Es hatte sich herausgestellt, dass der weiße Raum das ehemalige Diener-Gemach von Jimin war. Das Zimmer war noch immer leer, da es noch keinen Ersatz für seine Stelle gab.
Taehyung und ich würden es jetzt ausnutzen, dass er keine Privatwache mehr hatte.
Denn wir hatten beschlossen, einfach abzuhauen.Gut, eigentlich war es Taehyungs Wunsch gewesen.
Aber da das Buch eh nur noch wenige leere Kapitel übrig hatte, wollten wir diese so gut nutzen wie es ging. Mit nur uns beiden. Irgendwo an einem fremden Ort.Ich freute mich ungemein auf die bevorstehende Zeit mit meinem festen Freund und immer wieder huschte ein verliebtes Lächeln über meine Lippen, als ich ein paar wenige Dinge in meinem Rucksack verstaute.
Zugegebenermaßen gehörten all diese Dinge Taehyung, da ich keine Gegenstände über den Sprung mitnehmen konnte. aber er war bereit, mir alles Nötige an Kleidung und Verpflegung zur Verfügung zu stellen.Daher, dass ich nur etwa eine halbe Stunde lang nicht wirklich bei Bewusstsein gewesen war, war der Abend noch nicht rum. Nur war es draußen bereits sehr dunkel und der Mond leuchtete schon munter.
Taehyung hatte mich aus dem Flur aufgegabelt und in das Diener-Gemach geschleppt, da seine Eltern diese Räume für gewöhnlich nicht betraten, wie er mir später dann erklärt hatte.Ich war nun fertig mit Packen und schlich mich den dunklen Flur entlang. Was mit Taehyungs Eltern wohl noch passiert war heute? Ich wusste nicht, ob mein Freund nochmal mit ihnen gesprochen hatte. Aber es schien so, als wären sie bereits am Schlafen. Denn es war erstaunlich ruhig in dem prächtigen Schloss.
Wenig später kam ich an dem Treppengeländer an und nahm einen möglichst leisen Schritt nach dem anderen, was auf dem Marmor gar nicht so einfach war.
Also zog ich schlussendlich meine Schuhe aus und bewegte mich somit auf der sicheren Seite.Ich fand mich nun in der riesigen Eingangshalle wieder, in der ich mich zuvor schon aufgehalten hatte. Und diese riesige Tür da....
Sie führte in den Ballsaal.
Ich konnte nicht anders, als leise auf sie zuzuschleichen und die hübsch geschwungenen Türgriffe herunterzudrücken.Der riesige, leere Saal war bei Nacht noch eindrücklicher. Das Mondlicht fiel durch die überwältigenden Fenster und die Tanzfläche schimmerte geheimnisvoll darunter. Begeistert legte ich meine Schuhe und den Rucksack beiseite und trat in die Mitte des Raumes.
Hier hatten Angelina und ich Runde für Runde getanzt, bis mir schon die Füße wehgetan hatten. Hier wurde ich zum ersten Mal in Taehyungs Armen gehalten. Und hatte realisiert, dass es nichts besseres gab.
Ich würde sogar behaupten, hier ist, wo unser Märchen begann.Verträumt schloss ich die Augen und folgte den ersten Tanzschritten.
Plötzlich hörte ich wieder die Musik, die an diesem Abend gespielt hatte. Ich spürte Taehyungs Hand an meiner und seine Schulter, der weiche Stoff unter meinen Fingern.
Ich erinnerte mich genau an sein Gesicht. An die Worte, die er mir zugeflüstert hatte.Ich verlor mich ein bisschen in meinem Tanz, als ich plötzlich eine Stimme aus dem selben Raum vernahm.
"An was denkst du gerade?"Erschrocken fuhr ich zusammen und sah in die Richtung, aus der sie gekommen war.
"Puh, du bist es.", stöhnte ich erleichtert auf, als es sich nur um Taehyung handelte. Er stand angelehnt im Türrahmen und grinste mich an. Wie lange stand er da schon? Hatte er mir etwa zugeguckt?Jetzt kam er langsam auf mich zu und nahm mich an der Hand. "Mal im Ernst, woran hast du gedacht?"
Ich wurde abprubt tiefrot und kratzte mich schüchtern am Hinterkopf. "An dich..?"Natürlich wuchs das Grinsen auf dem Gesicht meines Freundes.
"Was für eine Ehre.", hauchte er mit einer tiefen Stimme und grinste noch etwas weiter, falls das überhaupt möglich war.
"Yah, mach dich nicht über mich lustig!", ich schlug ihm kindisch gegen die Schulter und setzte einen Schmollmund auf, aber es versteckte leider nicht die unübersehbare Röte in meinem Gesicht.Taehyung schmunzelte nur liebevoll und zog mich dann zu sich. "Möchtest du tanzen?", raunte er mir ins Ohr und hinterließ somit eine Gänsehaut auf meinem Nacken.
"Was ist, wenn wir erwischt werden?", grinste ich im Flüsterton zurück.
"Dann werde ich eben dafür Verantwortung tragen.", sagte er bestimmt und hatte mich auch schon in Tanzstellung gebracht. Ich spürte seine Finger, die sich mit den meinen verschränkten. Meine andere Hand wanderte auf seine Schulter, als der Prinz die ersten Schritte einzuleiten begann.
Mein Herz hüpfte dabei aufgeregt gegen meine Brust.Natürlich musste ich wieder die Frauenschritte tanzen, welche ich wirklich nicht gut beherrschte.
"Mensch Tae, wieso muss ich immer die Frauenschritte machen??", beschwerte ich mich und beobachtete sein amüsiertes Gesicht und wie er mich einfach wortlos in eine elegante Drehung führte.Im nächsten Moment war ich ihm wieder zugewandt und genoss die Nähe und Liebe, die von ihm ausging. Niemals wollte ich woanders sein. Mit Taehyung im Mondlicht zu tanzen... Es gab nichts schöneres.
Mit Taehyung brauchte es nicht einmal Musik, um den perfekten Tanz zu erleben.
Trotzdem hing mir diese Melodie im Kopf, also begann ich nach einer Weile, das Musikstück von dem Abendball zu summen. Natürlich leise, damit wir niemanden weckten.
Mein Gegenüber sah mich überrascht an und stimmte dann plötzlich mit ein.
Wow, er hatte eine tolle Stimme.
Sie war etwas tief... Aber trotzdem sehr gefühlvoll.Eine weitere Gänsehaut zeichnete sich auf meiner Haut ab und ich lächelte Taehyung an, als er seine Stirn gegen meine lehnte.
Ich spürte seinen Atem und meine Hand wanderte automatisch von seiner Schulter zu seinem Hals, als wir so tanzten und die Melodien summten.Langsam hatte ich meine Augen geschlossen und genoss die Nähe. Ich fühlte mich so wohl.
In Taehyungs Armen hatte ich mein Zuhause gefunden.
Mit ihm war jeder Moment so unendlich kostbar.
So erfüllt.Ich wünschte mir, wir würden für alle Ewigkeit so tanzen.
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Was denkt ihr was passiert, wenn das Buch Andamoria zuende ist?
Lasst mal eure Vermutungen hören~ 🌚
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fairy tale. // ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanficJungkook, der Nerd der Schule. Stundenlang bleibt er nach dem Unterricht noch in der Bücherei und würde dort am liebsten einziehen, wenn es doch möglich wäre. Doch immer öfter fällt ihm ein attraktiver Junge zwischen den Regalen auf, für den Jungk...