"Haben Sie Bücher darüber?", fragte River mit einem traurigen Ton in der Stimme.
"Dieses hier ist von Tony Attwood: er ist eine Koryphäe auf diesem Gebiet. Sie können es erstmal kostenlos ausleihen."
"Danke, Doktor Lee...", murmelte John mit gesenkten Blick.
"Sind Sie beide ein Paar?"
"Unverheiratet und ohne sonstige rechtliche Bindung", antwortete River.
"Ja, ich verstehe ... Ich könnte sie an einen spezialisierten Therapeuten überweisen, wenn Sie das möchten. Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten in ihrer Beziehung?"
"Nein", sagte sie wieder direkt.
Der Arzr stellte Johm die selbe Frage, doch auch er verneinte. "Sie sollten das Buch ebenfalls lesen. Es wird Ihnen helfen den Zustand ihrer Partnerin zu verstehen."
"Ich ... lieber nicht..."
"Wieso nicht? ... Nun gut, es ist Ihre Entscheidung. Für die vorläufige Behandlung gibt es die sogenannte Hippotherapie. Die könnte ihr helfen. Eine Ranch nördlich von hier bietet sie an."
Rosalene sah zu Watts. Es gab eine kleine Zeitverschiebung und auf einmal saßen die noch unverheirateten John und River im Wartezimmer, das Schnabeltier in ihrem Arm. John fragte den Mann hinter den Thresen, ob er bitte die Uhr leise stellen könnte. "Das Ticken macht meine Frau nervös und sie kann es nicht so gut ertragen."
"Kein Problem, das mach ich gerne. Falls es noch etwas gibt, das sie beunruhigt, sagen Sie einfach Bescheid." Der Schatten des Mannes kletterte auf den Thresen, um das Ticken der Uhren auszuschalten.
"Mh, das erklärt dann wohl die Uhren im Haus", stellre Rosalene fest und seufzte leise. Die besagte Uhr war auch das Memento.
Ein Kino.
"Psst, schau!"
"Ich weiß, ich kann auch nicht glauben, dass er für diesen Film bezahlt hat!"
"Nein, du Idiot! Wir sind gesprungen!"
"Der Bengel sitzt alleine im Kino! Was für ein Versager!"
Tatsächlich. Der jugendliche John saß im Kino, keiner bei ihm, den er kannte. Plötzlich sah er sich um, als würde er etwas suchen, stand auf und verließ während des Filmes den Raum. Die beiden Wissenschaftler folgten ihm.
Draußen saß er traurig vor der Tür des Raumes. Auch konnte man sehen, wie er wohl jemanden suchte, doch niemanden fand. Gerade, als Eva und Neil ihn vor der Tür ansprachen wollten, ging sie ernsut auf und ein rothaariges Mädchen kam heraus. Sie ging zu John und sah ihn an.
"...River?", er stand verwundert auf. "Du warst die ganze Zeit im Film? Ich habe im Foyer auf dich gewartet, ich dachte, du wärst nicht gekommen! "
"Warum bist du raus gegangen? Ich dachte, wir wollten uns den Film gemeinsam ansehen", fragte sie, statt ihm zu antworten.
"Was? Genau das sollte ich dich fragen!"
"Wie meinst du das? Wir haben uns den Film zusammen angeschaut und dann bist du rausgegangen."
"Wir haben ihn uns nicht zusammen angeschaut ... Wenn du mich gesehen hast, warum bist du dann nicht zu mir gekommen?", fragte John mit ruhigen Ton.
"Was macht das für einen Unterschied? Wir haben uns denselben Film im selben Raum zur selben Zeit angesehen."
"... Hahahaha!"
"Was hast du denn?"
"Du bist so merkwürdig..."
River schaute traurig und fragte: "Möchtest du den Film jetzt nicht mehr mit mir zusammen anschauen?.."
"Klar, will ich das! Komm lass uns schnell reingehen, bevor er vorbei ist ... Komm schon, schnell. Und diesmal .. sitzen wir nebeneinander."
Wieder folgten die beiden ihnen, denn sie suchten ja noch ein Memento. Rivers Schnabeltier hatte einen eigenen Platz im Kini, direkt neben ihr. Es war wieder das Memento.
Sie befanden sich in einer Schule ... River saß ganz alleine mit dem Schnabeltier auf einer Treppe und sah in ein Buch.
Im Flur standen John und ... Nicolas!
"Komm schon, Junge, hast du keine Eier?"
"Doch, das schon... Hör mal, vielleicht war das doch keine so tolle Idee..."
Der blonde Junge versuchte, John zu etwas zu überreden ... Aus dem Gespräch wurde klar, dass es um das Ansprechen von River ging. John machte sich Sorgen: "Und was, wenn sie 'Ja' sagt, aber eigentlich 'Nein' meint?"
"Alter! Bauch rein, Brust raus! Und hör auf, dich wie ein Waschlappen zu benehmen!"
"Alles klar .... alles klar.." Nicolas schubste John zur Treppe. "Hey!", doch es brachte nichts. Der junge Nick zwinkerte ihm zu und verschwand im Flur.
Nervös starrt er zu ihr, River beachtete John nicht.
"Ähm ... Hallo.." Noch immer keine Beachtung. "Kannst du mich hören?"
"Ja", doch sie sah weiter in ihr Buch.
"Warum hast du dann nicht - ach egal.. Ähm, ganz schön cooles Schnabeltier hast du da..." Wieder keine Antwort.
"Was liest du da?"
"Ein Buch", lautete die distanzierte Antwort.
"...Über Schnabeltiere?"
"Nein."
"Oh, das .. äh .. find ich super." John sah sich schämend zu Boddn und trat von einen Fuß auf den anderen. "Hey, willst du.." Dieses mal unterbrach River ihn aber: "Leuchttürme."
"Äh.. was?"
"Es gibt noch genau 16 Leuchttürme mit Fresnel'schen Linsen zweiter Ordnung in unserem Land. Neun von ihnen sind an der Küste, und einer war vor seinem Umbau ein historischer Leuchtrurm mir Kerosinlampe."
John schwieg kurz, bevor er so tat, als ob er etwas verstanden hätte: "Ahh, darum geht es in deinem Buch?" Keine Antwort.
"Äh, möchtest du vielleicht mal irgendwann mit mir ins Kino, einen Film schauen?"
"Ich weiß nicht."
John wurde blass und ging nervös zurück. "Schon okay, du kannst in Ruhe darüber nachdenken."
"Kann ich nicht."
"...Warum?"
"Kein Datum, keine Uhrzeit."
"Ähm ... Wie wäre es mit diesem Samstag um acht?"
Keine Antwort.
"...Na?"
Schweigen. Johm sah betreten zu Boden und wollte sich schon entfernen, doch dann kam ihr erlösendes: "Ja."
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To the Moon
RomanceJohn Wyles äußert im Sterben den Wunsch zum Mond zu fliegen. Die beiden Wissenschaftler Eva Roselene und Neil Watts nehmen sich seinem Fall an: Ihr Job ist es in die Erinnerungen der im sterben liegenden Menschen zu reisen und diese so zu manipulier...