Mit einem Gähner richtete sich Peter auf. Kurz reckte er sich, erhob sich dann aber schwungvoll aus seinem Bett und begab sich direkt in Richtung Küche, in der Hoffnung, Stephen dort anzutreffen. Heute wollte er ihn endlich auf seinen geplanten Schulstart ansprechen, je eher, desto besser. Bevor er allerdings das Stockwerk wechselte, strich er noch eben einen Tag im Ketten-Kalender ab, als ihm auffiel, dass er die Kette nur noch ein Wochenende zu tragen hatte. Wie schnell die Zeit doch vergangen war.
Peter fand schließlich zu seiner Verwunderung nicht Stephen in der Küche auf, sondern Wanda.
"Peter, hallo", begrüßte sie den Teenager.
"Hey Wanda, schön dich zu sehen. Du hast nicht zufällig Stephen gesehen, oder? Ich muss dringend mit ihm..."
"Nein, habe ich nicht. Hast du vielleicht ein paar Minuten?"
"Ich äh..."
Peter sah ihren flehenden Blick.
"Klar, was ist los?"
"Gib mir deine Hand."
Er würde das Gespräch mit Stephen wohl vorerst aufschieben müssen.
Kaum war Peter ihrer Bitte nachgekommen, öffnete Wanda das Fenster und schwebte mit Peter raus.
"Wo wollen wir hin?", wollte Peter wissen. Sie stiegen immer höher in die Luft und das muntere Treiben der Stadt wurde unter ihnen immer kleiner. Normalerweise war das für Peter nichts Ungewöhnliches, doch da er seine Netz-Shooter nicht an seinen Handgelenken hatte, musste er zugeben, dass ihm etwas mulmig zumute war. Ein Sturz aus dieser Höhe wäre selbst für ihn tödlich.
"Aufs Dach", klärte Wanda ihn auf.
"Warum?"
Die beiden kamen auf der Plattform, auf der für gewöhnlich nur Rhodey, wie Tony früher, oder Helikopter landeten, zum Stehen.
"Schau dich um."
Der Ausblick war wirklich fantastisch. Hier sollte er öfter mal sitzen, dachte Peter. Es war so ruhig und friedlich hier oben, irgendwie... Inspirierend.
"Wunderschön, nicht?"
Wanda lächelte, als der Teenager nur ein Nicken zustande brachte. Sie setzte sich an die Kante der Plattform und ließ die Beine über dem Abgrund baumeln.
"Komm her, Peter."
Sie deutete mit ihrer Hand neben sich, noch immer ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Zögernd rutschte Peter ebenfalls soweit an die Kante, dass seine Beine über der Stadt hingen. Die Angst, die er verspürt hatte, wich schnell der Faszination für diesen Ort. Der Tower lag mitten in der Stadt und doch war er hier oben so weit weg von jeglichem Stress und Ärger, unerreichbar für den Trubel. Wanda schien es ähnlich zu gehen. Sie hatte die Augen geschlossen und ließ den Wind, der unermüdlich um den Tower wirbelte, mit ihren Haaren spielen. Peter tat es ihr schließlich gleich. Er schloss die Augen und genoss einfach die Ruhe. Die kalte Luft wirbelte auch um seinen Kopf, verpasste ihm eine neue, wenn auch etwas zerzauste Frisur und trug den letzten Alltagsstress mit sich.
"Weißt du, damals hätte ich nie gedacht, dass ausgerechnet ich mal Teil der Avengers werde. Sie waren die Bösen für mich, die, die nicht im Recht sind."
Peter schaute zu der Frau zu seiner linken. Wanda starrte nur in die Ferne, ihre Augen glänzten. Als sie weitersprach klang ihre Stimme brüchig, der sokovianische Akzent drang markant in sein Ohr.
"Letztlich wurde ich ja eines Besseren belehrt. Aber als ich endlich erkannt habe, was richtig ist und was nicht, wer eigentlich der wahre Feind ist da... Da war es schon zu spät. Ich... Ich hab alles verloren, meine Heimat, meine Familie meinen..."
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And if you'd be here.
FanfictionTony ist nun seit 2 Wochen tot. Peter hat mit ihm einen sehr guten Freund und einen der wichtigsten Menschen seines Lebens verloren. Für ihn scheint es weder Freude noch Glück zu geben, niemand schafft es, ihn wieder aufzubauen. Doch die Zeit heilt...