19. the magic between us

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Ich schloss die Tür hinter mir.
Zurück in meinem Zimmer.
Daher, dass ich früher nach Hause gekommen war, war nicht sehr viel Zeit vergangen.
Es würde noch etwas dauern, bis Taehyung kam. Schließlich war es erst fünf Uhr nachmittags.
Ich seufzte und lief gelangweilt durch mein Zimmer, als mir wieder dieses Buch in die Augen stach. Andamoria...

Gedankenverloren strich ich darüber und wünschte mir insgeheim, Taehyung wäre bei mir. Ich stellte mir sein Gesicht vor und schloss die Augen dabei.

Die Geschichte...

Sein Zimmer...

All diese Gerüche und Geräusche...

All diese Erinnerungen kamen wieder hoch...

Sie liefen unentwegt vor meinem inneren Auge ab. Die Eindrücke waren so intensiv...

Und sie kehrten immer wieder. Fast schon, als würden sie sich zu Drehen beginnen.

Sie drehten sich schneller und schneller, fast wie bei einem Karussell. Ich verstand nicht ganz was passierte, also riss ich meine Augen auf. Eine Art Schwindel hatte mich überrollt und ich bemerkte, dass das goldene Pulver überall um mich herum war.
Es hüllte mich ein und wie bei den letzten Malen verlor ich ein bisschen die Orientierung.

Reiste ich gerade in die Geschichte??
Allein??

Meine Augen juckten und ich schloss sie krampfhaft zusammen, als ich im nächsten Moment auf einer Art Teppich landete.
Hastig rieb ich mir das Pulver aus den Augen und staunte nicht schlecht, als ich mich in Taehyungs Zimmer wiederfand. Was zum..?

Ich saß zwischen Kamin und Bett, ganz dort wo ich zuletzt abgereist war. Mit Jimin und Taehyung. Ich zitterte leicht und verstand nicht, wie das möglich war.

Vielleicht konnte ich ja jetzt auch durch die Geschichte reisen... Da ich ebenfalls eine fiktive Persönlichkeit war?
Schließlich war ich in der Geschichte aufgetaucht... Machte mich das jetzt fiktiv?

Verwirrt starrte ich den großen Wandteppich an und stand endlich auf, wobei ich meine Hand an dem Bett anschlug. Verdammt.
Wieso war ich hier?

Plötzlich waren aus dem Flur Geräusche zu hören. Es waren Schritte, aber auch Stimmen. Nach etwas längerem Lauschen erkannte ich die von Taehyung, woraufhin ich schnell zur Tür huschte, um noch besser hören zu können.
Die Stimmen wurden wieder leiser und ich nahm an, dass sie an der Tür vorbeigegangen waren.

Neugierig öffnete ich die Tür einen Spalt und lugte hinaus, als ich sah, wie die zwei Männer in ein anderes Zimmer gingen.
Interessiert huschte ich aus dem Schlafzimmer und stellte mich vor die Tür, in der die Männer verschwunden waren. Gedämpfte Stimmen drangen daraus, doch ich konnte leise vernehmen, worüber sie sprachen.

"Sieh zu, dass du Caitlin heiratest. Sie ist eine gute, wohlerzogene Frau und wird dem Reich bestimmt einen Nachkommen schenken.", die tiefe Stimme klang sehr ernst und es schien fast eher ein Befehl zu sein.
"Ich will aber nicht heiraten! Zumindest nicht sie. Ich bin an jemand anderem interessiert.", erwiderte Taehyung bittend, ja fast schon verzweifelt. Er klang nicht so selbstsicher wie sonst. Eher ein bisschen... ängstlich.

Trotzdem schienen beide Männer nicht in Stimmung zu sein, schnell nachzugeben. Die tiefe Stimme ertönte nach einer Weile wieder.
"Okay. Wenn das so ist, dann bring diese Person heute Abend zu unserem Mahl, mein Sohn.", wieder entstand eine Pause. "Mir ist eigentlich nur wichtig, dass du einen Thronfolger bekommst."

Taehyung schnaubte. "Wieso muss ich das machen?! Lucy hat sich schon immer Kinder gewünscht, ich nicht! Wieso muss ich das dann übernehmen?"

Der Vater von Taehyung schien sich von seinem Stuhl zu erheben. Seine Stimmlage war scharf und ernst. "Ich möchte auf keinen Fall, dass diese Königsfamilie ausstirbt. Es ist Tradition und der König hat immer einen Nachfolger. Schon seit Generationen. Willst du etwa zerstören, was unsere Großväter lange vor uns gestartet haben?!? Geh jetzt auf dein Zimmer! Und diskutier nicht mit mir. Du wirst heiraten, keine Widerrede."

Langsam nahm ich Schritte wahr, die in Richtung Tür liefen. Also huschte ich panisch zurück in Taehyungs Zimmer, da ich beim besten Willen nicht beim Lauschen erwischt werden wollte.

Die Schritte kamen schon bald näher und ein zorniger Taehyung trat in das Schlafzimmer. Er schloss die Tür hinter sich und raufte sich frustriert die Haare, als er ein Kissen vom Boden wegkickte.
Es landete ziemlich in meiner Richtung, weshalb er dann aufblickte und mich endlich bemerkte.

Der wütende Ausdruck in seinen Augen war im selben Moment verschwunden.

"Jungkook!", Taehyung lief auf mich zu, als ein weites Lächeln sein Gesicht schmückte. Seine Augen hatten mich fixiert und ich hielt dem Blickkontakt stand.

"Hey Tae..", flüsterte ich und sah zu dem Älteren auf. Er stand vor mir und streichelte verliebt meine Wange, kurz bevor er mich plötzlich in eine tiefe Umarmung zog. Mir stockte kurz der Atem und ich wagte nicht, mich zu bewegen. Doch so wie er mich gerade an sich drückte...
Er schien das wohl gerade zu brauchen.
Ich schlang meine Arme um ihn und genoss den angenehmen Geruch, der von Taehyung ausging.
Seine starken Arme, die mich im Griff hatten...
Ich streichelte durch seine Haare und löste mich ein wenig, als Taehyung mich auf einmal sehr intensiv ansah.
Seine hübschen Augen...

Ja, da lag deutlich etwas zwischen uns. Ich konnte es fühlen.. Diese Magie, die nur er in mir auslösen konnte.

Sanft streichelte Taehyung mir durch die Haare und riss sich dazu von meinen Augen los.
"Wie bist du hergekommen?", fragte er einfühlsam, doch auch etwas verwundert.

Seine Frage riss mich aus den Gedanken und erinnerte mich an meinen Sprung, der eigentlich nicht hätte sein sollen.
"Tae, ich weiß es nicht.", begann ich schüchtern und senkte den Kopf. "Irgendwie hab ich es alleine hier hergeschafft. Weißt du wie das möglich ist?"

Tae verzog nachdenklich die Lippen und eine kleine Falte bildete sich auf seiner Stirn.
"Ich denke... Du bist jetzt genau wie ich, fiktiv. Du bist Teil der Geschichte also... Kannst du auch immer herkommen... Schätze ich?"

Wenn wir also richtig lagen, hatte meine Theorie sich bestätigt. Ich war nun wirklich fiktiv?!? Ich konnte in die Geschichte hüpfen?!? Und dann auch noch mit dem Jungen, mit dem ich es am allermeisten wollte...

Mit einem verlegenen Lächeln sah ich zu dem Prinzen hoch und bemerkte, wie meine Wangen schon wieder rot wurden.
"Ich bin sehr froh, mit dir in dieser Geschichte zu sein."

Taehyung strahlte und zog mich dann erneut etwas zu ihm. Sein Gesicht war plötzlich viel näher. Genau wie seine Lippen.
"Wenn das so ist, willst du mich dann heute zum Abendessen begleiten?"

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Ursprünglich hab ich gedacht, die Story würde so ungefähr bei 20 Kapiteln enden.....

Wenn ihr wüsstet, wieviel ich noch in Planung hab. 😬😂😂

fairy tale. // ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt