Und ich bin... Iron Man!

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Als Peter am nächsten Morgen aufwachte, warf er als erstes einen Blick auf sein Handy. Der Chat mit MJ war geöffnet, die ganzen Nachrichten des letzten Abends leuchteten ihm entgegen. Es war also kein Traum gewesen, er hatte sich wirklich so komisch benommen. MJ musste ihn für den größten Idioten halten, auch wenn sie das gestern abgestritten hatte. Es war längst zu spät, irgendwas richtig zu stellen, also musste er wohl einfach auf das nächste Treffen warten, in dem Peter MJ dann beweisen konnte, dass er nicht total dämlich war.

Verschlafen setzte sich der junge Held auf und streckte sich. Das Wetter war großartig, die Sonne strahlte in den Raum, und trotzdem fühlte sich Peter nicht gut. Die gestrige Sache beschäftigte ihn doch ziemlich. Um sich selbst ein wenig zu beruhigen, entschloss er kurzerhand, MJ nach einem neuen Treffen zu fragen. Er tippte eine kurze Nachricht, sendete sie und bewegte sich dann schwungvoll aus seinem Bett. Nachdem er sich umgezogen hatte, ließ Peter das Smartphone in die Tasche seiner Jeans rutschen. Als er seine Zähne geputzt hatte, blieb er an dem Spiegel hängen. Im Vergleich zu den letzten Tagen sah er inzwischen wieder richtig gut aus. Die Ringe unter seinen Augen waren nicht mehr so dunkel, sein Gesicht wirkte nicht mehr so zusammengefallen und er sah aufgeweckter aus. Insgesamt würde er sich schon fast wieder als ansehnlich bezeichnen, nicht hübsch, aber ansehnlich.

Peter schreckte zusammen, als es an der Tür pochte. Stephens Stimme ertönte von draußen: "Peter? Ich mache mich sofort auf den Weg zu Pepper, willst du jetzt mit? Ansonsten würde ich jetzt verschwinden, ich komme heute Abend wieder."

"Nein, warte, ich komm mit! Einen Moment noch!"

Peter hatte tatsächlich vergessen, dass er eingeladen wurde. Eilig lief er zu seinem Kleiderschrank, griff sich einen frischen Hoodie und warf den, den er sowohl gestern als auch gerade getragen hatte, achtlos in die Ecke. Beim Rausgehen richtete er noch eben seine Haare, dann öffnete er die Tür.

Ihm wurde ein außergewöhnlicher Anblick geboten. Stephen hatte seine Robe gegen einen schwarzen Pullover getauscht, dazu trug er eine Jogginghose. Neben ihm schwebte sein Cloak, ebenfalls bereit für einen Aufbruch.

Erstaunt zog Peter eine Augenbraue hoch, musterte Stephen von oben bis unten.

"Ist was?", fragte dieser ihn deshalb.

"Nein, nein, es ist nur... So ungewohnt, dich in solchen Klamotten zu sehen..."

Peter lächelte.

"Ist mal was anderes, sieht aber wirklich gut aus, solltest du öfter tragen!"

"Danke...?", erwiderte Stephen, sichtlich irritiert.

"Wollen wir dann?"

Ein bestätigendes Nicken reichte, dann formte Stephen ein Portal, welches direkt zu dem kleinen Haus am See führte.

Vorsichtig stiegen die beiden durch den Ring aus orangen Funken.

Ein leichtes Unbehagen beschlich Peter, als er einen Fuß auf das Grundstück der Starks setzte. Direkt wehte ihm ein kühler Wind entgegen, einige Meter weiter sah er das kleine Landhaus neben dem See. Ein gewaltiger Kloß bildete sich in seinem Hals, als Peter an die Bestattung zurückdachte. Irgendwo auf dem Grund des Sees musste Tony jetzt liegen, neben seinem Haus, seiner Familie. Tot.

Einige Sekunden stand Peter, den Blick nur auf das Gewässer gerichtet, da, unfähig sich zu bewegen. Auf einmal fühlte es sich nicht mehr richtig an hier zu stehen, der Ort, den Mr Stark sein Zuhause genannt hatte.

Mit dem kleinen Gedanken fingen Tausende rund um Tony an, in Peters Kopf herumzuschwirren, keiner wollte sich einordnen lassen, zusammenhangslos kreisten sie einfach in seinem Schädel und ließen ihn schwindelig werden. Als das Portal sich hinter ihm schloss, kroch die Panik in ihm hoch.

And if you'd be here.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt