,,Was wollte Rafe hier?", fragt JJ, während wir die Veranda verlassen und zu seinem Bike gehen. ,,Nur wieder dieses Gerede, dass er mich zurück will", lüge ich. Ich weiß nicht genau, warum ich nicht einfach die Wahrheit sage, aber ich denke, das erspart mir eine anstrengende Diskussion über Rafe. ,,Dieses Arschloch hat wirklich Hoffnungen, hm", meint JJ.
Er steigt auf das Motorrad. ,,Alles klar, los geht's", sagt er und wartet, bis ich mich hinten drauf setzte. ,,Ist das sicher?", frage ich. ,,Sogar Pope hat sich wohlgefühlt, also ja", lächelt JJ. Ich steige auf das Bike und schlinge meine Arme dann um seinen Bauch. Er startet den Motor. ,,Bereit?" ,,Keine Helme?", frage ich zurück. ,,Brauchen wir nicht." JJ fährt los.
Als wir auf der Straße sind, gibt er rasch gas. ,,JJ!" Ich halte mich etwas fester an ihm fest, worauf ich höre, wie er lacht. Wir fahren durch den Cut, wo alles schnell an uns vorbei zieht. Der Wind löst eine angenehme Atmosphäre aus. Ich fange an zu lächeln. Dann nehme ich JJs Cap und ziehe sie mir nach hinten gerichtet über.
Wir fahren ebenfalls durch Figure Eight und machen dann noch ein paar Runden durch den Cut. Teilweise sehe ich Outer Banks von Seiten, von denen ich sie noch nicht gesehen habe. An einem warmen Sommertag auf dem Motorrad rumzufahren, ist womöglich gerade einer meiner Lieblingsbeschäftigungen geworden.
Ich bemerke jetzt erst, wie sich der Himmel anfängt orange zu färben. Kurz darauf fahren wir über eine Brücke und ich kann den Sonnenuntergang beobachten. Wow. Ein breites Lächeln zieht sich durch mein Gesicht. ,,Wohoo!", rufe ich in die Ferne hinaus und strecke einen Arm nach oben. JJ macht mir nach und lacht dann wieder. Anschließend umarme ich ihn und lege meinen Kopf in seinen Nacken. Das macht mich gerade einfach nur glücklich.
Bald darauf fährt JJ in die Richtung seines Hauses und wir erreichen es schnell. Dort fährt er vor das Gebäude und schaltet folgend den Motor aus. ,,Scheiße, war das geil!", sage ich aufgeregt und steige vom Bike, worauf JJ erneut Freude ausdrückt. ,,Warum hast du mich nicht früher auf eine Motorradtour mitgenommen?" JJ zuckt mit den Schultern, steigt ebenfalls vom Bike und stellt es hin. ,,Du hast mich nie gefragt." Ich lächle und wende mich dann dem Haus. ,,Na gut, komm", sagt er, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her.
Als wir vor der Haustür stehen, stoppt JJ und schaut zu mir. Er räuspert. ,,Ich schaue nur schnell nach, ob mein Dad da ist." ,,Klar, ich warte hier", sage ich verständnisvoll. Er nickt und geht dann rein. ,,Dad?", ruft er durchs Haus. Er verschwindet kurz, bis er wieder auftaucht. ,,Sturmfrei." Ich lächle. ,,Darf ich reinkommen?" JJ macht Platz. ,,Nur zu." Ich betrete das Haus, ehe er die Tür wieder schließt. ,,Komm." Während ich ihm folge, schaue ich mich um. Es herrscht Unordnung, jedoch macht mir das nichts aus, da es bei uns Zuhause nicht besser aussieht.
JJ führt mich in einen Raum. ,,Willkommen in meiner Höhle." Ich schaue mich um. Die Wände sind mit Bildern und Wandplakaten geschmückt. Auch hier ist es nicht gerade ordentlich, aber es stört mich nicht. JJ schließt die Tür und lässt sich dann auf sein Bett nieder. Dort macht er es sich gemütlich und legt die Hände hinter den Kopf. ,,Nett", lächle ich. ,,Oder?", grinst er. Ich nicke, setze seine Cap ab und lege sie auf den Schreibtisch. Ich schaue kurz aus dem Fenster und begutachte nochmal den Sonnenuntergang, bis ich zu JJ blicke.
,,Darf ich dich was fragen?", frage ich ihn. ,,Schieß los", sagt JJ. ,,Seit wann empfindest du etwas für mich?" Er zuckt mit den Schultern. ,,Eigentlich schon seit Anfang an." ,,Kein Scheiß?", frage ich und setze mich auf den Bettrand. ,,Ja", sagt er. ,,Ich mochte dich schon immer. Du warst schon immer dieses tolle Mädchen, welches wild auf Abenteuer ist und jeglichen Scheiß mitmacht. Dazu bist du noch wunderschön." Ich kann mir mein Lächeln nicht verkneifen, weshalb ich auf meine Schuhe schaue. ,,Ich bin immer glücklich, wenn ich in deiner Nähe bin", fügt er hinzu. Ich schaue, immer noch lächelnd, zu ihm. ,,Hat man mir wirklich nicht angemerkt, dass ich etwas von dir will?", fragt er. ,,Na ja", sage ich. ,,Ich habe mich nur immer gewundert, weshalb du mich von deinen Kommentaren verschont hast." Er schmunzelt und verschränkt seine Arme. ,,Was ist mit dir?", fragt er dann. Ich denke kurz nach.
,,Bei mir ist es eigentlich genau gleich. Du hast einfach irgendetwas, was mich anzieht. Klar machst du viele dumme Sachen, aber das macht dich halt zu JJ. Auch, wenn es mir scheiße geht, bringst du mich zum Lachen. Was ich aber am meisten an dir bewundere, ist, wie warmherzig du bist, wenn es um deine Freunde geht." JJ lächelt vor sich hin. ,,Du beschützt uns um jeden Preis und bist immer für einen da. Und das, obwohl du nicht immer gut behandelt wurdest." Sein Lächeln verschwindet ein wenig. Stille herrscht.
,,Die Beziehung mit Rafe", wechselt er das Thema. ,,War das echt?" Ich schüttle den Kopf. ,,Ich weiß nicht. Da waren auf eine Art schon irgendwelche Gefühle im Spiel, trotzdem denke ich, dass das Ganze hauptsächlich zur Ablenkung war." Er nickt. ,,Dasselbe mit dem Rummachen mit diesen ganzen Mädchen", meint er. ,,Ich wollte mich nur ablenken." Ich spotte. ,,Weißt du, wie sehr mich das immer fertig gemacht hat?", frage ich JJ und schaue zu ihm. ,,Was denkst du, wie ich mich gefühlt habe, als du mit Rafe zusammen warst?", sagt er. Ich schüttle lächelnd den Kopf. ,,Ist es nicht verrückt, wie wir schon die ganze Zeit über etwas für einender empfinden, es aber nicht realisiert haben?" JJ stimmt mir zu. Wieder schweigen wir.
,,Diese Mädchen konnten aber gut küssen, das muss ich ihnen lassen." Ich schaue empört zu JJ. ,,Willst du mir damit sagen, dass sie bessere Küsser als ich sind?" Er grinst schulterzuckend. ,,Ich habe vergessen, wie sich deine Küsse anfühlen." Wir lächeln beide und ich knie auf das Bett, damit ich über ihm bin und ihn küssen kann. Er legt seine Hände an meine Hüfte und erwidert den Kuss. Ich löse mich kurz, um meine Haare, die mir ins Gesicht gefallen sind, nach hinten zu richten. ,,Und? Hast du deine Meinung geändert?", frage ich. ,,Ich bin noch nicht überzeugt", sagt JJ. Ich lege meine Lippen wieder auf seine und lächle in den Kuss hinein, ehe ich nach seiner Zunge suche. Er gibt ein zufriedenes Geräusch von sich, erwidert den Zungenkuss und ich spüre, wie er ebenfalls lächelt.
Nach ein paar Küsse löst er sich von mir und schaut mir in die Augen. ,,Willst du's tun?", fragt er mich. Ich lächle.
Vielleicht ist es gerade noch zu früh dafür, aber die Verbindung zwischen JJ und mir besteht schon lange. Ich spüre es. Es fühlt sich so an, als wären wir beide schon seit immer in einer Bezieheung gewesen, nur, dass wir es nicht gewusst haben.
,,Positiv", sage ich. Er lächelt ebenfalls und küsst mich weiter, ehe er den Träger meines Oberteils über meine Schulter zieht.
DU LIEST GERADE
The G-game | OBX
Fanfiction,,We're back in the G-game baby" Schatzsuche, Jugendamt, Pogues gegen Kooks, Schlägereien, Freundschaft und Liebe, Flucht, Mord... Alles in einem Sommer auf dem sogenannten Paradies auf Erden - Outer Banks. Die Rechte gehören der Serie Outer Banks...