12. sleeping over

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Nun standen wir in Taehyungs Zimmer, da wir über seinen Balkon zurück ins Schloss geklettert waren.

Die Spannung war noch deutlich zwischen uns zu spüren, aber keiner hatte sich getraut, sie anzusprechen.

Gerade standen wir vor seinem Schrank und wühlten darin herum, da ich die Nacht hier im Schloss verbringen würde.
Also drückte er mir noch kurz ein anderes T-Shirt in die Hand.
"Hier, nimm das. Du kannst in meinem Bett schlafen, ich nehm dafür das Sofa hier. Ok?"
Ich nickte schnell und wurde dabei ein bisschen schüchtern.
Taehyungs T-Shirt und sein Bett??
Darüber freute ich mich gerade viel zu sehr.

"Uhm.. Warte mal, Taehyung...", begann ich und wurde noch schüchterner dabei.
Ich wollte ihn fragen, wieso er sich für Caitlin entschieden hatte.
War er etwa... Mehr an Frauen interessiert?
Die Möglichkeit bestand und ich hatte Angst, dass ich mir alles vorige nur eingebildet hatte.
Ich wollte doch nur, dass er ein kleines bisschen an Männern interessiert war?

Der Angesprochene erwiderte kurz mit einem fragenden Blick und wühlte dann erneut in seinem Schrank herum, um sich ein eigenes T-Shirt zu suchen.

"Uhm..", stammelte ich aufs Neue und wurde unglaublich rot dabei. Gerade suchte ich die richtigen Worte, doch mein Kopf blieb leer.
Wieso war es nur so schwer, ihn nach seiner Sexualität zu fragen?

Vermutlich weil ich Angst hatte, mit meinen Gefühlen unerwidert zu bleiben.
Und weil so eine Frage... Auf vielen Ebenen falsch rüberkommen konnte.

"Hast du nicht gesagt, dass ich dir meine Welt zeigen soll? Sieht so aus, als würden wir uns jetzt gegenseitig unsere Welten vorstellen.", sagte ich also alternativ und grinste etwas dabei.
Auch Taehyung lächelte und sah dann auf.
"Mmh, ist das ein Problem für dich? Sobald wir zu dir zurückkommen, kannst du mir alles zeigen."
Ich lächelte ebenso. "Gerne, aber eigentlich will ich gar nicht mehr zurück."

Jetzt lachte Taehyung. "Das sollten wir aber, sonst werden deine Eltern dich ganz schön vermissen."

Oh shit, meine Eltern.
Erst jetzt fiel mir auf, dass sie mich die letzten zwei Tage nicht gesehen hatten.
Bestimmt schoben sie die Panik des Todes und hatten bereits die Polizei alarmiert.

Taehyung bemerkte meine aufgerissenen Augen und sah mich fürsorglich an. "Keine Sorge, man landet immer an dem Ort, wo man zuletzt abgereist ist. Du wirst für deine Eltern nur so lange weg sein wie es braucht, die neu geschriebenen Seiten zu lesen."

Er zwinkerte mir zu und ich atmete beruhigt durch. "Puh..", gab ich leise von mir.

"Also dann, geh jetzt schlafen. Ok?"
Taehyung sah mich freundlich an und lief dann in Richtung Sofa, wo er sich das Jacket und das Hemd auszog, um sich dann das T-Shirt überzuziehen.

Ich konnte nicht anders, als einmal zu schlucken.
Er stand mit dem Rücken zu mir und doch konnte ich erkennen, dass seine Arme und Schultern leicht mit Muskeln überzogen waren.
Er sah so sexy aus und plötzlich war es in diesem Raum viel zu heiß.

"Willst du dich nicht auch umziehen?", fragte er mich, nachdem er sich umgedreht hatte und mich aus meiner Starre weckte.

"Äh, ja klar.", stammelte ich nervös und knöpfte mir dann auch das Hemd auf.

❀❀

Momentan lag ich in Taehyungs Bett und konnte an Schlaf nichtmal im entferntesten denken.
Das Bett roch einfach zu gut nach ihm.
Und dann noch der Fakt, dass ich sein T-Shirt trug?

Das Bett war ein Himmel- und Doppelbett zugleich. Generell war die gesamte Einrichtung sehr elegant und die Decke, genau wie das Kissen, war aus Seide.
Das verriet schon alles über diesen Wohlstand hier.

Nach einer Weile vernahm ich Taehyungs leises Geschnarche. Er war also schon eingeschlafen. Wie machte er das nur?

Ich wusste, ich würde noch eine ganze Weile so liegen, als plötzlich die Tür knarzte.

Sie öffnete sich einen Spalt und das Licht aus dem Flur fiel in das dunkle Zimmer, kurz bevor eine dunkle Gestalt wieder die Tür schloss.
Die Person war klein, aber mehr hatte ich nicht erkennen können.

Ich hörte das leise umhertippen der Schuhe und wie die Gestalt direkt an mein Bett herantrat.
Zu sagen dass ich gerade nicht innerlich komplett ausflippte, wäre untertrieben gewesen.

Als der Eindringling direkt vor dem Bett stand und mich zu mustern schien, war es dann vorbei. Ich packte die Gestalt und drückte sie mit einem unangenehmen Griff aufs Bett, sodass er jetzt unter mir lag und nicht entkommen konnte. Stolz sah ich auf ihn herunter, als dieser nur ein "Au!", zischte.

Ich brauchte einen Moment, um die Stimme zuzuordnen.

"Moment, Jimin?!"

"Wer denn sonst, du Idiot.", kam es von Jimin, der sich aus meinem Griff zu winden versuchte.
Natürlich ließ ich in sofort los und stieg auch von ihm herunter. Im nächsten Moment lag ich neben ihm.

"Was zum Henker machst du hier? Um die Uhrzeit?", flüsterte ich, bedacht darauf, Taehyung nicht zu wecken.

"Uhm.. Sieht so aus, als hätten die mich hier entlassen. Deswegen trau ich mich nicht mehr in mein Diener-Gemach."
Ein schiefes Grinsen erschien auf seinem Gesicht und ich schüttelte belustigt den Kopf.
"Dein wievielter Tag war das hier als Angestellter? Der Zweite?"
Ich kicherte etwas.
"Und was hast du überhaupt angestellt?", wollte ich wissen.

Eine kurze Stille entstand, in der Jimin ziemlich zu erröten schien.
"Also ich hab.... vielleicht.... mit der Prinzessin rumgemacht?"

Ich musste mich wirklich beherrschen, um nicht lauthals in Gelächter auszubrechen.
"Jimin!!", rief ich gespielt empört und im Flüsterton, da Taehyung ja gerade schlief.
"Hat sie nicht mitgemacht? Oder wieso wurdest du entlassen?"

Jimins Gesicht verfärbte sich noch mehr in ein ungesundes Dunkelrot, als er begann zu erklären. "Ich war schon ein bisschen... in Fahrt.... Und als ich ihr das Kleid aufknöpfen wollte, da äh.. ist es ihr zu viel geworden."

Mein Drang zu Lachen wurde immer stärker und ich konnte ein kurzes Aufprusten leider nicht verhindern. Armer Taehyung.

"Yah!", beschwerte sich Jimin im Flüsterton, doch ich merkte deutlich das Grinsen auf seinem Gesicht.

"Außerdem wollte ich noch wissen, was zwischen dir und Taehyung so passiert ist.", sein Scham war plötzlich verschwunden und ich erkannte, wie seine Augenbrauen wackelten.
Da sprach wahrlich der Verkuppler aus ihm.

Diesmal war ich derjenige, der zu erröten schien.
"Er hat mir nur ein bisschen den Garten gezeigt.", erklärte ich leise und musste bei der Erinnerung automatisch lächeln.
"Aw, du bist so verknallt, Jungkook~", neckte er mich und strich mir grinsend über den Kopf.
"Also wenn das zwischen euch nichts wird, dann steck ich mir n Flummi in die Nase."

"Tja, dann solltest du dir wohl schonmal überlegen, wie du ihn da rauskriegst.", sagte ich ein bisschen frustriert, was meinem besten Freund natürlich nicht entging.

"Wieso, ist was passiert??"
Die Besorgnis in seiner Stimme war deutlich zu hören und es machte mich froh, dass er bei mir war.

"Nein.. Nichts so wirklich. Aber ich weiß ja gar nicht, ob er auf Männer steht?"

"Mach dir da mal nicht so viele Gedanken, Jungkook.", sagte Jimin ruhig und zog mich in eine angenehme Umarmung, sodass ich seinen Herzschlag spürte.

Ich murmelte noch ein dumpfes 'Ja', als meine Augen plötzlich schwer wurden. Neben meinem besten Freund fühlte ich mich einfach nur wohl und hatte den Eindruck, jetzt besser schlafen zu können.
Also drückte ich ihn an mich und schon bald waren wir ins Land der Träume abgedriftet.

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Heheh, online- Unterricht bringt mich noch um. 🙂🔪

fairy tale. // ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt