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Jisung

Es herrschte dicke Luft in dem Laden und wir schwiegen.

Die Stimmung war gedämmt. Wir sahen auf den Tisch. Wir wussten, dass wir hätten mehr machen können, aber konnten es nicht.

Die Frau, die uns vor ein paar Minuten noch glücklich bedient hatte, weinte stumm und hockte auf dem Boden.

5 Minuten zuvor...

„Das glaube ich eher weniger. Jeder der unser Königreich beleidigt, gehört ins Gefängnis. Man muss solchen Leuten in den Kopf brennen, wer die führende Macht ist", meinte der Soldat und schlug diesem Jeongin einmal in den Magen, damit dieser endlich aufhörte herum zu zappeln.

Seine Mutter versuchte irgendwas zu unternehmen, doch die Männer schubsten sie zurück.

„Bitte lassen sie ihn los! Er bereut, was er gesagt hat!", schrie sie laut und begann zu weinen.

„Nein, tue ich nicht. Warum sollte ich die ausgesprochene Wahrheit bereuen?", meinte Jeongin aufgebracht.

Der Soldat verpasste ihm einen weiteren Schlag, bevor er ihn über seine Schulter warf.

„Lass uns gehen, Männer! Der Gefängniswärter freut sich sicherlich über ein weiteren, der seine Schuhe putzen kann", lachte dieser laut und stolzierte aus dem Laden.

„Nein!!", schrie die Mutter und wollte wieder hinterher rennen, doch die Männer schubsten sie weg. Als die Tür zufiel, war es still und man sah die Männer mit dem Jungen davon laufen.

Gegenwart

Langsam stand ich auf und lief zu der Mutter des Jungen.

„Er ist doch n-noch s-so jung und schwach... er wird das nicht über-überleben!", schniefte die Frau, während sie in ihren Ellbogen weinte. Dieser Anblick tat weh. Nicht nur mir. Chan, als auch Hyunjin sahen besorgt aus. Felix wirkte dagegen eher kalt.

Ich war etwas sprachlos und mir fehlten die passenden und aufmunternden Worte für die Situation. Ich meine, was sagt man einer Mutter, der gerade ihr Sohn weggenommen wurde?

„Das wird er sicherlich", versicherte ich ihr und legte einen Arm auf ihre Schulter.

Sie weinte nur noch mehr.

„Wo-woher willst du das wissen?! Er hat keine Kampferfahrung und ist ein Stäbchen...", schrie sie heraus und klang wütender als zuvor.

„Wir holen ihn zurück", hörte ich Chan neben mir sagen und sofort nickte ich zustimmend.

Die Frau sah auf.

„Und wer seid ihr? Als ob ihr etwas gegen die Feuernation ausrichten könntet. Ihr seid auch nur Kinder", meinte sie nur und sah weg. Sie nahm uns also nicht Ernst. Woah, wie sehr ich es hasste „nur" als Kind bezeichnet zu werden.

Hyunjin räusperte sich und stellte sich vor uns.

„Darf ich vorstellen: zu meiner rechten Bang Chan, der König des Luftkönigreichs und zu meiner linken der Avatar. Wir werden ihnen helfen.", gab Hyunjin von sich und zeigt auf uns.

Sie sah sofort erschrocken auf und schien langsam zu realisieren, wer wir waren. Naja, zumindest wer Chan ist. Viele wussten wie die Könige aussahen, also wussten auch viele, wie Chan aussieht.

Sie schien ihn langsam zu erkennen und verbeugte sich schnell tief.

„Oh mein Gott, es tut mir so Leid, eure Majestät", meinte sie sofort und sah auf den Boden.

My Beautiful EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt