hatte." Sven sah in den Rückspiegel ein hellroter Abdruck zierte seine rechte Wange. Fabian folgte seinem Blick. Er setzte eins und eins zusammen und sah den Größeren mit weit aufgerissenen Augen an.

"Sie- Oh Wow!"

Ein leises Lachen entfloh dem Schwarzhaarigen als er dem Blonden zuhört wie er die Worte nicht aussprechen wollte.

"Naja... Danach hat sie mich nunmal aus dem Haus geschmissen und ich bin hier gelandet..."

"Schmerzen im Rausch zu ertrinken hilft nicht und das weißt du."

"Ich hab keine Schmerzen weg getrunken... Auf jeden Fall nicht für sie. Ich hab versucht Erinnerungen an dich- an uns zu verdrängen. Hat nicht wirklich funktioniert..."

Ein trauriges Lächeln lag auf beiden Gesichter. Keiner wollte das Auto starten. Sie blieben einfach in der angenehmen Stille welche sich um sie gelegt hatte.

Müdigkeit durchzog ihre Körper. Der erste welcher einschlief war Sven. Sein Kopf viel gegen die Autoscheibe. Fabian sah ihn einfach nur kurz an bevor er selbst ebenfalls einschlief.

Der sanfte Regen prasselte auf das Autodach und lud einfach dazu ein sich in das Land der Träume fallen zu lassen.

Hey~

Ein weiteres Kapitel!
Das nächste Kapitel wird wahrscheinlich das Ende und ich denke es ist auch wirklich nötig. Mir ist der Spaß an dieser Geschichte leider wirklich vergangen aber ich könnte nie eine Geschichte unverändet lassen.

Aber! Ich hab schon wieder eine neue FF geplant! Mehr Informationen gibt es dazu nach dem Ende der Geschichte.

Wie immer gilt Feedback ist herzlich willkommen und wird sogar erwünscht.

~Till the Party is over~ |Wintersaft|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt