Kapitel 23

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Céline's Sicht

Langsam fing ich an mir Sorgen um María zu machen. So oft ich sie auf anrief, sie hob einfach nicht ab.
Ich beschloss einen Spaziergang zu machen und eine Runde an der angenehmen Abendluft zu machen. Also schnappte ich mir meine Schlüssel, mein Handy, schrieb noch eine kurze Notiz, damit sie sich - im Gegensatz zu mir - keine Sorgen machen muss und verließ das Haus.
Als die Musik in meinen Kopfhörern anfing zu spielen, fühlte ich mich sofort wie in einem Musikvideo. Ich liebe diese Momente so sehr, da man alles um sich herum vergessen kann und sich nur um sich selber kümmern kann. Als Afire Love von Ed Sheeran begann, begannen die Tränen nur so aus mir zu rinnen. Im Moment wurde mir einfach alles etwas zu viel. Die Schule mit den ständigen Prüfungen und der harten Kritik ist schonmal nicht so einfach zu verkraften.  Mann muss wie eine eiskalte Betonmauer alles abprallen lassen und darf sich nichts zu Herzen nehmen. Bei so emotionalen Menschen wie mir kann das schon mal zu einem Problem werden. Noch dazu kommt der private Kram in letzter Zeit. Und mit einer Nachricht traue ich mich nicht einfach nicht zu María zu gehen. Ich weiß, dass ich ihr alles anvertrauen kann, aber ich weiß auch, dass sie in letzter Zeit ihr Gefühls Limit überschritten hat und ich hab' einfach keine Ahnung, ob ich sie damit belasten kann.

Ich setzte mich an eine alte Bank die in einem Park neben einem einem See stand und sah den Wasserspielen der Fontänen zu.

Einige Minuten vergingen und ich spürte eine sanfte Hand auf meiner Schulter. Jeder andere in meiner Situation hätte wahrscheinlich Angst bekommen aber ich spürte einfach, wer es war. Ohne mich umzudrehen flüsterte ich "Wie hast du mich gefunden?".
"Mein Herz hat mich zu dir geführt."
Wie in einem der kitschigen Film, die ich so liebte drehten wir uns gleichzeitig um und sahen und tief in die Augen. In seinen wunderschönen braunen Augen sah' ich ein ebenso wunderschönes Funkeln. Ich hielt es einfach nicht länger aus. Nach so vielen schlaflosen Nächten, ebenso bescheuerten Tagen fühlte ich mich zumindest für einen Moment in seinen Armen wohl. Nach diesem Gedanken schloss ich meine Augen und spürte förmlich, wie wir uns näher kommen. Endlich spürte ich seine Lippen auf meinen und es fühlte sie verdammt noch mal richtig und gut an.
Alle Sorgen der letzten Tage waren wie weggeblasen.
Nach einem langen, gefühlvollen und intensivstem Kuss öffneten wir beide unsere Augen. Niemand sagte auch nur ein Wort. Ich kuschelte mich einfach in seine muskulösen Arme und genoss die Wärme.
Ich verlor völlig das Zeitgefühl, aber irgendwann schlug Liam mit sanfter Stimme vor "Wie wäre es, wenn ich dich nach Hause fahren würden?"
"Wie wäre es, wenn du auch noch ein bisschen bei mir bleiben würdest?" lautete mein Gegenvorschlag.
"Deal." kicherte er leise.

~~~

Als wir nach einem romantischem Fußweg in dem Haus ankamen, öffnete ich die Haustüre und sagte "Voilà. Hier sind wir. Lust auf Heiße Schokolade mit extra viel Sahne?" "Aber immer doch" grinste er.

"Kommt sofort" antwortete ich lachend. "Ich will mir aber noch schnell was bequemes anziehen. Du auch? Wir finden sicher was für dich."

"Ja gerne, ich hab' ja zum Glück immer was mit ... Ist so n' Tick von mir." lachte er.

Als er umgezogen zurück in die Küche kam, warf er mir seinen kuscheligen, dicken Pulli (den man bei den eisigen Temperaturen draußen auch wirklich braucht) zu und zwinkerte.
Sofort begann mein Herz zu klopfen. Also schlüpfte ich in den Pulli der mir bis über den Po ging und zog dazu meine Over Knees und meine kuschligen Hausschuhe für meine eiskalten Füßen an. Mit meinen Haaren stellte ich nichts besonders an, ich machte mir nur schnell einen Messy Bun. Kennt ihr diese Tumbrl Bilder von den Girls in den Pullis ihrer Boyfriends, ich dachte nie, dass es sowas richtig gibt, aber ... Anscheinend hab' ich mit Liam einen  richtigen Glücksgriff gemacht. ; ))

~~~

Als nach viel Spaß und auch Chaos, dass sich in der Küche bemerkbar machte, die Heiße Schokolade fertig war, machten wir uns es auf der großen Couch gemütlich. Er setzte sich hin und ich schlug meine Beine über Liam. Es war einfach perfekt. Als ich den ersten Schluck nahm, kam etwas der Sahne an meine Nasenspitze und die süße Reaktion von Liam war, dass er seinen Finger nahm, und abschleckte. Er war einfach so cuuuute *-*

Wir lachten so viel an dem Abend und es war der schönste seit langem.

Als mir Liam gerade lustige Geschichten, die immer so passieren bei ihrer Band, erzählte, hörte ich einen Schlüssen im Schlüsselloch.

Und dreimal dürft ihr raten, wer eng umschlungen und schwer beschäftigt mit abknutschen hereinkamen ...

Richtig. María und Harry. Ich glaube, wenn Liam und ich nicht gleichzeitig angefangen hätten, so heftig zu prusten, dass der schöne weiße Teppich jetzt ein paar Kakao Flecken mehr hat, hätten und die beiden Turteltäubchen gar nicht bemerkt.
Nach einem kleinen Moment der Verwunderung, die ihnen ins Gesicht geschrieben war, begannen sie ebenfalls zu lachen. Ein bisschen unangenehm war den beiden das dann aber doch (das merkt man natürlich als beste Freundin von María) und Harry begann zu stottern "Wie ... Ihr beide jetzt auch oder was?"
Liam warf mir einen seiner wunderbaren Blicke zu und wir sahen uns verliebt in die Augen. "Ja ... Wir beide jetzt auch" sagte ich schlussendlich grinsend und gab Liam einen zärtlichen kurzen Kuss. DAS war zumindest der Plan, er hingegen hatte anscheinend etwas anderes vor und nahm mein Gesicht zärtlich in seine Hände und drückte mit leichtem Druck seine an meine Lippen.
"Ich glaub' wir gehen dann mal lieber" sagte María peinlich berührt und zog Harry an seiner Hand mit sich mit.

That Guy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt