"Es ist ein Hase... wie die anderen, die du gemacht hast."
Johns Haus war wohl noch nicht fertig gebaut. Aber man konnte es auch an den Möbeln sehen - es fehlte noch ein wenig.
"Gut. Und weiter?"
"Na ja ... er ist aus Papier."
"Und weiter?"
"...Der Körper ist gelb und der Rest ist blau..."
"Sehr gut. Und weiter? Was siehst du noch, John?"
Doch ihr Mann schwieg vorerst. Er legte den Hasen weg und sagte: "Du... River... Ich habe ein Lied für dich geschrieben."
"Okay."
"... willst du es hören?"
"Ja."
Langsam schritt John an das Piano gegenüber des Bettes. "Du hättest es nicht hier hoch bringen müssen. Ich kann dich sehr gut spielen hören, wenn die Tür offen ist."
Ohne etwas zu erwidern setzte John sich an den Flügel und stellte seine Noten auf.
"Es heißt: Für River."
"Warum so klischeehaft?"
"Das... ist nur ein Arbeitstitel.."
Und dann begann John zu spielen ... Die Musik klang wunderbar. Watts sah Eva grinsend an. "Wer ist diese Anya? Wenn sie so wichtig ist, dann hätte sie schon längst auftauchen müssen."
"Ja. Es sei denn...", flüsterte Eva eher für sich.
"Es sei denn - was?"
"Egal." Ihre Theorie war wohl falsch, dachte sie. Watts nickte nur. "Ich gehe dann schon mal vor. Kommst du mit?"
"Nein, ich sehe mich noch um." Wieder nickte er. "Bis später." An einem Strauß Blumen teleportierte er sich in Johns nächste Erinnerung.
Eva stieg die Treppen hinab. Das Haus war kaum möbliert, überall fehlte etwas. Ein Glas eingelegte Oliven stand auf einem einsamen Tisch. Unten waren John und ein anderer alter Mann. Sie versuchten das Piano nach oben zu hiefen.
"Das geht nicht."
"Und wenn wir es auseinander bauen?"
"Hör mal John, wir sind nicht mehr in dem Alter in dem man Pianos herumträgt."
"Bitte, Nicolas..."
"... Na gut, wenn es die so wichtig ist, dann hole ich ein paar Profis."
Eva ging wieder nach oben. Hier saß John noch immer und spielte sein Lied für River. Eva lächelte. Da liebte wohl jemand seine Frau, und auch eingelegte Oliven.
Am Strauß Blumen folgte sie Watts.
Die Blumen führten sie neben den Leuchtturm. Hier waren sie gewachsen. Watts saß auf einer Bank und stand grinsend auf. "Naa?"
Eva sagte jedoch nichts, sie starrte kurz den Leuchtturm an. "Lass uns gehen, Rosalene."
Das Meeresrauschen war wie in der Realität. Ein Geräusch, besser eingeprägt als jedes andere.
"Oh, schau mal hier."
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To the Moon
RomanceJohn Wyles äußert im Sterben den Wunsch zum Mond zu fliegen. Die beiden Wissenschaftler Eva Roselene und Neil Watts nehmen sich seinem Fall an: Ihr Job ist es in die Erinnerungen der im sterben liegenden Menschen zu reisen und diese so zu manipulier...