Kapitel 17: Wie ein Teil von mir

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Hier stand wieder grünes Gras, kein weißer Schnee. Johnny saß mit seiner Mom auf der Schaukel, zur selben Zeit spielte er auf der Straße Fußball. "Himmel, dir Zeitüberlappung gerät ja völlig auseiander, er ist ja überall", beschwerte sich Watts. Ein totgefahrenes Tier lag auf der Straße - dank ihm konnten die beiden hier her gelangen.

Eva und Neil gingen vor das Haus, wo ein braunes Auto parkte und wurden Zeugen des Spektakels...

Johns Mutter unterhielt sich mit einem Schatten: "Oh, so spät? Ich muss los!"

"Kein Problem, Marta. Grüß die Jungs von mir." Die junge Frau stieg ein und machte den Motor an. Der braune Wagen parkte rückwärts aus. Ein Fußball rollte hinter das Auto, wessen Räder bereits rollten.

Ein kleiner braunhaariger Junge, ein naives Kind, lief seinem Spielzeug nach...

Das qualvolle Quietschen der Bremsen kam zu spät. Autotüren klappten auf und zu ... Das Kind lag blutend auf dem Boden, seine Mutter warf sich vor ihm auf die Knie und nahm ihren Sohn mit Tränen in den Augen in die Arme.

"Ich verstehe das nicht...", flüsterte Watts geschockt. "Er war bewusstlos, wie können wir das hier sehen, wenn er es selbst nie gesehen hat...? Jedenfalls ist es ein Wunder, dass er überlebt hat..."

"Das hat er auch nicht", sagte Eva trocken.

"Äh, was?"

"Hast du dir sein Zimmer nicht angesehen, Neil?"

Es war, als würde die Zeit stehen bleiben.

"Johnny hatte ein Etagenbett...", flüsterte Eva leise ...

"Joey!", unterbrach sie ein Schrei. Ein zweiter Junge, selbes Alter und selbes Aussehen, kam zum Unfallort gerannt. "Joey? Kannst du mich hören!? Joey? Warum hast du Joey überfahren, Mom? Wach auf, Joey! Wach auf!" Die Schreie des Kindes gingen in bitteren Tränen unter.

"...Joey", flüsterte Watts und spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. "Auch wenn sie noch klein waren, einen Zwillingsbruder zu verlieren.. Ganz davin abgesehen, wie sich die Mutter fühlen musste...", warf auch Eva leise ein.

"Ich glaube nicht mehr, dass Joey nur der Spitzname für Johnny war..."

"Aber wenn sie John als Ersatz für Joey nimmt, was ist dann mit ihm selbst?"

"Lass uns gehen..."

Ohne Probleme konnten sie noch weiter in die Erinnerungen zurück...

John saß auf dem Bett und Joey las Bücher - Animorphs. Er versucht John mit seinem kindlichen Lachen dazu zu überreden, sie auch zu lesen, doch John mochte nicht ...

"Deswegen konnte er sich auch in der Bibliothek an nichts aus der Serie erinnern..."

John war recht zickig zu Joey. Die Frage nach dem Warum klärte sich, als Joey fragte: "Bist du immernoch sauer wegen Neulich? Jetzt komm, ich habe als erster gesagt, dass ich den Zug haben will. Es war fair. Was ist eigentlich mit deinem Preis passiert?"

"Hab ich verschenkt..."

"An einen Penner?"

"Hör zu, es geht nicht nur um neulich! Du weißt, dass du immer Moms Liebling bist!"

"Stimmt doch gar nicht!"

"Erinnerst du dich an letzte Weihnachten, Ostern und als wir angeln waren und...-"

"Okay okay!", rief Joey. "Weißt du was? Du kannst meinen Zug ruhig haben, wenn du willst."

"Echt jetzt?"

"Jep! Nach deiner Logik würde Mom mir doch einfach einen neuen kaufen."

"..."

"Hör zu, Johnny. Welchen Unterschied macht es, wem von uns was gehört? Alles was meins ist, ist auch deins! Du darfst mit all meinen Spielsachen spielen! Du bist mein Zwillingsbruder, mann. Du bist wie ein Teil von mir."

To the MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt