Kapitel 18

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Ich stand auf rannte los. Weg von allen Gedanken. Ich wollte nicht mehr über mein Leben nachdenken. Wie es sein konnte? Wie es wäre?
Ich rannte und rannte, bis mir die Luft ausging und ich stehen blieb. Ich schaute mich um und irgendwie kam mir die Gegend doch wieder bekannt vor. Als ich mich genauer in der Dunkelheit umschaute erkannte ich in der Ferne den Kölner Dom. Ich machte mich dort hin auf den Weg. Dort angekommen ließ ich mich an der kalten Mauer hinunter gleiten. Ich merkte wieder wie mich die Müdigkeit wieder überkam. Ich schließte die Augen für ein paar Sekunden, doch ich schreckte auf, da ich Geräusche hört. Doch es waren nur ein paar Passanten die noch die Dunkelheit flitzten. Ich versuchte erneunt die Augen zu schließen, doch die Gedanken von vorhin holten mich wieder ein. Ich versuchte mich dabei immer kleiner zu machen, in der Hoffnung, dass mich keiner sieht.
Doch in der ferne sah ich zwei kleine Lichter. Diese Lichter kamen immer näher in meine Richtung. Ich bekam Angst und wollte wieder wegrennen. Anscheinend ist meine einzige Lösung immer von allem weg zurennen. Doch ich war so Müde von dem ganzen Tag und Durst hatte ich auch. Ich konnte nicht mehr aufstehen, also versuchte ich mich noch kleiner machen. Doch das brachte nichts, denn die Lichter leuchteten mich regelrecht schon an. Ich bekam Angst, denn ich hatte keine Ahnung was sie vor hatten. Ich wollte schreien doch aus meinem trockenen Mund kam nur ein leises kratzen raus. Ich drückte mich fester an die Mauer mit der Hoffnung ich werde nicht gesehen.

Pauls Sicht:
Ich hatte heute Nachtschicht mit Stephan. Ich hatte noch vorhin mit Marc gesprochen. Er wirkte echt sehr verzweifelt. Ich weiß, wie gerne er Kinder hat uns selber gerne welche hätte und Livia liegt ihm besonders am Herzen. Marc tat mir echt leid, er war auch nicht dazu bereit nach Hause zu gehen. Immer wieder versuchte er Klaus zu überreden, doch den Dienst zu machen, doch er wurde jedesmal abgewiesen. Robin hatte auch schon echt seine Mühe Marc zu beruhigen, man durfte ihn echt nicht mehr aus den Augen lassen. Auch ich hatte meine Mühe, musste dann aber los, da uns gemolden wurde, dass ein kleines Mädchen beim Dom sei. Man merkte einfach, wie sehr er Livia mochte.
Ich war so sehr in Gedanken versunken, dass ich Stephan gar nicht hörte. Erst als er mich anstupste. ,,Was denn?", fragte ich und schaute ihn an. ,,Wir sind dann da, kommst du oder starrst du weiter raus ins Dunkle", antwortete er daraufhin und schmunzelte. Ich stieg aus und bedankte mich bei ihm, da er mir auch schon die Beifahrertüre aufhielt. Er sperrte das Auto zu und mir machten uns mit der Taschenlampe auf den Weg und suchten die Gegend ab.
Ich hoffte so sehr, dass wir Livia bald finden würden. Ich schweifte zimlich schnell wieder in Gedanken ab, doch Stephan verwickelte mich in irgendein sinnloses Gespräch, da auch mir das mit Livia ziemlich nahe ging. Sie hatte doch schon so viel durchgemacht, es musste auch mal ein Ende haben. Wir schauten beide die Gegend ab bis ich an einer Mauer was sah. Ich gab Stephan bescheid und wir gingen in die Richtung, wo ich die Person vorhin sah. Umso näher wir zu der Person kamen um so sicherer war ich mir, dass es Livia sein musste. Als ich auf die Person leuchtete war ich mir sicher, dass es Livia ist denn man sah noch die blauen Flecken an den Armen. Ich ging langsam vor ihr in die Hocke und sprach sie leise an: ,,Livia?" Sie hebte daraufhin ihren Kopf und schaute mich schüchtern an. ,,Alles gut bei dir? Marc macht sich schrechkliche Sorgen um dich, er hält die Wache schon auf trapp", sagte ich ihr lächelnd, in der Hoffnung sie aufmuntern zu können. Sie sah mich nur an, Worte brachte sie nicht wirklich heraus. Ich drehte mich zu Stephan und nickte ihm zu. Daraufhin gab er der Leitstelle bekannt, dass wir Livia gefunden hatten.
Ich drehte mich wieder zu ihr. ,,Ich...ich es tut mir leid", sagte sie dann leise doch wante dabei den Blick von mir. Stephan kam dann auf uns zu: ,,Die Leitstelle weiß bescheid und wir sollten dann auch zum Auto gehen. Livia sollte nicht krank werden, sie zittert mir schon ziemlich stark." Ich stimmte ihm zu, obwohl ich ihr schon meine Jacke um gelegt hatte. ,,Also wie wäre es, wenn wir zum Auto gehen und dann zu Marc fahren. Er wird sich bestimmt schon auf dich freuen", sagte ich zu Livia. Woraufhin sie mir nur zu nickte. Ich half ihr auf und wir liefen los Richtung Streifenwagen, doch weit kamen wir nicht, denn Livia verließen die Kräfte. Ich konnte sie gerade noch so auffangen, bevor sie auf den Boden aufschlug. Daraufhin nahm ich so hoch und trug sie zum Auto. Sie klammerte sich an mir fest und ich merkte, wie sie immer noch zitterte.
Beim Auto angekommen, setzte ich mich mit Livi hinten rein. Stephan brachte ihr noch eine Decke aus dem Kofferraum womit ich sie auch gleich einwickelte, da sie immer noch zitterte. Stephan fuhr kurz darauf auch schon los Richtung Wache. Mir fiel einfach ein Stein vom Herzen, dass wir Livia gefunden hatten. Viel zu lange hatten wir alle nach ihr gesucht. Livia schlief auf dem Weg zur Wache ein. Dort angekommen, stieg ich mit ihr auf dem Arm aus. Ich wollte sie nicht wecken. Es war mitten in der Nacht, wer weiß was sie die ganze Zeit draußen gemacht hat. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, kam uns schon Marc und Robin entgegen.
Man sah die Erleichterung in Marcs Gesicht. Ich mein ich war schon erleichtert, dass wir Livia hatten, wie muss es Marc dan erst gehen. Marc nahm mir Livia langsam aus meinem Arm auch er wollte sie nicht wecken und lief Rauf in unseren Gruppenraum und legte sie auf die Couch. Ich machte ihr einen Tee, falls sie doch aufwachen sollte. Marc bedankete sich noch und ich verließ dann den Raum und machte mich auf den Weg in mein Büro.

Doch noch Glück gehabtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt