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Jisung

Unsanft landete am sandigen Boden des Vorhofes.

Die Wachen sahen noch einmal abwertend zu mir runter, bevor sie das Tor schloßen und mich zurück ließen. Na danke auch.

Ich kann einfach nicht glauben, was gerade passiert war... Was sollte das?

Mir fehlte die Kraft und Motivation auf zu stehen, also blieb ich am Boden sitzen und zog meine Beine an meinen Körper. Gerade wollte ich weinen, doch war irgendwie zu geschockt von der Gesamtsituation, dass ich nur stumm an einen Punkt des Bodens starrte.

Mich störte gerade nicht mal der Fakt, dass ich heraus geworfen wurde, sondern, dass ich gefeuert wurde und mir nicht mal richtig gedankt wurde, dass ich das Leben der Prinzessin und wenn nicht sogar das der Königin gerettet hatte. Gerade war ich sauer. Am liebsten würde ich mit einem riesigen, brennden Stein das Schloss abschießen. Leider konnte ich das nicht. Ich war weder Erdbändiger, noch Feuerbändiger oder der Avatar...

Warum ist das Leben so Scheiße zu mir?

Ich sah auf. Um den Eingang des Schlosses stand keine Menschenseele. Sonst war hier immer viel los. Verkäufer standen überall und versuchten schreiend ihre Ware los zu werden, doch im Moment war alles wie ausgestorben. Kein Mucks war mehr zu hören. Was war passiert? Warum ist niemand mehr hier? Ich weiß, ich hätte gerade um einiges besseres zu tun, als darüber nach zu denken, aber ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Was war gestern noch passiert? Hatte die Königsfamilie der Feuernation etwa wirklich gewonnen? Aber sie waren nur zu dritt. Es ist so gut wie unmöglich, dass sie bei diesen Mengenunterschied gewonnen haben... oder?

Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit... Irgendeine Stimme in mir sagte... nein, sie schrie eher, dass etwas schlimmes passiert war.

Ich stützte mich vom Boden ab und richtete mich auf. Der Sand, der nun an meinen Klamotten klebte, klopfte ich ab und sah mich nochmal um. Irgendwie hoffte ich, dass mein Bauchgefühl falsch damit lag, dass die Feuernation die erste Schlacht gewonnen hatte. Weil wenn ja, konnten wir davon ausgehen, dass dieser Krieg einen schwierigen Gegner mit sich bringen wird. Ohne den Avatar dürfte es unmöglich sein zu gewinnen. Nein, hör auf so negativ zu denken! Es wird schon nichts passiert sein.

Mit etwas schnelleren Schritten ging ich Richtung Zuhause. Währenddessen sah ich immer wieder nach links und rechts, in der Hoffnung irgendwo Menschen zu sehen. Und wenn es nur ein paar Kinder sind, die in einer kleinen Gasse mit einem Ball spielten, ich wollte irgendjemanden sehen, einfach um nicht so allein zu sein. Die Stadt war so komplett totenstill und es machte mir echt Angst. Immer verzweifelter sah ich nach links und rechts, doch nichts. Noch etwas, was mich verunsicherte war, dass alle Fensterläden verschlossen waren, sodass es nicht möglich war, durch das Fenster in die Häuser zu sehen. Auch kam aus den Häusern kein Laut. Normalerweise sind die Außenwände nicht sehr dick und man hört zumindest ein Gemurmel von der anderen Seite, doch gerade war alles still.

Aufgrund dieser doch etwas verstörenden Umgebung, begann ich zu laufen. Ich wollte einfach nur nach Hause und wissen, was zur Hölle passiert war.

Unser Haus lag genau an einem der Marktplätze der Stadt.

Gerade war ich auf besagtem Platz angekommen, bis mir etwas in die Augen stach, was mich zu tiefst beunruhigte.

Eine Fahne. Eine große Fahne war mitten auf dem Platz aufgestellt worden. Selbige war rot und eine schwarze Flamme war auf diese genäht worden. Das war das Logo der Feuernation. DAS WAR DIE FLAMME DER FEUERNATION!!

Mein Mund fiel auf.

Nein, das ist jetzt bitte nicht passiert. Bitte sag, dass das nicht stimmt.

My Beautiful EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt