Part 55

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Rose POV

Nachdem Mia und Aiden Nachhause gekommen waren herrschte ein viel angenehmeres Klima. Mia war sehr überrascht, dass ihre Oma da war, Aiden's Mutter ließ sich aber nichts anmerken. Wir hatten schon zu Abend gegessen und Mia machte sich gerade Bett bereit. Natürlich hat sie ihrer Oma schon von ihren ganzen letzten Monaten in Langversion erzählt und Aiden war immer noch sauer und hatte sich in seinem Büro verkrochen.

Was anderes hätte ich ja auch nicht wirklich erwartet. Bestimmt macht er sich erst in den nächsten Tagen über die ganzen Sachen "Gedanken". Also meiner Meinung nach übertreibt er ein bisschen. Na klar ist es jetzt nicht wirklich nett von seiner Mutter gewesen, so etwas zu tun, doch er war doch derjenige, der gesagt hat, dass man seiner Familie verzeiht und in Notsituationen hilft. Sogar ich hatte es geschafft meiner zu verzeihen, obwohl sie mir so ziemlich vieles verheimlicht hatte.

Und bei dieser Sache darf er vor allem nicht vergessen, dass wir als Teenager einen Fehler gemacht haben, den wir nicht einfach so verschwinden oder rückgängig machen konnten. Es hatte halt Konsequenzen und ich kann seine Mutter eigentlich verstehen, denn sie hat sich ja nur Sorgen um seine Zukunft gemacht. Meinen "Eltern" eher Großeltern -Es ist echt nicht leicht sich so schnell umzugewöhnen- kann ich der Sache nicht so ganz verzeihen oder nachvollziehen. Von wegen Blamage, das ist das, was mich am meisten nervt.

Genervt deswegen verdrehte ich meine Augen und fokussierte mich nun auf die Gegenwart. Wir müssen echt aufhören die kleinsten Macken an unserer Vergangenheit zu suchen und  zu beurteilen. Was passiert ist, ist passiert. Daran kann man halt echt nichts mehr ändern. Müde und vorsichtig legte ich mich ins Bett, woraufhin Aiden danach auch zu mir ins Bett stieg.

„Sie schläft schon", versicherte er mir kühl. Ich nickte nur abwesend. Er meinte wohl Mia. Wir waren außergewöhnlich weit voneinander entfernt und jeder auf die jeweils andere Seite zu gedreht. Zudem lag eine unangenehme und verspannte Stille in der Luft.
Und dies lag nicht unbedingt an unserer Müdigkeit. Aus Prinzip wusste ich einfach, dass er keinen Bock hatte eine Konversation mit mir anzufangen.

Was das vorherige Gespräch mit seiner Mutter wieder in Erinnerung rief...

Flashback Anfang:

Nachdem Aiden wahrscheinlich unten trainieren ging, da er seine Trainingstasche mitgenommen hatte und es eine seiner Angewohnheiten war seinen Frust weg zu trainieren saßen wir immer noch auf dem Sofa. Da kann man sich erwägen, warum er solch große Muskelmassen hat.
Seine Mom weinte immer noch, jedoch hatten wir uns schon von der Umarmung gelöst.

„Ich hoffe du hasst mich nicht allzu sehr, ich-ich habe dir einfach Vorurteile angehängt", sagte sie nun seufzend und wischte ihre Tränen weg.
Liebenswürdig schüttelte ich meinen Kopf. Ich wollte echt nicht, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte.
„Es-Ich kann dich verstehen wirklich, du du wolltest doch nur das Beste für Aiden", versicherte ich ihr leicht lächelnd.

Sie spielte verzweifelt und jedoch nervös mit ihren Händen. „Es ist nur so, dass ich so viele Opfer aufgebracht habe, nach der Scheidung. Denn sie hat mich einfach sooo fertig gemacht. Es war so schockierend und stressig für mich zu gleich. Aber egal ich rede dich jetzt nicht damit voll", setzte sie mit einer abwinkenden Handbewegung an, doch tatsächlich wollte ich es sogar hören. Ich wusste so wenig über sie und Aiden erzählte mir auch nie etwas von seinem Vater.

„Nein, nein ich möchte es hören", zwang ich sie lächelnd. Ein warmherziges Lächeln setzte sich auf ihre Lippen und sie drehte sich nun seitlich, damit wir uns besser angucken konnten. „Also es ist eine sehr lange Geschichte Huch", fing sie erstaunt an.
Ich nickte wieder. „Also es fing alles an der Universität an. Es war eine internationale Business School und ich war gerade mal 19 Jahre alt. Sie war in Chicago und einer der besten Universitäten für Business in Amerika.

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