Kapitel 7

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María's Sicht

Das wäre aber jetzt wirklich ein riesengroßer Zufall, wenn Céline wirklich DEN Liam getroffen hätte. Und das auch noch zur selben Zeit wie ich Harry getroffen hatte...
Aja, Harry.
Während der ganzen Aufregung hier, hatte ich gar nicht mehr über ihn nachgedacht.
Das war ja einerseits gut, weil ich dann nicht die ganze zeit traurig bin und mir nicht immer Vorwürfe mache, aber ich muss mir irgendwann trotzdem noch überlegen, wie es mit ihm weitergehen soll.

Aber das ist jetzt erst mal an zweiter Stelle, denn vor mir auf dem Bett saß eine ziemlich aufgeregte Céline, die nur darauf wartet, dass ich ihr ein Bild von Liam Payne zeigte. Ich betrachtete Céline einmal kurz und ich musste schon sagen, es sah wirklich lustig aus, wie sie einen Lachflash nach dem anderen hatte. Im Moment kicherte sie leise vor sich hin und schaute mich immer wieder einmal kurz an.

"Und hast du schon ein Foto von Liam gefunden?", fragte sich mich mit großen Augen und einer viel zu hohen Stimme.

"Ja warte gib mir bisschen Zeit..."

"Ja okay."

Und schon wieder bekam sie einen Lachanfall.

"Das wäre einfach...", Lachanfall, "zu krass, wenn es wirklich...", Lachanfall, "der Liam von One Direction wäre."
Und dreimal dürft ihr raten...Lachanfall.

Ich suchte schnell auf meinem iPhone, in der Galerie, nach einem Bild von Liam. (Ich hatte ja genug - directioner halt xD)
Nach ein paar Sekunden hatte ich DAS perfekte Bild und hielt Céline mein Handy unter die Nase.
Sie war schon wieder in einem Kichermodus angekommen, aber als sie das Handy sah, dass direkt vor ihrem Gesicht schwebte, hörte sie augenblicklich auf zu lachen. Sie betrachtete das Bild kurz. Ihre Augen weiteten sich und sie sagte nur: "Oh mein Gott. Das ist er."

Zack! Das hatte gesessen. Es wäre zwar schon lustig gewesen, wenn er es gewesen wäre, aber wirklich erwartet hatte ich es nicht, das muss ich schon sagen. Ich hatte es auf keinen Fall erwartet! Aber er war es, oder ist es, besser gesagt.

Ich konnte es noch immer nicht glauben. Ich meine, ich wusste schon dass ihr wirklich Liam Payne begegnet war und das auch noch zur selben Zeit wie mit Harry Styles. Ich wusste es, aber es war immer noch nicht bis in mein Inneres durchgedrungen, denn dann würde ich jetzt entweder herumschreien und herumspringen oder anfangen zu heulen. Da ich aber noch total ruhig dasaß war es ganz eindeutig noch nicht bis zu mir durchgedrungen.
Ganz im Gegensatz zu Celine. Sie saß mit gebücktem Rücken auf meinem Bett und hatte ihren Kopf auf ihre Hände gestützt. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, da ihr ihre wunderschönen blond-braunen Harre, für die ich sie schon immer beneidet hatte, ins Gesicht gefallen waren. Ich wusste aber trotzdem wie ihr Gesichtsausdruck aussah: Sie war verletzt. So richtig.

Also kroch ich langsam zu ihr rüber und strich ihr leicht über den Rücken.
"Hey. Alles Okay?", fragte ich, auch wenn ich definitiv wusste, dass nicht alles in Ordnung war.

"Jaja...", ihre Stimme bestätigte meine Vermutung nur noch.

"Nein ist es nicht. Das seh ich doch."

"Wieso fragst du dann so blöd?", grinste sie und sah mir endlich wieder in die Augen.

"Naja, jetzt hab ich dich wenigstens wieder zum Lachen gebracht.", sagte ich stolz.

Sie zuckte nur mit den Schultern und schlug wieder den Blick nieder.

"Bist du in ihn verliebt. Ich mein bist du dir sicher?", fragte ich leise und vorsichtig.

"Es ist jetzt vielleicht nicht das beste, wenn man die Situation bedenkt, aber Ja. Ich bin mit sicher. Ich bin in ihn verliebt. Ich hatte da dieses Gefühl. Aber du musst doch sicher eh wissen, wie ich mich fühle. Immerhin machst du hier das gleiche durch wie ich.", ihre Stimme war leise. Sie flüsterte schon fast.

"Ja...", antwortete ich das einzige, was mir dazu einfiel.

Nach kurzen Schweigen fragte ich: "Und was sollen wir jetzt machen?"

"Wir können gar nichts machen. Das ist dir doch klar. Sieh mal der Realität ins Auge. Die Beiden haben uns sicher schon vergessen. Wir waren nur eine Beschäftigung für einen Abend. Ein Gebrauchsgegenstand zum Zweck. Aber nicht mehr. Wir bedeuten ihnen nichts! Gar nichts!", Célines Stimm klang verletzt, traurig, aber vor allem sauer. Ja genau sauer.

Aber ich konnte nichts dazu sagen. Vor allem weil ich wusste, dass sie recht hatte. So traurig es auch war. Ich hatte genau gleich, wie sie über diese Situation gedacht. Sie hatte mit wirklich aus der Seele gesprochen. Also wenn wir zwei nicht Seelenverwandte sind, dann weiß ich auch nicht weiter.

Céline hob den Kopf und schaute mich an. Sie hatte keinen Ausdruck in ihrem Gesicht und ihren Augen fehlte das Strahlen, welches sie immer blau aufblitzen ließen, wenn sie fröhlich war.
Als sie an meinem Gesichtsausdruck gemerkt hatte, dass ich auch so dachte wie sie und nichts mehr zu diesem Thema sagen würde, stand sie abrupt auf. Sie lief aus unserem Zimmer und knallte die Türe hinter sich zu.
Ich wollte ihr nacht, aber irgendwie konnte ich mich nicht von der Stelle rühren.
Das, was Céline gerade gesagt hatte war wirklich bis zu mir durchgekommen.
Ganz im Gegensatz zu der Tatsache, dass sie Liam Payne getroffen hatte.

"Wir können gar nichts machen....Sieh mal der Realität ins Auge...
Beschäftigung für einen Abend....Ein Gebrauchsgegenstand zum Zweck....
Wir bedeuten ihnen nichts...
Gar nichts!"

Sie hatte recht. So verdammt recht. Dass wusste ich. Aber ich wollte es nicht glauben. Es tat so weh das zu glauben. Es tat so weh zu glauben, dass man für den Menschen, den man zutiefst liebte, nur ein Spielzeug war.
Aber es stimmte...
Und jetzt war Céline genauso verletzt wie ich.

Na toll. Wo waren wir jetzt schon wieder hineingeraten?

That Guy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt