My Beautiful Enemy

~59~

Hyunjin

Die anderen drei entfernten sich schnell von uns und waren irgendwann in den Gassen verschwunden. Nun kniete ich hier zwischen den ganzen reglosen Körpern und musste versuchen, ob ich Seungmin wieder zum Stehen bringen konnte.

Ich hatte zwar eine Idee, wie ich dies schaffen könnte, doch die Technik, die ich dafür nutzen wollte, ist nur aus Büchern bekannt und es ist unsicher, ob sie wirklich je gemeistert wurde. Und zwar eine spezielle Technik der Heilung. Solche Techniken waren mehr als nur gewagt und konnten jemanden töten, wenn man nicht ausreichend aufpasste. Diese Art Heilung war schwerer und komplexer, als jede, die ich je durchgeführt hatte, aber wir brauchten den Prinzen dieses Königreiches für den Kampf.

So sehr ich ihn manchmal aus dem Fenster pfeffern könntee, war er mir wichtig. Ich tat immer so, als würde ich ihn nicht mögen und ihn sogar dafür hassen, dass er immer gegen mich beim Training gewinnt, aber ich mochte ihn eigentlich. Er war anfangs zu allen so kalt gewesen, aber er kümmert sich meistens immer um vieles und war ein sehr netter und organisierter Mensch.

Noch ein Grund ihn schnell wieder auf die Beine zu kriegen. Ich wollte, dass er mit uns kämpft.

Ich nahm den Körper vor mir auf den Arm und trug ihn etwas von allen weg. Er war schwerer als er aussieht.

Es dauerte ein paar Sekunden bis ich ihn wieder sanft auf den Rücken legte und seinen Kopf etwas nach oben hob. Wieder griff ich nach dessen Handgelenk und betrachtete die Wunde genau. Das Gift kann noch nicht so weit in seinen Körper vorgedrungen sein, also hatte ich vielleicht Chancen, dass meine Taktik besser funktioniert.

Mein Griff um seinem Handgelenk wurde fester und ich legte meine andere Hand auf dessen Herz. Dies tat ich, damit das Gift nicht sein Herz erreichte, falls irgendwas jetzt schief gehen sollte.

Die Heilmethode, die ich nutzen wollte, war unter dem Namen „Entgiftung" bekannt. Diese Methode war für reine Blutbändiger einfacher, als für mich, der ein normaler Wasserbändiger war, aber ich dürfte es auch mit den geringen Blutbändigungsfähigkeiten schaffen, die ich besaß.

Man trennt das Gift vom Blut oder anderen Körperflüssigkeiten und führt es durch die Adern dorthin zurück, wo es eingedrungen was. Es klingt zwar einfach, doch das war es so gar nicht. Das Gift vermischt sich mit dem Blut oder ähnlichem und es erfordert viel Gefühl, dass richtige der beiden Flüssigkeiten zu Bändigen. Normalerweise ist Blut etwas schwerer als Giftsubstanzen, da es für gewöhnlich eine höhere Dichte hat, aber das ist ein Unterschied von nur wenigen Gramm und aus reinem Gefühl kaum zu unterscheiden. Aber genau das musste ich jetzt versuchen. Versuchen beide Substanzen von einander zu unterscheiden und die richtige heraus zu bändigen, ohne das Blut dabei irgendwie zu behindern.

(ich habe keine Ahnung von Medizin oder Chemie und besonders nicht von beidem in Kombination, also ist dies natürlich kompletter Schwachsinn xD)

Mein Griff verfestigte sich und ich schloss die Augen. So nahm ich die schnell fließenden Blutströme wahr und und strich mit dem Finger über eine seiner Adern.

Ich spürte wie ich die Kontrolle über diese etwas bekam, doch sie trotzdem normal fließen ließ. Okay, Konzentration. Ich versuchte die schwerere Substanz zu finden und nahm nur ungefähr einen Gramm davon in Gewahrsam. So hatte ich gerade mal einen kleinen Teil in meiner Kontrolle und schob ihn durch dessen Andern, bis er wieder an der Wunde angelangt war. Einen einzigen Gramm Wasser oder ähnliches zu kontrollieren, war um Welten schwerer, als einen Liter, da man sich nur auf eine so geringe Menge konzentrieren musste.

Ich schob es heraus und betrachtete den Tropfen, der nun aus der Wunde floss und in der Luft schwebte. Er war rot, also schon mal kein Gift, sondern Blut. Also noch mal. So etwas könnte Stunden dauern, da dieser Vorgang immer und immer wieder wiederholt werden müsste, bis man die richtige Substanz hatte. Traurigerweise blieb mir diese Zeit einfach nicht.