Kapitel 9: Und weiter?

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"Es kann dir ohnehin egal sein, sie ist nicht unsere Patientin." Als sie ein kleines Stück gegangen waren sahen wie John und River zwischen den orangenen Herbstbäumen am Meer lachend zur Klippe liefen. Die beiden schienen sich wirklich zu lieben, auch wenn River etwas komisch war. John hatte so viel für sie getan und nun baute er sogar ein Haus für die zwei. Auf ihrem Weg fanden sie einen Papierhasen aus Blankopapier und aktivierten ihn als Memento.

"River?", rief Johns Stimme. Als Eva und ihr Kollege gerade sehen konnten, ging John aus der Tür des Schlafzimmers seines alten Heims. Das Zimmer war klein und ein klappriger alter Schreibtisch stand in einer einsamen Ecke. Der Boden und die Wände waren gelb und grau, was es zu einem zerdrückenden Raum machte. An den Wänden hingen keine Bilder, auf dem Nachttisch blühten keine Blumen. Auf dem Schreibtisch war der Hase, welcher als Memento gedient hatte und im Regal stand das Buch von Hans Christian Andersen. Sie hatten es wohl schon sehr lange, denn mittlerweile waren sie Jahre in der Erinnerung zurückgereist. John und River waren keine alten Menschen mehr, wenn auch nicht die jüngsten.

Die beiden gingen die Treppe hinab, die wie im Traumhaus ins Wohnzimmer führte. Links und rechts jedoch führten dieses mal keine zwei bis drei Stufen auf eine höhere Plattform. Der alte Flügel stand hinter der Treppe. "Es muss anstrengend gewesen sein, den die Treppe hochzuschleppen."

"Kann sein."

In einer Ecke, wo sich auch eine sehr kleine weiße Eckküche befand, stand ein Karton mit Blankopapier. "Uh Oh? Ich glaube, ich weiß wo das ganze hinführt", murmelte Watts vor sich hin. Als sie in einen Nebenraum gingen, in welchen fast mur ein großer Tisch passte, fanden sie John und River. Viele Papierhasen lagen bereits auf dem Boden, da sie nicht mehr auf den eckigen Holztisch passten, welcher nun wirklich mehr als einen Meter lang und breit war. "Du bist so früh aus dem Haus gegangen, nur um zum Friseur zu gehen?" Doch River amtwortete John nicht

"...Was machst du da?"

Nach kurzen Zögern: "Hasen. Hast du den Hasen gesehen?"

"Welchen?"

"...den ich für dich oben gelassen habe."

"Ach so, ja. Den habe ich gesehen."

Doktor Rosalene und Doktor Watts lauschten wieder. River war eine ziemlich merkwürdige Person. Sie saß auf dem Boden vor dem Tisch und bastelte beim Gespräch Papierhasen.

"Sag mir, wie er so ist."

"Wie?"

"Beschreib ihn."

John schaute etwas verwundert drein.

"Nun, er war gelb."

"Und weiter?"

"Er war aus Papier."

"Und weiter?"

"...Er .. war ein bisschen pummelig..."

"Und?"

"Na ja... Er ist eben ein Papierhase, River. Ich weiß nicht, was ich sonst über ihn sagen sollte."

Sie schwieg und starrte John eindringlich an, als ob sie etwas bestimmtes von ihm verlangen würde. "River ... Du benimmst dich merkwürdig... ist alles in Ordnung?"

John bekam keine Antwort. Stattdessen nur einen Blick, der ihn unter Druck setzte.

"Also ist das der Tag an dem sie damit anfing?"

"Scheint so."

Neben River lag das Schnabeltier ... Das Memento.

Wie sollten Menschen mit solchen Situation umgehen? Verständlichkeit bis in das Unendliche, doch wie konnte man helfen? Konnte man überhaupt helfen?

Sie aktivierten das Schnabtier und standen abends im Sommer an einem dunklen Auto. Das Schnabeltier saß darin. Es war die Einfahrt des Traumhauses. Natürlich gingen die beiden Doktoren sofort zum Leuchtturm und siehe da: John und River saßen auf einer Bank am Abgrund.

"Deswegen hast du mich also damals angesprochen?"

"Ja ... Izzy meinte, ich sollte dir die Wahrheit sagen."

"Und wie ist es heute?"

"Ich denke, es gehört dazu... Es ist mittlerweile ja auch egal..."

River stand emotionslos auf und warf einen Sack voller Sand auf den Boden. "Kannst du ihn bis zu Anya werfen?"

"Ich denke schon, soll ich es mal versuchen?"

"Würdest du?"

Lächelnd stand auch er in der Sommernacht auf und nahm den Sack. John holte weit aus und warf so hoch wie er nur konnte, in der Hoffnung der Sandsack würde die Spitze des einsamen Leuchtturms erreichen.

Als er wieder zurückkam, wollte River ihn fangen und rannte geradewegs auf den Rand der Klippe zu.

"River!!"

Doch, statt auf John zu hören, wollte sie den Sandsack fangen.

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