Kapitel 11

64 9 0
                                    

María's Sicht

"Ich will nicht in die Schule, Céline.",
jammerte ich als wir angezogen und fertig gemacht nach unten in die Küche gingen.
Heute war Montag. Das bedeutet heute war Schule. Unser erster Schultag in England.

"Du gehts dieses Schuljahr ja mit sehr viel Begeisterung an...", antwortete Céline mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Ja...und...?"

"Komm schon. Bisschen mehr Begeisterung. Immerhin ist heute unser erster Tag in England!", quietschte Céline und ihre Stimme wurde desto mehr sie redete immer höher.

"Schul-tag!", verbesserte ich sie. Und betonte dabei das 'Schul'.

"Ja und? Es ist voll aufregend. Ich frage mich wie die Schule aussieht. Wie die Schüler und Lehrer so sind und wie es ist in der Schule Englisch zu sprechen."

"Also erstens hast du unsere Schule schon auf tausenden Bildern im Internet gesehen und zweitens wird es sicher so sein wie in jeder anderen Schule. Schule ist Schule egal wo..."

Ich hatte keinen Bock auf Schule. Und...das könnte auch garnicht daran liegen, dass ich letzte nacht nur circa fünf Stunden geschlafen hatte, da Céline und ich die ganze Zeit gequatscht hatten. Nein, nein gar nicht.

~~~

"Wir müssen aussteigen, María!", zischte Céline mir plötzlich in der U-Bahn zu. Ich hatte total gedankenverloren in die Luft gestarrt, aber nicht wirklich besonders über etwas nachgedacht. Irgendwie war ich heute einfach zu müde um mich auf irgendetwas zu konzentrieren.

"Komm jetzt!", Célines Stimme war jetzt etwas schärfer, also bewegte ich mich langsam in ihre Richtung. Und ich muss schon sagen, dass war gar nicht mal so einfach, die U-Bahn war nämlich gestopft voll. Als Céline und ich es dann endlich aus der U-Bahn hinaus geschafft hatten, standen wir vor dem nächsten Problem: Wo müssen wir jetzt hin?

"Wo müssen wir hin, Céline?", fragte ich leise.

"Ehrlich gesagt: Keine Ahnung.", sagte diese und schüttelte den Kopf. Sie schaute zu mir und lächelte.

"Wir sind so blöd, María. Wir haben vergessen uns die Adresse von der Schule raus zu suchen."

Plötzlich begann ich zu kichern.
Ich stand da, mitten in einem Gewimmel von Menschen, und kicherte wie blöd vor mich hin.
Céline schaute mich mit einem etwas entgeisterten Blick an.
Doch als Antwort begann ich diesmal nur lauthals zu lachen.

"Das ist nicht witzig, Maria!"

Zuerst klang ihre Stimme scharf, aber dann wechselte auch sie in ein kichern, dass dann ebenfalls kn einem Lachanfall endete.

Na Super! Jetzt standen wir hier. Mitten in einer Masse von hektischen Menschen, die so schnell wie möglich in die Arbeit oder in die Schule mussten, und lachten uns die Seele aus dem Leib. Wir sahen sicher aus, als wären wir high oder so.

Nach ein paar Minuten des "kicherns" hatte sich Céline dann ins Internet gehängt und herausgefunden, wo wir hin mussten. Und man muss schon sagen, dass der Weg nich gerade kurz war...aber ja Morgensport schadet nie!
Ich war übrigens auch schon wieder besser gelaunt. Das lag wohl an meiner Lach-Zwischen-Einlage.
Wir würden jetzt noch knapp fünfzehn Minuten bis zu unserer Schule brauchen.

Aja, die Schule. Irgendwie freute ich mich richtig! Ich weiß, ich weiß vor circa einer Stunde hatte das noch ganz anders geklungen, aber wie gesagt, ich war schon wieder besser gelaunt.
Und es war ja keine gewöhnliche Schule auf die wir gehen würden.
Nein.
Unsere Schule, war eine Schule, die etwas in ihren Unterricht mit einbezogen hatte, was ich (und Céline natürlich auch!) schon seit Kind an liebte: Tanzen!
Es war schon immer mein Traum auf eine richtige Ballet Schule zu gehen. Aber leider gab es von denen in Österreich nicht so viele...
Also hatten wir uns gedacht, zu versuchen uns hier in London, für ein Jahr, an einer Tanzschule zu bewerben.
Und siehe da, man hatte uns genommen!
Wir würden zwar in eine zehnte Klasse kommen, obwohl wir mit österreichischen Verhältnissen eigentlich schon in die elfte Klasse gehörten, aber hier in England war schon ein ziemlich anderes Schulsystem und da hatten wir uns entschlossen, lieber noch einmal die zehnte zu machen als dann ewig hinterher zu hinken. (Mit dem Schulischen- und Tanztechnischen Können)

Aber ich freute mich richtig. Ab jetzt würde ich jeden Tag tanzen. Ein ganzes Jahr.
Ich grinste Céline zu und sie wusste genau, was ich dachte. Sie grinste zurück und ich wusste, dass sie genau so aufgeregt war, wie ich.

Es war so toll zu wissen dass wir für ein Jahr auf eine Ballet Schule gehen würden.

Für ein Jahr in der Schule Tanzunterricht haben würden.

Für ein Jahr jeden Tag tanzen würden.

Wir würden für ein Jahr auf die Royal Ballet School of London gehen!

That Guy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt