Akzeptanz

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Seine Beine trugen ihn geradewegs zu dem schlichten Kleiderschrank. Peter riss die Tür auf, kniete sich auf den Boden und begann, T-Shirt für T-Shirt aus den Regalen zu zerren. Erst nach ein paar Minuten fand er das kleine Päckchen mit der inzwischen verknickten Karte zwischen einigen Jogginghosen und Hoodies.

Es war da. Es war wirklich noch da.

Ohne lange darüber nachzudenken machte Peter sich an dem Papier zu schaffen. Die Art wie es verpackt war, ließ ihn vermuten, dass Tony sich die Mühe gemacht hatte: Sehr viel Klebeband und noch mehr Geschenkpapier. Es dauerte ein wenig, bis sich der Teenager durch die Schichten gekämpft hatte, doch irgendwann war auch der letzte Klebestreifen abgezogen.

Vorsichtig nahm Peter den Gegenstand hoch. Es war Kleidung aus dünnem Stoff, ein Schlafanzug, wie er feststellte. Doch erst als er die Vorderseite des Oberteils sah, verstand er die Bedeutung dahinter.

Es war der Iron Man-Pyjama, den er früher gern getragen hatte, den er auch getragen hatte, als Tony ihn das erste Mal bei sich hat übernachten lassen, aus dem er aber längst rausgewachsen war. Jetzt hatte Tony ihn in einigen Nummern größer besorgt, sodass er Peter ohne Probleme passen sollte. Probehalber streifte er sich sein Oberteil aus und zog das Neue über. Es passte wie angegossen, allerdings hatte Peter nichts anderes von Tony erwartet.

Als nächstes fiel sein Blick auf die beiliegende Karte. Für welchen Text sich sein Mentor wohl entschieden hatte? Er war ja doch noch ziemlich schnell mit der Karte fertig geworden, nachdem er so lange über einen passenden Text nachgedacht hatte. Langsam klappte Peter das Stück Pappe auf:

Lieber Peter!

Alles Gute zum Geburtstag wünscht dir Tony Stark

P.S. Jeder Held braucht auch einen Ersatzanzug. Ich wäre kein guter Mentor, würde ich mich nicht kümmern... ;)

P.P.S.

Du bist mir wichtig.

Das war zwar nicht das, was Peter erwartet hatte, aber dennoch wusste er die Karte zu schätzen. Er legte sie auf den Boden, schmiss das Geschenkpapier weg und warf sich aufs Bett. Tonys Bett.

Anders als geplant schlief er, ausgelaugt wie er war, auch direkt dort ein.

Am nächsten Morgen schien die Sonne durch die großen Fenster und weckte Peter mit ihrem hellen Licht. Verschlafen rieb sich der Teenager die Müdigkeit aus den Augen und setzte sich auf. Ein Blick durch das Zimmer ließ ihn sich an den vergangenen Abend erinnern. Den Schlafanzug hatte er noch immer an, die Karte lag auf dem Boden.

"Guten Morgen!", rief er in den leeren Raum. Wie zu erwarten kam keine Antwort. Stattdessen musste Peter feststellen, dass es für einen 'guten Morgen' inzwischen etwas spät war. Kein Wunder- er war schließlich lange wach geblieben. Den gestrigen Abend ließ er in seinem Kopf noch einmal Revue passieren: Es gab eine Überraschungsparty, er hatte mit einigen Gästen getanzt und gesprochen, Morgan hatte bei ihm übernachtet, er hatte sich den Stick angeschaut und... MORGAN! Sie musste noch in seinem Zimmer liegen und sich fragen, wo er, Peter, war! Schon war der Teenager aufgesprungen und in das Zimmer nebenan gesprintet. Er rauschte durch die Tür, nur um dort ein ordentlich gemachtes, leeres Bett vorzufinden. Eine gewisse Panik breitete sich in Peter aus. Wo war sie?

"Morgan ist weg."

Erschrocken drehte er sich um. Stephen stand im Türrahmen.

"Pepper hat sie heute Morgen abgeholt."

Erleichtert atmete der junge Avenger auf.

"War sie sauer, dass ich nicht da war?"

"Wer? Pepper oder Morgan?"

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