36 - A JJ thing

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Nachdem wir bei Barry waren, sind wir zum Wreck gefahren. Ohne JJ.

,,Er kriegt sich schon ein. Er macht sicher wieder nur sein JJ-Ding", meint John B. Mein Blick hängt auf einem Punkt. ,,Denkt ihr, er geht nach Hause?", frage ich. ,,Die Wahrscheinlichkeit liegt bei null Prozent, dass JJ nach Hause geht", antwortet Pope. Während John B Sarah fragt, ob es ihr gut geht, mache ich ein bekümmertes Gesicht. Es wäre das Letzte, wenn JJ nach Hause geht.

Pope, der der einzige ist, der steht und nicht mit uns am Tisch sitzt, stößt einen Seufzer aus. ,,Okay. Das Zeug in kleinen Mengen zu verkaufen ist gefährlich. Also, am besten gehen wir da nochmal runter und holen den Rest. Alles auf einmal und wir packen es in einen Safe oder ein Versteck, ich weiß nicht genau. Bis wir jemanden finden, der nicht vorhat, uns übers Ohr zu hauen." Wir hören ihm aufmerksam zu. ,,Ich kann mir über Nacht etwas überlegen, sodass wir es gleich morgenfrüh durchziehen können." ,,Einverstanden", sagt John B, worauf Pope ein "Sehr gut" von sich gibt. John nickt. ,,So machen wir das."

,,Was ist mit der Sache mit meinem Dad?", fragt Sarah dann. John B flucht. ,,Welche Sache?", fragt Pope. ,,Ich soll morgen mit Ward angeln gehen", erklärt er. Ich schaue ihn schräg an. ,,Du lässt 400 Millionen Dollar liegen, weil du Fische tötest?", sagt Kie und Pope seufzt wieder. ,,Leute, ich muss gehen." ,,Sag es ab! 400 Millionen, Alter!", sagt Pope. ,,Lass dir was einfallen!", kommt es von Kie. ,,Leute, ich muss es tun, versteht's doch. Er... er hat mich gerettet." John B schaut zu mir. ,,Ohne Ward wären wir in einer Pflegefamilie." Ich schaue stumm auf den Tisch. ,,Also ich muss gehen. Außerdem wäre es nachts sowieso besser. Oder?" Wir schauen uns abwechselnd an. ,,Na gut", sagt Pope und lässt den Kopf fallen. ,,Geh ruhig angeln." ,,Vielleicht wird JJ bis dahin wieder auftauchen", sagt Kie.

,,Lass uns bis dahin zu mir gehen", sagt Pope. ,,Ich habe noch Sachen, die uns beim Transportieren vom Gold behilflich sein können." ,,Gut", sagt Kie und schaut zu John B und Sarah. ,,Kommt ihr mit?" ,,Wir haben schon Pläne", meint John B. Kie nickt. ,,Dann gehen wir drei zu Pope." Ich seufze und stehe auf. Dabei ignoriere ich die Schmerzen und gehe zum Ausgang. ,,Wo willst du hin?", ruft mir John B hinterher. ,,Spazieren", antworte ich.

Ich verlasse das Restaurant und gehe die Treppe runter, wobei ich aufstöhne. ,,Verdammtes Knie", sage ich und laufe weiter, als ich die Tür hinter mir höre. ,,Ash, du hast ein kaputtes Knie." John B kommt zu mir, jedoch gehe ich weiter. Als wir auf dem Steinweg sind, hält er mich an und dreht mich zu sich. ,,Hey, wo willst du hin?" ,,Zu JJ! Verdammt, hast du nicht gesehen, wie gekränkt er war?" John B seufzt. ,,Ash, er hat einen Drogendealer beklaut! Hast du sein Verhalten etwa nicht satt?" ,,Doch, das habe ich! Aber wir sind seine Freunde und anstatt für ihn da zu sein, erniedrigen wir ihn nur noch mehr. Macht er denn nicht schon genug durch?" ,,Wir haben ihn nicht erniedrigt, sondern nur-" ,,Sag, was du willst, aber ich lasse ihn nicht allein", unterbreche ich ihn. ,,Ich will für ihn da sein." Ich will zum Van gehen, aber John stellt sich vor mich. ,,Ich lasse dich jetzt nicht einfach wegfahren. Gib ihm nur etwas Zeit, er wird sich schon wieder einkriegen." Ich schaue ihn grantig an. ,,Dann gehe ich eben zu Fuß." Nach diesen Worten drehe ich mich um und gehe. John B ruft noch meinen Namen, aber ich ignoriere ihn und laufe weiter.

Ich will nicht, dass JJ denkt, ich wäre nicht auf seiner Seite. Okay, das, was er vorhin gemacht hat, unterstütze ich nicht. Aber ich unterstütze ihn. Er wollte nur möglichst schnell das Gold verkaufen, damit er unter anderem sein Schadensersatz bezahlen kann, deswegen hat er Geld von Barry geklaut. Aber das ist nicht richtig und das weiß er auch selbst. Manchmal muss man ihn halt einfach nur daran erinnern, dass auch es eine andere Lösung gibt.

Langsam aber sicher gibt mein Knie auf. Ich bin ziemlich weit gelaufen, jedoch habe ich wohl die Distanz zu JJs Haus unterschätzt. Ich gehe noch ein paar Meter, bis ich ächze und meine Hände auf meine Knie stütze. Ich bin wirklich davon ausgegangen, dass das Ganze nicht so schlimm ist, aber dieses verletzte Gelenk bringt mich an meine Grenzen.

The G-game | OBXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt