Jake O'Connel -Parkour, Action und viel Humor

Secret Mission

"Was machst du?" Brian lässt sein Buch sinken. Er sitzt auf einem Sofa im Versteck der beiden. Das Sofa haben sie vom Sperrmüll geklaut.

"Secret Mission", raunt Jake mit dunkler Stimme, formt seine Finger zu einer Pistole und macht Schussgeräusche. Brian prustet. "Ist klar. Na sag schon!" 

"Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?" Jake zieht seine Trainerhose an. Brian runzelt die Stirn und fixiert Jake mit einem strafenden Blick. "Natürlich behältst du ein Geheimnis für dich, was frage ich überhaupt", murmelt Jake, "also hör zu." Mit einem lauten Rumms lässt er sich neben seinen Freund fallen.

"Zwei Beamte haben mich angesprochen. Ich soll ihnen helfen." "Du meinst Cops?!", fällt im Brian ins Wort. "Ja, Cops. Für die beiden habe ich die Sache mit der Mauer gemacht, du weisst schon." Jake grinst. 

"Warum fragen die ausgerechnet dich um Hilfe?" Brian ist das Ganze sehr suspekt.  "Du hast bestimmt schon von den Parkour-Einbrechern gehört. Bei ihrem letzten Coup wurde einer angeschossen. Ich soll mich jetzt in der Szene umsehen und den Verletzten finden." 

Ungläubig schüttelt Brian den Kopf. "Vertraue niemals einem Bullen", warnt er. "Ich vertraue ihnen nicht", verteidigt sich Jake, "aber sie vergessen meine illegalen Taten und ich kriege zwanzig McDonald's Gutscheine, wenn ich ihnen helfe."

"Deine Verantwortung, Bro", erwidert Brian, "sei einfach vorsichtig und lass dich vor allem nicht von den Gangstern erwischen. Die fänden deine Schnüfflereien bestimmt nicht so toll." 

"Logo." 

"Wenn du Hilfe brauchst, meld dich bei mir, okay?" "Danke, Mann." Jake klopft Brian auf die Schulter, "aber es sollte wirklich kein Problem sein."

-

Laute Musik dröhnt ihm entgegen. Viele Jugendliche stehen herum und halten Drinks in ihren Händen. Andere sind dabei, ihre Salto-, Backflip- und Sprungtricks zum besten zu geben.

Jake schlendert zu ihnen und lehnt sich an eine kleine Mauer. "Hey Jake, lange nicht gesehen!" Leon, ein alter Freund von ihm kommt auf ihn zu und klatscht sich mit ihm ab. 

Eine ganze Weile sehen die beiden den Künstlern zu und kommentieren den einen oder anderen Sprung. Schliesslich machen sie sich auf den Weg zur Bar. "Ich hab ne kleine Frage, die vielleicht etwas komisch rüberkommt", beginnt Jake mit seinen Ermittlungen. 

Leon nimmt einen Schluck aus seinem Getränk und schmunzelt. "Bin ich mir von dir gewöhnt, also nur zu!" 

"Es ist so...", sagt Jake mit gedehnter Stimme, "kennst du zufällig jemanden mit Schusswunde?" "Mit Schusswunde?", erwidert Leon lachend, "hast du einen angeschossen?" "Sowas in der Art. Weisst du jemanden?" 

Nachdenklich lässt Leon seinen Blick schweifen. "Na ja... Keine Ahnung ob's ne Schusswunde ist, aber Alan und Camillo gehen etwas gebückt." Jake stöhnt. "Alan der Schleimer? Na toll. Camillo kenne ich nicht." 

"Camillo ist der dort mit den schwarzen Haaren. Ziemlich hohes Tier." Leon zeigt auf den Betreffenden. Dieser bemerkt es, schaut finster zu ihnen hinüber und zeigt den Mittelfinger. Stöhnend nickt Jake. "Das wird ein Spass", murmelt er.

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"Camillo und Alan." Jake steht etwas abseits der Party und telefoniert mit Iljan Wick. "Nachnamen?" Wick geht in seinem Keller auf und ab. "Woher soll ich das wissen? Hier nennt man nie die Nachnamen. Immer nur Vornamen. Aber wenn Sie wollen, kann ich eine Zeichnung der beiden anfertigen. Genug talentiert bin ich ja, wie Sie meinem Graffiti Portrait von Ihrem Chef Leone entnehmen konnten." 

"Tu das." Iljan geht nicht auf den dummen Spruch ein. "Und beobachte sie weiter! Vielleicht tun sie etwas Verdächtiges." "Mit dem grössten Vergnügen", seufzt Jake.

In diesem Moment ertönt lautes Geschrei.