Und wieder hatte einer dieser nutzlosen Tage begonnen. Es war nun genau 2 Wochen her, seit Tony Thanos endgültig besiegt hatte. Seit er sich geopfert hatte. Seit er tot war. Tony Stark war seit genau 2 Wochen tot.
Peter lag in seinem Bett und starrte die weiße Zimmerdecke an. Immer und immer wieder ging ihm dieser Gedanke durch den Kopf. Es hätte alles anders laufen können, anders laufen sollen. Er wollte Stephen in dem was er sagte Glauben schenken, doch konnte er sich einfach nicht vorstellen, dass es keinen anderen Weg gegeben hatte. Es gab immer einen anderen Weg. Immer.
Langsam setzte Peter sich auf. Verschlafen rieb er sich durch das Gesicht, bevor er aus dem Bett stieg und aus dem Fenster blickte. Das war nun seit 14 Tagen seine morgendliche Routine. Oftmals verbrachte er dann mehrere Stunden vor dem Fenster und starrte einfach nur Richtung Himmel. Peter konnte noch nicht einmal sagen, wieso er das tat, doch irgendwie stellte er sich häufig vor, wie Tony als Iron Man aus dem Himmel schoss und alles wieder so werden würde wie früher.
Nach einer langen Zeit löste sich Peter von dem Fenster. Wäre er nicht so verletzt, hätte er den Ausblick wohl als wunderschön bezeichnet. Nach der Beerdigung hatten sich die Avengers darauf geeinigt, vorerst in den Avengers Tower zu ziehen. Sie waren sich einig, dass es so leichter war, das Geschehene zu verarbeiten. Peter selbst war einfach mitgekommen, es hielt ihn schließlich nichts zuhause.
Er hatte sogar das Apartment ganz oben bekommen und unter anderen Umständen hätte er sich sicherlich darüber gefreut, allerdings...
Wieder spürte Peter, wie die Trauer ihn übermannte, seinen ganzen Körper durchströmte. Er lehnte sich gegen die Wand und rutschte an ihr herunter, bis er auf dem Boden saß. Es machte ihn fast wahnsinnig, wenn er sich vorstellte, wie es hinter der Wand aussah. Dort war nämlich das Zimmer seines Mentors, Tonys Zimmer. So oft hatte Peter mit dem Gedanken gespielt, einfach rüber zu gehen, einfach einen Blick in das Zimmer Tonys zu werfen. Unzählige Male hatte er vor der Tür dieses Apartments gestanden, um dann doch wieder in seinem eigenen zu verschwinden. Peter hatte einfach zu große Angst, was es in ihm auslösen würde, wie er auf den vertrauten Geruch und die ihm nur zu bekannten Gegenstände reagieren würde. Es war wirklich hart für ihn, den Verlust zu verarbeiten, und da würden es ihm die ganzen Erinnerungen nicht leichter machen.
Peter schreckte auf, als es plötzlich leise an der Tür klopfte. "Darf ich reinkommen?", hörte er die unverkennbare, tiefe Stimme Stephens von draußen. Er klang etwas zögerlich, aber trotzdem entschlossen, das Gespräch zu suchen. Peter wunderte das nicht. Fast täglich klopfte der Magier an die Tür, um mit ihm zu reden. Wahrscheinlich machte er sich ziemliche Sorgen, was Peter ihm auch nicht verübeln konnte. Er war, seit er in dem Avengers Tower lebte, nicht aus seinem Zimmer gekommen. Die einzigen Ausnahmen bestanden darin, dass er hin und wieder vor Tonys Apartment stand. Aber selbst das tat er nur spät am Abend, sodass er sicher sein konnte, dass niemand ihn sah.
"Peter, hörst du mich?", tönte die Stimme von draußen, es folgte ein erneutes Klopfen.
Peter schluckte kurz, blickte zur Tür, entschied sich dann aber doch dafür, weiter zu schweigen. Nachdem sie hier eingezogen waren, hatte er kein Wort mehr gesagt, nicht eins. Es tat irgendwie gut, einfach für sich zu sein, sich nicht für irgendwas rechtfertigen zu müssen oder generell sich irgendwem zu öffnen.
Letzteres würde sich außerdem wie Verrat anfühlen, auch wenn Peter sich trotzdem manchmal wünschte, sich einfach jemandem anzuvertrauen. Allerdings war es ihm noch nie leichtgefallen, einem Menschen einfach bedingungslos zu vertrauen und die einzige Person, der er auch seine intimsten Geheimnisse und Gedanken anvertrauen wollte und konnte war... Tony Stark.
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And if you'd be here.
FanfictionTony ist nun seit 2 Wochen tot. Peter hat mit ihm einen sehr guten Freund und einen der wichtigsten Menschen seines Lebens verloren. Für ihn scheint es weder Freude noch Glück zu geben, niemand schafft es, ihn wieder aufzubauen. Doch die Zeit heilt...