Ich höre Sirenengeheule und öffne meine Augen. Dann setze ich mich auf und schaue mich um. Pope, der sowie ich einer der Tische des Wrecks als Bett benutzt hat, ist auch gerade aufgewacht. Er drückt seine Hände ächzend an den Kopf. Wohl zu viel gekifft, Pope. Ich schaue zu Kie. Sie schläft noch. Folgend sichte ich JJ, der sich an die Wand lehnt und die Situation draußen beobachtet. Ich gähne kurz, steige vom Tisch und gehe zu ihm.
,,Hey", sage ich und er bemerkt mich. ,,Hey." Ich umarme ihn. ,,Alles okay?", fragt er mich, als ich ihn loslasse. Ich nicke einfach nur und mein Blick folgt den Polizeiwagen, die durch die Nachbarschaft fahren. ,,Er wurde bestimmt erwischt", meint JJ. ,,Nein." Pope kommt zu uns. ,,Sie würden nicht rumfahren, wenn sie ihn hätten." ,,Hoffen wir's", sage ich.
,,Wir waren mit im Auto. Wahrscheinlich suchen sie auch nach uns." Unsere Blicke huschen zu Kie, die nun ebenfalls wach ist. Keiner von uns sagt was. ,,Wenn wir schon Gesetzlose sind, können wir auch John B helfen", sagt Pope dann. Er holt die Schlüssel fürs Bike. ,,Du meinst, ihn vor ihnen finden?", fragt JJ, aber Pope geht einfach. ,,Pope", sage ich. ,,Ich besorge Sprit für das Boot", meint er und geht zur Tür. ,,Sei vorsichtig, okay?", sagt Kie. Pope stoppt und schaut Kie schweigend an. Dann dreht er seinen Kopf zu JJ und mir. ,,Um drei am Bootshaus. Seid pünktlich." Er verlässt das Restaurant. Kie tauscht mit JJ und mir verwirrte Blicke aus, dann folgen wir ihr nach draußen.
,,Okay, was hast du für ein Problem?", fragt Kie und eilt die Treppe runter, während JJ und ich vor dem Eingang des Wrecks stehen bleiben. ,,Kein Problem. Ich versuch nur meinen Job zu machen." Pope steigt aufs Motorrad. ,,Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle verletzt hab'", sagt Kie und Pope schaltet den Motor an. ,,Hab' ich was verpasst?", fragt JJ mich, worauf ich mit den Schultern zucke. ,,Was sagst du?", fragt Pope und als Kie antworten will, macht er Lärm. Daraufhin versucht sie sich wieder zu entschuldigen, aber Pope gibt weiter Gas. ,,Ich versuche mit dir zu reden!", sagt Kiara laut. Pope fährt los. JJ und ich schauen uns gegenseitig an, aber keiner von uns weiß so richtig, was zwischen den beiden los ist.
Kie dreht sich mit verdrehten Augen um und kommt wieder zu uns. Auf einmal hören wir einen laut werdendes Geräusch. Neugierig schauen wir nach oben, wo ein Hubschrauber über uns vorbei fliegt. ,,Wer ist das denn?", fragt JJ und ich schaue dem fliegendem Objekt nach. ,,Keine Ahnung. Lass uns wieder rein gehen und alles vorbereiten", meint Kie.
Als wir wieder drinnen sind, fangen wir an eine Kartonschachtel mit Essen für John B und Sarah zu füllen. Wir vermuten, dass sie mit ihm gehen wird.
,,Ich habe ihm gesagt, dass zwischen uns nichts passieren wird", sagt Kie und greift nach dem Brot. Sie hat uns erzählt, wie Pope ihr gestern bei den Camerons seine Gefühle für sie gestanden hat. Dabei habe ich nicht erwähnt, dass ich bereits davon wusste. ,,Und das war nicht das übliche, schräge Pope-Zeug?", fragt JJ und füllt den Karton. ,,Nein, was er gesagt hat, war absolut eindeutig", versichert Kie uns und gibt mir das verpackte Brot, welches ich dann ebenfalls verstaue. ,,Ist das genug Essen für sie?", frage ich dann ein wenig besorgt und analysiere die Schachtel. ,,Das reicht locker für ein paar Wochen, mehr brauchen sie nicht", beruhigt mich JJ und nimmt seinen Rucksack.
,,Ich denke, dass ich ihn echt verletzt hab'", sagt Kie unsicher und bewegt sich Richtung Ausgang. ,,Mach dich deswegen nicht fertig", sage ich und ich folge JJ, der die Kartonschachtel voller Lebensmittel mit sich trägt, nach draußen. ,,Ja", sagt dieser und geht die Treppe runter. ,,Seine Gefühle sind total chaotisch. In den letzen 24 Stunden war er wie Jekyll und Hyde", meint er. ,,Ich gebe es ungern zu, aber mir fehlt der alte Pope. Da wusste man, wo man dran war", sagt Kie und wir gehen zum Auto.
,,Wo warst du?" Kiaras Mutter taucht auf versperrt unserer Freundin den Weg. Ich schaue unsicher zu JJ, welcher das Essen in den Kofferraum legt. ,,Es geht mir gut, ich habe hier übernachtet", beruhigt Kie sie. ,,Ja. Wir hatten Angst um dich und haben die ganze Nacht nach dir gesucht. Wieso hast du nichts gesagt?", sagt Mrs. C aufgebracht. JJ schließt den Kofferraum und wir schauen Kies Mutter unschuldig an. ,,Na, ich sag's euch ja jetzt", sagt Kie. Ihre Mutter bemerkt unsere Blicke. ,,Und was habt ihr drei jetzt vor?" ,,Tut mir leid, wir müssen los", antwortet JJ. ,,Tut mir leid", entschuldigt sich Kie ebenfalls. ,,,Tut mir leid' reicht mir nicht! Wisst ihr, was auf der Insel los ist?" ,,Mom, ich erklär's dir später", sagt Kie und will einsteigen. JJ und ich gehen ums Auto und wir steigen ebenfalls ein. Er vorne, ich hinten.
Mrs. C fragt Kie beunruhigt, ob sie das mit dem Sturm noch nicht mitbekommen hat. Sturm? ,,Was du vorhast, ist gefährlich. Verstehst du?" Die beiden reden durcheinander. Kies Mutter redet davon, dass ihre Tochter noch von den ganzen Polizisten erschossen wird. ,,Ich fahre jetzt!", sagt Kie und startet den Motor, als sie ebenfalls im Auto ist. ,,Das werd' ich nicht zulassen!" ,,Mom, John B braucht mich!", sagt Kie laut. ,,Du bleibt gefälligst hier!" Kie weigert sich, macht die Tür zu und ich schaue stumm nach unten. Ihre Mutter will, dass sie die Tür aufmacht, worauf sich Kie mehrmals entschuldigt. ,,Es tut mir leid." Ich höre das Zittern in ihrer Stimme. Kurz danach fährt sie los und ich höre ihre Mutter noch "Kiara!" hinterher rufen. Kie fängt an am Steuer schluchzen, worauf ich meinen Blick weiterhin senke und schweige.
Alles, was wir wollten, war doch nur eine gute Zeit zu haben. Und nun erleben wir gerade den schlimmsten Sommer überhaupt.
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The G-game | OBX
Fanfiction,,We're back in the G-game baby" Schatzsuche, Jugendamt, Pogues gegen Kooks, Schlägereien, Freundschaft und Liebe, Flucht, Mord... Alles in einem Sommer auf dem sogenannten Paradies auf Erden - Outer Banks. Die Rechte gehören der Serie Outer Banks...